Zum Glück gibt es auch kompetente und empathische Psychiater. Ich sehe das ja zum Glück auch täglich, wir haben auch sehr nette. Aber ich bin trotzdem abgeschreckt und war mit dem Weg (Dauermedikation festgelegt nach 10min Gespräch) nicht einverstanden. Deshalb meinte ich, dass man sich überlegen muss, was man möchte.
Dass Medikamente eine Hilfe sein können, seh ich auch so, sonst würde ich nicht in der Psychiatrie arbeiten. Aber ich sehe das in den meisten Fällen nur als eine Übergangslösung an und finde es viel wichtiger, sich mit seinen Problemen auseinanderzusetzen, denn da hat man nachhaltig etwas davon. Das ist jetzt nicht unbedingt bezogen auf diesen Fall hier. Hier wird wohl nur eine medikamentöse Behandlung eine Erleichterung bringen für den Anfang.
Ich kann auch sagen, dass Verhaltenstherapie nicht immer was bringt. Was man jahrelang erlernt hat, wird man nicht innerhalb von 25 Stunden wieder verlernen und auch nicht innerhalb von 50 oder 100 Stunden. Das ist ein Prozess über Jahre. Aber zumindest liefert die VT für mich die sinnvollsten Ansätze. Jetzt werden alle mit tiefenpsychologischer Ausbildung aufschreien In dem Fall hier geht es ja auch nicht direkt um Verhaltensweisen, die zum Problem führen. Aber es geht darum, besser mit dem Problem umzugehen und es ertragen zu können. Was dahinter steht, ist ja noch mal eine ganz andere Frage. Ein guter Therapeut wird sowieso verschiedene Aspekte einbringen. Ich wollte nur warnen, sich den "falschen" Therapeuten zu suchen. Ich saß zuerst bei einem Tiefenpsychologen, der mir nach 45min Schilderung meinerseits mitteilte, dass er da der falsche Ansprechpartner wäre. Fand ich jetzt nicht wirklich toll und müsste ich kein zweites Mal haben.