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Forensuche

Thema: Tiere

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #41
    Intubator Avatar von Huepftigger
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  2. #42
    Los! Tanz deinen Namen! Avatar von Leelaacoo
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    Jetzt misch ich mich auch mal ein...
    Leute, ihr habt schon recht, daß gewisse Tierversuche für den medizinischen Fortschritt unerläßlich sind..auch ich will kein Versuchskaninchen der Pharmaindustrie sein und sollte ich ernsthaft erkranken, bin ich dankbar für Medikamente, die es ohne diese Versuche nicht gebe.
    Auch stimme ich dem Blinden zu, daß, wenn alle Vorschriften auch eingehalten werden, die Tiere bei weitem nicht so leiden müssen wie etwa die armen Legehähnchen, deren Erzeugnisse wir Tag für Tag futtern. Alles prima, nur:
    Ich kann auch Dopamin verstehen...ich habe eine Kommilitonin, die eine nette kleine, völlig sinnlose Studie mit Ratten betreibt (da das Thema schon uralt ist und die gesammelten Daten wirklich niemandem etwas nützen, glaubt mir, habe mich schon bei Medline schlau gemacht), es geht vornehmellich um die Hirnveränderungen bei einem (anoperiertem) Ileus. So weit, so gut. Ich erfuhr auch, daß sie (ohne jegliche Erfahrung, soweit zur Theorie) diesen Ileus selbst anoperiert und mir sagte, daß das öfters mal schief geht, weil die Ratten nach der OP "verrecken", bevor man sie köpfen kann, um das Hirngewebe zu untersuchen. Natürlich verrecken sie unter Ileusschmerzen...wie fein. Aber sie "übe" ja noch. Außerdem dürfen die Ratten keine Schmerzmedikation bekommen, weil sonst die Transmitterausschüttung im Hirn verändert wird. Fein. Soviel zur Ethikkomission, die selbige Studie genehmigt hat.
    Ich finde das abstoßend und kann mir nicht vorstellen, daß jemand, der so etwas Tieren zufügt, Arzt werden kann.
    Außerdem sind Tierversuche in medizinischen Doktorarbeiten absolut nicht notwendig, weil die "Forschenden" halt nicht in der Mehrzahl die Menschheit retten wollen, sondern den Zusatz Dr.med. eben so schick und karrierefördernd finden. Wenn jemand wirklich forscht (...und dieses auch beherrscht), ist dagegen nichts einzuwenden. Aber bitte Leute, 1000 tote Tiere für einen mickrigen Titel, den andere mit statistischen Studien auch hinbekommen, wozu???
    Würd ich nie tun. Man muß eben abwägen und das können viele karrieregeilen Medis noch nicht (sorry, jetzt werd ich auch noch drastisch...).
    Also...unnötige Quälerei von Lebewesen (seien es Tiere oder Menschen) sollte nun wirklich dem ärztlichen Handeln widersprechen, nicht?
    LG an alle, Lee
    Geändert von Leelaacoo (03.10.2003 um 14:08 Uhr)



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  3. #43
    TBSE performer Avatar von test
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    Dann geb ich auch mal meinen Senf dazu ab.
    Ich kann nich beurteilen wie das bei der Arbeit ist mit dem Ileus,ie du beschrieben hast. Aber wenn das die Ethikkommision erlaubt hat muss es wohl eine gewisse Relevanz geben??
    Zu deinem anderen Punkt. ich denke Leute, denen es nur auf den Titel ankommt werden sicher keine experimentelle Arbeit mit Tieren machen, das dauert doch meist viel zu lange. Ich denke es gibt einige, die durch ihre experimentelle Arbeit Einblick in die Forschungsarbeit bekommen möchten und sich eventuell schon Grundsteine für ihre spätere Arbeit legen wollen und in vielen Bereichen führt eben nichts an Versuchen an Tieren vorbei. Das ist nun mal leider so. Natürlich muss immer überprüft werden, dass die Versuche auch sinnvoll geplant sind und möglichst wenig Tiere möglichst wenig Leid erfahren.



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  4. #44
    (Sc)Herzchirurg
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    Original geschrieben von Leelaacoo
    ...ich habe eine Kommilitonin, die eine nette kleine, völlig sinnlose Studie mit Ratten betreibt (da das Thema schon uralt ist und die gesammelten Daten wirklich niemandem etwas nützen, glaubt mir, habe mich schon bei Medline schlau gemacht), es geht vornehmellich um die Hirnveränderungen bei einem (anoperiertem) Ileus. So weit, so gut. Ich erfuhr auch, daß sie (ohne jegliche Erfahrung, soweit zur Theorie) diesen Ileus selbst anoperiert und mir sagte, daß das öfters mal schief geht, weil die Ratten nach der OP "verrecken", bevor man sie köpfen kann, um das Hirngewebe zu untersuchen.
    Nun, das ist der Punkt, bei dem der Betreuer ins Spiel kommen sollte. Ich bin der Ansicht, daß zu einer Betreuung auch die richtige Einarbeitung des Doktoranten gehört. Und auch wenn jeder für sein Tun und Handeln selber verantwortlich ist, so hat der Betreuer dennoch seiner Sorgfaltspflicht für Doktorant und Tier nachzukommen. Hinzu kommt, wie ich schon einmal angemerkt habe, daß man in Deutschland 3 Jahre experimentelle Erfahrung mit der jeweiligen Tiergattung benötigt, um eigenverantwortlich Experimente durchführen zu dürfen. Das trifft für Deine Kommillitonin nicht zu. Sobald eine Begehung der Versuchräume durchgeführt wird, kann die Doktorantin ihre Arbeit vergessen und der Betreuer wird ein noch größeres Problem haben.


    Original geschrieben von Leelaacoo
    ... Außerdem dürfen die Ratten keine Schmerzmedikation bekommen, weil sonst die Transmitterausschüttung im Hirn verändert wird. Fein. Soviel zur Ethikkomission, die selbige Studie genehmigt hat...
    Ich kenne weder die Details des Antrages noch der Arbeit oder des Projektes. Aber in den Ethik-Kommissionen sitzen keine Gutachter, die einfach nur zum Spaß an der Freude Versuche genehmigen oder wie auf der Baubehörde aus purer Langeweile einfach mal Stempeln, Lochen, Abheften. In der Regel ist es schwierig, Tierversuche genehmigt zu bekommen. Und das ist auch absolut richtig so. Noch schwieriger ist es Versuche genehmigt zu bekommen, die mit Schmerzen für die Tiere verbunden sind.
    Jeder, der mal einen Antrag selber geschrieben hat, weiß das.

    Original geschrieben von Leelaacoo
    ...Außerdem sind Tierversuche in medizinischen Doktorarbeiten absolut nicht notwendig, weil die "Forschenden" halt nicht in der Mehrzahl die Menschheit retten wollen, sondern den Zusatz Dr.med. eben so schick und karrierefördernd finden...
    Das sehe ich allerdings anders.
    Ich mache, wie vorne bereits gesagt, in-vitro, in-vivo und klinische Studien. Ich habe in den letzten Jahren knapp 20 Doktoranten betreut. Man bietet keine Doktorarbeit an, um jungen Studenten einfach mal so einen Gefallen zu tun.
    Die Arbeiten, die man anbietet, sind Teil der eigenen Forschung. Insofern hat, oder sollte, der Betreuer experimenteller Arbeiten ein großes Interesse an sowohl einer raschen Bearbeitung als auch an der Qualität der Ergebnisse haben. Denn davon hängt oftmals die nächste Publikation ab. Wenn ich jetzt alle Tierversuche aus Doktorarbeiten ausklammern würde, könnte ich überhaupt keine Tierversuche mehr machen und müßte meine Forschung ad acta legen.

    Original geschrieben von Leelaacoo
    ...Wenn jemand wirklich forscht (...und dieses auch beherrscht), ist dagegen nichts einzuwenden. Aber bitte Leute, 1000 tote Tiere für einen mickrigen Titel, den andere mit statistischen Studien auch hinbekommen, wozu???...
    Niemand tötet Tausende von Tieren für seine Forschung. Wir arbeiten mit Gruppengrößen, die für statische Arbeiten nie und nimmer ausreichen würden. Eine Gruppe umfaßt meist 10 bis maximal 15 Tiere. Zu einem verantwortungsbewußtem Umgang mit Tieren in der Forschung gehört auch, nicht unnötig viele Tiere in die Versuche mit einzubeziehen.


    Original geschrieben von Leelaacoo
    ...Also...unnötige Quälerei von Lebewesen (seien es Tiere oder Menschen) sollte nun wirklich dem ärztlichen Handeln widersprechen, nicht?
    LG an alle, Lee
    Das tut es in der Tat.
    Und niemand der Befürworter von Tierversuchen in diesem Thread hat etwas Gegenteiliges behauptet.



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  5. #45
    Los! Tanz deinen Namen! Avatar von Leelaacoo
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    Wo bin ich? Hier? Wo ist das? Und wieviele?
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    Och Leute, euch kann mans ja nicht rechtmachen. Ihr seid entweder absolut für das eine oder für das andere. So ist das Leben aber nicht. Ich habe weder bestritten, daß Tierversuche in der Medizin unerläßlich sind, noch daß Tierschutz eben eine wichtige Aufgabe ist. Ich habe lediglich von einem Fall berichtet, der mir persönlich bekannt ist und ich auch abschätzen kann, mit welchen Motiven die Studie von Seiten der Komilitonin verfolgt wird. Sie will definitiv nicht in die Forschung, sondern nur eine gute Note. (Von ihr bestätigt auf meine Nachfrage). Findet ihr das prima? Wenn ja, dann tuts mir leid, daß hier wohl niemand differenzieren kann zwischen sinnvoll und sinnlos. Und an denjenigen im 4ten Semester: Erst mal anschauen und dann urteilen.
    Ui ui...das ist doch schlimm, daß hier alle mit so harten Bandagen kämpfen müssen. Eine Diskussion ist das jedenfalls nicht und ich bereue, mich geäußert zu haben.
    LG Lee



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