Bei dem Sohn einer Freundin und Kollegin (zum Zeitpunkt der Diagnostik gerade zwei Jahre alt) auf jeden Fall ja. Grund der Diagnostik war eine Verzögerung der gesamten motorischen und auch sprachlichen Entwicklung, die lange Zeit nur beobachtet wurde und aufgrund einer gleichzeitig bestehenden heftigen Neurodermitis auch eben mit jener erklärt wurde, da Kinder, die so heftig reagieren wie er, wohl häufig etwas langsamer sind. Als er dann mit knapp zwei immer noch nicht lief, insgesamt relativ hypoton in der Rumpfmuskulatur war und kaum Worte bildete, wurde übers SPZ das Diagnostikkarrussel angeleiert eben auch inkl cMRT. Dort fand man dann eindeutige Zeichen eines hypoxischen Hirnschadens (prä- oder peripartal), so dass nun die Indikation zu allerlei Therapie sicher gestellt wurde und eben nicht mehr von einem doch noch normalen Ausreißer aus der Glockenkurve ausgegangen werden kann.
Inwiefern das nun ein "Zufallstreffer" war oder inwieweit überdiagnostiziert wird und ob zu viele gesunde Kinder gescreent werden als dass es das eine gefundene wirklich kranke rechtfertigt, vermag ich selbstverständlich nicht zu sagen.