Nachdem ich mich die letzten 3 Jahre mit dem Thema "Zweitstudium Medizin" auseinandergesetzt habe ist mir aufgefallen, das Medizin für viele Leute "der" Traum schlechthin ist, man ja eigentlich schon immer Menschen helfen wollte, usw. usw..
Das kann man auch hier im Forum sehr schön nachvollziehen. In regelmäßigen Abständen tauchen Threads von neuen Usern auf, die mit beliebigen Voraussetzungen nun Ihren Traum erfüllen möchten und sich Hilfe erhoffen.
Auf der anderen Seite gibt es hochqualifizierte Doktoranden, die seit Jahren immer wieder (!) versuchen, einen Zweitstudienplatz zu erhalten und qualifizieren sich nach erneutem Misserfolg einfach weiter (vermutlich so lange, bis es schließlich klappt.) Erfahrene User wissen bestimmt, wer gemeint ist... Ich "wünschte", ich hätte auch so eine Ausgangssituation gehabt
Solche Doktoranden haben meinen allergrößten Respekt, Interessenten mit "anderen Voraussetzungen" sind für mich (leider) allzu oft Tagträumer, die sich irgendeine Idee in den Kopf gesetzt haben ( und vermutlich beim erstbesten Problem zusammenklappen).
Bevor sich für mich das Thema Zweitstudium konkretisiert hat, habe ich ca. 2 Jahre lang Informationen zusammengetragen und meine Möglichkeiten genau abgewogen. Letztlich habe ich mich für die Medizin / für ein Zweitstudium entschieden, trotz der damit verbundenen Konsequenzen. (Die in meinem Fall den Verlust einer langjährigen Beziehung, den Verlust eines (sehr) guten Arbeitsplatzes und eine signifikante Reduktion meines Freundeskreises mit sich brachte.)
Mein bisheriger Eindruck ist, das viele gerne mal mit dem Zweitstudium Medizin liebäugeln, die notwendigen Schritte dann allerdings entweder nicht bereit sind zu gehen oder nur bei Vorliegen eines "Rundum-Sorglos-Paketes", um das Ganze so bequem wie möglich angehen zu können.
(Vgl. "Mutti will's nochmal wissen)
Wenn die Zieluni max. 50 km vom Eigenheim entfernt sein darf, das Studium generell kostenlos sein muss und der Partner /die Partnerin "zwingend Ortsgebunden ist", hat man eben nicht so viele Optionen wie jemand, der bereit ist, "alles" zu tun, was notwendig ist, um persönliche Ziele zu erreichen.
Meine Kommentare werden gerne mal als "despektierlich" bezeichnet, dabei bin ich gerne bereit Leute zu unterstützen, die mit allen Konsequenzen bereit sind, ihr Ziel zu erreichen.
Tagträume anderer sind schön. Wenn man aber nicht bereit ist, das Ganze auch wirklich durchzuziehen ist aus meiner Sicht die Beratung solcher Kandidaten eher Zeitverschwendung....