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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Sultan of Swing Avatar von derAnda
    Mitglied seit
    22.11.2002
    Ort
    LMU
    Semester:
    das Runde muss in das Luftführende
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    An meiner Klinik gibt es ein Phänomen das von vielen als der MRT-Mittwoch bezeichnet wird. Da werden jede Woche eine Handvoll (Klein)Kinder durchs MRT geschleust mit den Fragestellungen: Sprachentwicklungsverzögerung, Verhaltensauffälligkeit etc. Teilweise gibts auch die große Hypakusisrunde mit Paracentese, BERA und Innenohr MR. Letzere verstehe ich ja, da es hier oft auch um die Abklärung einer CI Tauglichkeit geht - aber bei dem Rest? Die Kleinen bewegen sich zudem häufig in einer Altersklasse wo es nicht ohne Narkose geht. Das nehmen jetzt viele von uns dankbar mit um ihren Katalog voll zubekommen, aber die Fallhöhe bei hochelektiver Diagnostik und eigentlich gesundem Kind ist doch enorm.
    Daher meine Frage an euch: führen diese cMRTs denn zumindest manchmal zum großen diagnostischen A-ha Erlebnis mit therapeutischer Konsequenz?



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  2. #2
    wieder an Bord :-) Avatar von Muriel
    Mitglied seit
    04.04.2003
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    30.693
    Bei dem Sohn einer Freundin und Kollegin (zum Zeitpunkt der Diagnostik gerade zwei Jahre alt) auf jeden Fall ja. Grund der Diagnostik war eine Verzögerung der gesamten motorischen und auch sprachlichen Entwicklung, die lange Zeit nur beobachtet wurde und aufgrund einer gleichzeitig bestehenden heftigen Neurodermitis auch eben mit jener erklärt wurde, da Kinder, die so heftig reagieren wie er, wohl häufig etwas langsamer sind. Als er dann mit knapp zwei immer noch nicht lief, insgesamt relativ hypoton in der Rumpfmuskulatur war und kaum Worte bildete, wurde übers SPZ das Diagnostikkarrussel angeleiert eben auch inkl cMRT. Dort fand man dann eindeutige Zeichen eines hypoxischen Hirnschadens (prä- oder peripartal), so dass nun die Indikation zu allerlei Therapie sicher gestellt wurde und eben nicht mehr von einem doch noch normalen Ausreißer aus der Glockenkurve ausgegangen werden kann.
    Inwiefern das nun ein "Zufallstreffer" war oder inwieweit überdiagnostiziert wird und ob zu viele gesunde Kinder gescreent werden als dass es das eine gefundene wirklich kranke rechtfertigt, vermag ich selbstverständlich nicht zu sagen.



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  3. #3
    Diamanten Mitglied Avatar von annekii
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    26.10.2003
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    Semester:
    Sesshaft geworden in der Pädiatrie
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    Hallo,

    ich finde, ab einem bestimmten Grad an Verzögerung ist das durchaus nötig. Es gibt viele mögliche Aussagen, manche haben sogar therapeutischen Wert. Ansonsten weiß man, in welche Richtung man vielleicht einen Stoffwechseldefekt identifizieren kann oder welche Epilepsie zu erwarten ist, oder oder oder. Und bei den vielen, bei denen nichts rauskommt, ist auch der Ausschluss wichtig für die weiteren Gespräche, Therapien und Behandlung.
    Ein Standpunkt ist kein Grund, sich nicht zu bewegen.



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  4. #4
    Auf dem Weg zurück... Avatar von McBeal
    Mitglied seit
    11.09.2004
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    war tief im Westö-hö-hön
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    Meistens ist es Ausschlussdiagnostik, aber manchmal kommt doch was raus. Residuen nach Blutungen, Hypoxien und kleinere hirnfehlbildungen sehen wir regelmäßig, jetzt haben wir leider auch nur durch Abklärung einer Entwicklungsverzögerung ein Glioblastom diagnostiziert. Ab einem gewissen Grad macht es meiner Meinung nach durchaus Sinn.

    LG
    Ally
    Junior-Mitglied der "Das/Dass-Polizei"



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