Frage an die Psychiater: Was ist Eure Motivation für dieses Fachgebiet ?

[laborfan]

Hallo zusammen!

Ich habe mal eine Frage an alle (angehenden) Psychiater: Was ist Eure Motivation in diesem Bereich
zu arbeiten und was ist das Befriedigende an diesem Fach?

Bitte um Eure Meinungen.

[EKT]

Die Psychiatrie beschäftigt sich mit dem, was den Mensch zum Menschen macht, und damit unterscheidet sie sich grundlegend von den somatischen Fächern. Es hat eine unwahrscheinlich große Bandbreite: man kann sich mit quasi philosophischen Lebensfragen in der Psychotherapie genauso beschäftigen wie mit der Pharmakotherapie schwerster organisch bedingter Störungen. Und: man arbeitet mit unterschiedlichen Professionen, die (meist) im Gegensatz zu somatischen Fächern als Partner betrachtet werden: Pflege, Ergotherapie, Sozialarbeit, Spezialtherapeuten, und kann dem Pat. so hoffentlich in seiner Gänze wahrnehmen. Was besonders reizvoll ist: man ist selbst als Mensch sowohl Diagnostik- als auch Therapie"instrument" (wenn man sich denn darauf einlassen will - man kann freilich Psychiatrie auch wie ein Verwaltungsbeamter betreiben).

[DrSkywalker]

Eine Bekannte hat es wegen der Karrierechancen gemacht. Nach genau 5 Jahren FAcharzt an der Uni, dann sofort eine Oberarztstelle dort bekommen, einige wenige Monate später leitende Oberärztin Psychiatrie an einer großen Uni in Hessen. In welchem Fach sonst geht das? Richtig, in keinem! Muss man sich mal vorstellen, der Personalmangel muss eklatant sein...

[EKT]

Das liegt nicht unbedingt am durchaus existierenden Personalmangel...

[DrSkywalker]

Das liegt nicht unbedingt am durchaus existierenden Personalmangel...

Woran dann? Wäre genug Personal da, könnte so ein frischgebackener Facharzt niemals eine solche Stellung bekommen. Wenn man ehrlich ist, kann doch niemand einen leitenden Oberarzt, der erst vor 5,5, Jahren Examen gemacht hat, ernst nehmen, weil man gerade als Arzt extrem von gemachten Erfahrungen profitiert.