Also Durst und Lufnot in einer hochpalliativen Situation behandelt man mit Lippen-Befeuchten/ schluckweise Wasser und Morphin, wenns eine klar palliative Situation ist. Nicht mit iv-Flüssigkeit und O2... Das hat mit "Verweigern" nichts zu tun.
Ich finde übrigens die praktische Umsetzung "einmal Antibiose zu Hause organisieren und am nächsten Tag nachfragen bzw. es auch ein bisschen dem vertrauten Hausarzt überlassen" - so wie du die Situation beschreibst - zum einen kreativ und sehr fürsorglich und zum anderen sehr gut an die Gesamtsituation angepasst und menschlich. Ich denke, man hätte der Tochter vielleicht erklären können, wie die Wege in der Klinik sind, dass man mal schauen kann, ob sie sich unter iv-Antibiose und supportiven Maßnahmen (ohne Intensiv und so einen "Quatsch", das erscheint mir in dieser Situation wirklich nicht adäquat) in der Klink zeitnah erholt oder ob man dann in der Klinik eine Therapiezieländerung beschließt und dann die häusliche Versorgung optimiert. Vielleicht hätte man sie überzeugen können. Vielleicht auch nicht. Und wenn sie an dem Tag, an dem du bei ihr warst, irgendwie nicht so weit war, sich für eine Klinikeinweisung zu entscheiden, man aber auch nicht ganz klar auf dem 100%-Palliativweg war, dann hast du eine gute Kompromisslösung gefunden für einen Tag. Länger zu Hause iv-Antibiose hätte ich persönlich auch für nicht zielführend gefunden aber für einen Tag hast du doch eine gute Lösung gefunden. Wirklich richtig oder falsch gibts doch in so einer Situation nie und für mich klingt das so, als hättest du das gut gemacht! Ob jetzt die Antibiose in der Klinik "besser gewirkt" hätte, weiß kein Mensch!