Notarztkurs - ohne hinterher zu fahren?

[ffr27]

Hallo,

ich bin momentan in der Notaufnahme und hatte überlegt, den Notarztkurs zu machen. Ich weiß jetzt schon, dass Notarzt fahren nichts für mich ist, finde es aber prinzipiell nicht schlecht, den Kurs zu absolvieren…
Was meinen denn die dazu, die ihn schon hinter sich haben? Ist es dann sinnvoll?

[Fr.Pelz]

Hm, ich weiß nur, dass meine Kollegin gestern das Gleiche erzählt hat. Sie hat den Schein und fährt nicht - aber man weiß ja nie, wie sich die Dinge entwickeln. Bei uns finden grad zb die Internisten die Haus-Dienste so anstrengend, dass sie lieber Notarzt fahren. Finanziell lukrativer und niemand kann ihnen Nichtstun vorwerfen. Ändert sich vielleicht auch wieder, wenn die Personalsituation anders ist...

Ich weiß auch, dass ich nie Notarzt fahren werde, halte den Kurs natürlich auch prinzipiell für sinnvoll- spare mir aber dennoch die Zeit, das Geld und den Aufwand... Außerdem will ich nicht dazu verpflichtet werden können, zu fahren.

[WackenDoc]

Du könntest auch Kurse wie PHTLS und ATLS/ACLS/ITLS machen.

Aber wenn du Zeit, Geld und Lust für den Notarztkurs hast, dann mach ruhig. Schaden wird es nicht. Der Kurs macht allerdings mehr Spass, wenn man schon ein paar Einsätze begleitet gefahren ist.

[Moorhühnchen]

Habe den Kurs 2012 auch gemacht und bin danach nie gefahren - war ursprünglich anders geplant, aber dann hat mich der Mut und die Lust verlassen. Mittlerweile ist er "verfallen" und ich müßte einen Refresher machen, wenn ich doch noch fahren wollte. Aber ich fand den Kurs super und war sehr begeistert davon (Arnsberg).

[Pflaume]

Ich glaube schon, daß man davon profitiert, und Spaß hat der Notarztkurs auch fast allen gemacht. Gerade wenn der Arbeitgeber es bezahlen sollte und einen dafür freistellt, würde ich das schon machen. Allerdings muß man auch durchaus damit rechnen, daß der Arbeitgeber sich dann später dafür einsetzt, daß man tatsächlich die Prüfung ablegt (durch die man kaum durchfallen kann) und dann Notarzt fährt, auch wenn man es vielleicht gar nicht will. Diese Situation ist gerade bei uns innerhalb kürzester Zeit plötzlich entstanden - für den Stimmungsumschwung von der jahrelang gepflegten Haltung "Assistenten sollen/dürfen nicht Notarzt-Fahren" zur Haltung "Assistenten mit Schein werden kurzfristig für Notarztdienste verpflichtet, egal ob es ihnen paßt oder nicht" hat unsere Geschäftsführung gerade einen Zeitraum von 6 Wochen gebraucht. Erst einen Monat lang mit dem freiwilligen Angebot, Notarzt zu fahren, und dann stand man im nächsten Monat plötzlich gegen seinen erklärten Willen im Notarzt-Dienstplan. Die erste Kündigung deswegen hat es gerade gegeben, weitere werden folgen. Aber sobald einmal in einem Zeugnis drinsteht, daß man da Notarzt gefahren ist, können einen die nachfolgenden Arbeitgeber auch wieder zwingen zu fahren, da ja klar ist, daß man den Schein hat.