teaser bild
Seite 8 von 11 ErsteErste ... 4567891011 LetzteLetzte
Ergebnis 36 bis 40 von 51
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #36
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    21.05.2014
    Beiträge
    48

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Hallo,

    ich grab meinen eigenen Thread nochmal aus, auch, um mich mit vielleicht Mitlesenden auszutauschen.

    Kurz zusammengefasst: Habe mit dem FA für Neurologie gestartet, 28 Monate Neuro und 12 Monate Psych bereits hinter mir, noch keine der geforderten Untersuchungszahlen aus dem Weiterbildungskatalog, weil eine Rotation in die Funktionsabteilung (wüsste nicht, wo außer an Unikliniken das so wäre) nicht vorgesehen ist, und jetzt wieder eine Stelle in der Neuro.
    Da geht's nicht ganz so übel zu wie an meiner alten Klinik, aber lustig ist es auch nicht. Das Team ist sehr nett, die Arbeitsbedingungen aber eher nicht. Es werden 24-Stunden-Dienste geleistet (Großstadt, Hauptstadt), Überstunden fallen täglich etwa 2 an, was m.M.n. ineffizienten Strukturen und Oberärzten, die sich erst ab 16:00 Uhr auf der Station blicken lassen, geschuldet ist, dürfen aber nicht aufgeschrieben werden bzw. werden nicht anerkannt, wenn man es tut. Die Rettungsstelle ist nicht mehr zeitgemäß (5 Behandlungsräume und ein mickriger Schockraum für 13 Fachabteilungen) und einen Radiologen vor Ort gibt es nur im Tagdienst. Das ist das eine.

    Das andere ist, dass mich mein Fach nicht mehr so sehr interessiert, wie das mal der Fall war. Ich will es nicht mehr so genau wissen und auch nicht mehr alles wissen; mir ist die Motivation für dieses komplexe und mittlerweile ja recht umfassende Fach abhanden gekommen. Grundsätzliches Interesse habe ich weiterhin (v.a. für die Neuroimmunologie) und mit meinem Vorwissen komme ich einigermaßen klar, aber der klinische Alltag ätzt mich einfach nur noch an, gerade auch, weil in der Neurologie so ziemlich jede diffuse Symptomatik landet. Mittlerweile will ich lieber ein klares Behandlungsziel haben und behandeln anstatt mich mit -angesichts immens kurzer Liegedauern- zeitdichter und -intensiver Detektivarbeit herumzuschlagen. Da sehe ich auch den klaren Unterschied zu meinen Kolleg*inn*en, die doch irgendwie interessierter und leidenschaftlicher an die Sache herangehen und auch ziemlich viel wissen, weil sie nach Feierabend ein Lehrbuch in die Hand nehmen.

    Was mich zum nächsten Punkt überleitet: Ich bin einfach nicht mehr bereit, mich so aufzuopfern. Überstunden finde ich okay, wenn ich sie aufschreiben darf, Nacht- und Wochenenddienste finde ich nicht okay, aber machbar, wenn ich nicht zu 100% ausgelastet bin und eher keine Notfälle habe. Letzteres ist aber der Fall und wird, da mache ich mir nichts vor, auch nicht anders werden. Mein Karrierestreben von einst hat sich über die Jahre verloren, sicher auch, weil mir der Beruf einfach keinen Spaß macht, sodass ich jetzt lieber einfach ein bisschen mehr Zeit und Restenergie zum Leben hätte. Mitte 30 und schon so am Ende

    Ich frage mich ernsthaft, ob ich die Weiterbildung abschließen soll (in 20 Monaten ist es angesichts fehlender Kenntnisse in EEG, EMG, NLG, SEP, MEP, Duplex ja auch nicht getan) oder an dieser Stelle einen Punkt setze und mir was anderes suche, was besser zu meinen Vorstellungen passt. Die eierlegende Wollmilchsau werde ich nicht finden und dass nichts von nichts koommt, ist mir bewusst. Aber ich bin mir relativ sicher, dass sich einige hier schon in ähnlicher Situation befanden und würde mich freuen, wenn sie ihre Erfahrungen schildern. Freu mich über jede Antwort und jeden Ratschlag.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  2. #37
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    26.12.2003
    Beiträge
    1.154
    Zitat Zitat von Spiral Architect Beitrag anzeigen
    Hallo,

    sodass ich jetzt lieber einfach ein bisschen mehr Zeit und Restenergie zum Leben hätte. Mitte 30 und schon so am Ende
    Ich frage mich ernsthaft, ob ich die Weiterbildung abschließen soll....
    du kannst entweder auf teilzeit gehen oder das fach wechseln...am besten weg von den großen fächern wie neuro, innere und chirurgie, weg von der stationsarbeit, weg vom patientenkontakt....z.b. arbeitsmedizin, psychosomatik, auge, derma, radio, patho ust...möglichkeiten gibt es viele.
    Never wrestle with a pig, because you both get dirty, but the pig likes it!



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  3. #38
    Registrierter Benutzer Avatar von Trendafil
    Mitglied seit
    10.03.2019
    Beiträge
    638
    Wie wärs denn mit Neuropathologie?
    Meistens ist das zwar auch eher ein Uniklinikfach, aber die Arbeitszeiten scheinen laut Hörensageb ganz okay zu sein. Teaching ist an meiner Uni zum Beispiel anscheinend auch sehr gut und es entspricht evtl. auch deinen Interessen?
    Du dürftest in Ruhe diagnostizieren und gewinnsr vielleicht auch wieder an Begeisterung an deinem einst so geliebten Fach.

    Schade, dass Dir die Klinik die Freude am Beruf geraubt hat..Man liest zwischen den Zeilen, dass Du mit sehr viel Herzblut dabei gewesen wärst, wenn man Dich nicht so versklavt hätte..



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  4. #39
    ehem-user-31-01-2020-1555
    Guest
    Ich kann mich diesen Ratschlägen von ganz anschließen. Die Neuropatho hat keine Dienste. Ich würde auch Psychosomatik/Psychiatrie in Erwägung ziehen. Es gibt da zwar auch Dienste, es kommen aber nicht ständig lebensbedrohliche Notfälle.
    Was ich nicht verstehe: Hast du im Vorfeld (vor Vertragsunterschrift) schon gewusst, dass ÜS anfallen und die grundsätzlich nicht dokumentiert werden? Der Chef wird das so wahrscheinlich nicht sagen, aber du hast doch sicherlich hospitiert und mit den anderen Assistent/innen gesprochen? Kannst du Notfälle in derBildgebung sicher ausschließen wenn kein Radiologe da ist?
    Deine jetzige Stelle würde ich kündigen. Wenn die so rücksichtlos sind wie beim Umgang mit ÜS, werden sie wahrscheinlich auch bei anderen Dingen rücksichtslos sein. Außerdem „schenkst“ du deinem AG viel Geld, wenn du täglich 2 Std umsonst arbeitest. Und wenn dann in der nichtdokumentierten Arbeitszeit ein Fehler passiert....



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  5. #40
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    27.06.2019
    Beiträge
    38

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Ich kann Psychiatrie auch empfehlen. Aber da warst du ja schon 12 Monate, und es wird einen Grund geben, warum du das aktuell nicht bereits in Erwägung ziehst. Welchen, wenn man fragen darf?
    Unbezahlte Überstunden sind in unserer Mangelsituation auch ein No-Go. Macht man nicht. Für solche Fälle ist dann wahrscheinlich diese Anwesenheit=Arbeitszeit-Klausel in den neuen VKA-Tarifverträgen gedacht.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
Seite 8 von 11 ErsteErste ... 4567891011 LetzteLetzte

MEDI-LEARN bei Facebook