Das räumliche Vorstellungsvermögen, welches man für die Radiologie braucht, eignet man sich tatsächlich mit der Zeit an, dies sollte kein Ausschlusskriterium darstellen.
Allerdings möchte ich auch wie flopipop betonen, dass es ein sehr umfangreiches Fach ist, in dem (entgegen der allgemeinen Auffassung unter Kollegen) die Arbeitsbedingungen insbesondere an Maximalversorgern oftmals schlecht bis katastrophal sein können. Von unbezahlten Überstunden, Diensten ohne Ende, Personalknappheit und einem hohen Stressniveau ist man (aus meiner bisherigen Erfahrung an unversitären und kommunalen Maximalversorgern) leider nicht automatisch verschont, nur weil man Radiologie macht. Zuvor habe ich 6 Monate Innere gemacht, habe somit den direkten Vergleich mit dem "patientennahen Bereich" und die Radiologie ist definitiv eine ganz andere Art der Arbeit (die mir persönlich mehr liegt), aber wirklich entspannter ist es nicht.
Ein kurzer Satz zu einem anderen Fach noch (da dies ebenfalls von einem Vorposter genannt wurde): von zwei ehemaligen Kommilitonen weiß ich, dass auch die Augenheilkunde kein Garant für gute Arbeitsbedingungen ist...
Letztlich sollte man einfach schauen, welche Art von Arbeit einem am meisten liegt und Spaß macht, denn wirklich gute Arbeitsbedingungen an deutschen Kliniken sind mMn im heutigen Gesundheitswesen eine absolute Rarität. Klinikferne Bereiche (wie z.B. Arbeitsmedizin oder öffentliches Gesundheitswesen) ermöglichen einem eher humane Arbeitsbedingungen, wenn das die Priorität sein sollte. Es spricht aber absolut nichts dagegen, in verschiedene Fachrichtungen zu schnuppern, und sei es nur für wenige Monate, denn das erweitert den Horizont und erleichtert einem definitiv die Entscheidungsfindung.