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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo an alle!
    Habe dieses Forum gerade entdeckt und hätte auch einen interessanten Fall "anzubieten":

    Schulter - und Nackenschmerzen mit Parästhesien und Muskelzuckungen

    25jähriger Patient, sportlich, bisher kerngesund, Kinderkrankheiten: Normal, bis auf Windpocken, die er erst mit 19 Jahren bekommen hat. Subjektiv keine Residualsymptome davon behalten.

    Plötzlicher linksseitiger Schulterschmerz ein paar Tage nach dem Schwimmen (insb. Kraulen) und Rad fahren in natürlicher Umgebung (Wald, See). Der Schmerz war nach Angabe d. Patienten so stark, dass er ein Abstützen kaum zuließ. Gleichzeitig sei ihm ein diffuses Erythem am linken UA mit einem schwarzen Punkt in der Mitte aufgefallen. Ungefähr 1 1/2 Wochen später wurde daraus ein ECM, gleichzeitig Taubheitsgefühle in Fingern IV und V li. sowie Lichtempfindlichkeit (Farbkombinationen rot/grün u. blau/schwarz werden als sehr "grell" empfunden). Augenlidzucken und leichte Verwirrungszustände. Derma hat Doxy für 2 Wochen verschrieben. Während der 2 Wochen immer wieder Aufwachen mit Lähmung und Taubheit der Finger IV & V li., später auch re. Lähmung bildete sich einige Minuten nach dem Aufwachen wieder zurück. Gleichzeitig generalisiertes Muskelzucken und starke Nackenschmerzen (distal & proximal, v.a. Bauchraum, Schultern, Nacken und Daumen bds.)
    Symptome verstärken sich nächtlich und in Ruhe.

    1. Besuch beim ausw. Neurologen 3 Wochen nach Beginn der Symptomatik:
    Klinik tadellos, weder zentrale noch periphere Auffälligkeiten. Familiär keine HMSN bekannt. Trotzdem Überweisung zum auswärtigen HwS & cran. MRT + NLG.
    Aktuelle DD: Enc. Diss. > < Myelitis.

    Ergebnis auswärtiges NLG: Sensibl. antidrom. NLG zu Finger IV u. V li. nicht ableitbar sowie diskrete axonale Läsion des Medianus re. (SPA: 2304 Mikrov.). Motor. NLG d. Ulnaris li. supra/infracubital verlangsamt (47 m/s). An den UE keine Auffälligkeiten.

    Befundende Ärztin diagnostiziert ein Sulcus - Ulnaris - Syndrom li.

    2. Besuch beim Neurologen:
    Subj. empfundene Befundprogredienz, Parästhesien nun auch an der rechten Hand ("Handflächen fühlen sich an wie Papier; Kribbeln an beiden Handflächen beim kräftigen Bestreichen unebener Oberflächen, bspw. Haare") beiden Beinen (handschuh/strumpfförmig) Muskelzucken am Gesäß, beidseitig, aber v.a. rechts; abwechselnd lumbale und zervikale Schmerzen nach dem Aufstehen, sowie Steifheit im (bes. linken) Schulter/Nackenbereich. Diskrete Steifheit d. Finger und Zehen, Handgelenke.
    Weiters Brennen am ganzen Rücken bei nur leichter körperl. Anstrengung. P.
    gibt an, unter starker Tagesmüdigkeit zu leiden.

    Auf Wunsch d. Patienten wgn. Progredienz auch ein Röntgen der LwS verordnet -> diskrete, linkskonvexe Skoliose, keine weiteren Auffälligkeiten.

    2 Monate nach Beginn der Symptomatik: MRT - Untersuchungen (beide nativ):

    Befund HwS: Instabilität, Bandscheibenpotrusion C4/C5, NW werden nicht tangiert. Hypolordose. Regelrechte Signalgebung des Myeloms.

    Befund Cranium: Altersentsprechende Darstellung, keine Auffälligkeiten.

    2. NLG - Messsung fast 3 Monate nach Symptombeginn:

    An den OE keine Befundprogredienz (NLG d. Ulnaris li. supra/infra noch im (unteren) Normbereich, Medianus li. und Ulnaris re. auch, aber niedriger als bei der 1. Messung; sens. antidrom. NLG V re. 49 m/s vs. 56 m/s bei der ersten Messung).
    An den UE Befundprogredienz: Suralis bds. pathologisch, peronäus hat bds. eine verlängerte distale Latenz (und einen Abfall der NLG re.: 53 m/s vs. 70 bei der ersten Messung), Tibialis ist bds. im Normbereich.

    P. gibt an, sich mit dem Treppensteigen schwer zu tun und gefühlt an Muskelmasse (bes. beide OS, Unterarme, Schulterbereich) verloren zu haben -> stationäre Aufnahme.

    Weitere Untersuchungen?



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  2. #2
    Diamanten Mitglied
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    Ich würde mal das Blut auf Borrelien-AK untersuchen lassen.



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  3. #3
    Registrierter Benutzer
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    Wurde erstmals knapp 1 Monat nach Beginn der Symptomatik gemacht (ELISA); war negativ.
    Wurde im stationären Aufenthalt wiederholt und ist weiterhin negativ geblieben.



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  4. #4
    Registrierter Benutzer
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    Auffälligkeiten im Blutbild während des stationären Aufenthalts:

    Ca: 2,56 & 2,61 mmol/l (Messungen liegen 10 Tage auseinander)
    B12: 128 pmol/l
    Neutrophile relativ: 47,1 & 60,9%
    Freies Hb: 6,02 & 2,93 mg/dl
    Vitamin D3: 66,2 nmol/l (P. gibt an, in einem Routinelabor vor einem Monat einen Vitamin D - Mangel (10 ng/ml) diagnostiziert bekommen zu haben; seitdem hat er angefangen, zu substituieren.)



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  5. #5
    Registrierter Benutzer
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    27.07.2016
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    Gabs nen Grund, dass das MRT nicht mit KM gelaufen ist?
    Ansonsten evtl. ne Liquorpunktion wagen.

    Edit: Sorry, nicht aufs Darum geschaut.



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