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  1. #1
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    Hallo.

    Ich wollte mal gerne in die Runde fragen, wie die Erfahrung von Assistenärzten der Anästhesie an den Unikliniken, insbesondere in Freiburg, Mannheim, Heidelberg und Tübingen ist.
    - wie sind eure Arbeitszeitmodelle? (Kommt man - mehr oder weniger - pünktlich heim?)
    - werden Überstunden bei euch entlohnt?
    - wie ist die Stimmung innerhalb der Klinik?
    - werden Fortbildungen (Notarztkurs etc.) oder Kongresszeilnahmen bezahlt?
    - gibt es die Möglichkeit für Forschung auch zu reduzieren bzw. 1-2 Jahre auszusetzen (im Hinblick auf eine Habil zB)?

    Danke für eure Antworten!

    Gruß.



  2. #2
    IntubierTier Avatar von papiertiger
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    Ruhr
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    Leider keine der unmittelbar gefragten Unis, aber

    1) pünktlich rauskommen: durchwachsen. Man rotiert bei uns im 3-6 Monatstakt durch die Abteilungen und der pünktliche Feierabend ist sehr abteilungsabhängig. Augenklinik bedeutet zB dass man bis auf wenige Ausnahmen grundsätzlich nicht vor 18 Uhr raus kommt, während man zB in der HNO wenn überhaupt dann nach Absprache am Vortag mal länger bleiben muss, von wegen, morgen wird es einen Punkt geben der sicher nicht pünktlich fertig wird, wer kann sich denn vorstellen dafür länger zu bleiben. Aktuell überwiegen zwar noch die Abteilungen, in der Überstunden durchaus eher die Regel sind, aber durch Einführung von Spätdiensten wird es allmählich besser, klar, eine halbe Stunde bis Stunde kann immer mal vorkommen, man arbeitet ja mit Menschen und nicht mit einem Werkstück, was man pünktlich fallen lassen kann, aber für die Sachen, die sich richtig ziehen funktioniert es allmählich ganz gut mit der Ablösung durch die Spätdienste.
    Und, natürlich ist das vor allem auch deswegen nicht so das Problem weil 2) Überstunden komplett dokumentiert und wahlweise in Freizeitausgleich abgegolten oder entlohnt werden.
    3) Stimmung ist gut, wenn man mit einem gewissen Maß an innenkollegialem Konkurrenzdenken klarkommt. In jeder Abteilung wird es immer Menschen geben, mit denen man besser kann und welche, mit denen es nicht so gut klappt - aber universitäre Anästhesieabteilungen sind in aller Regel auch so groß, dass man sich im Zweifelsfall einigermaßen aus dem Weg gehen kann wenn es garnicht geht.
    4) Bezahlte FoBis/Kongressteilnahmen - kommt drauf an. Bezahlt eher nicht, es sei denn, man stellt was vor und der Chef findet das gut. Aber Kongressurlaub wird recht großzügig gewährt und es gibt auch innenklinisch einiges an guten Veranstaltungen, die dann auch kostenlos oder deutlich günstiger sind, u.a. Notarztkurs etc
    5) Forschung - ist so ne Sache. Ist wahrscheinlich überall so, aber es hängt davon ab, ob die oberste Ebene dass was du machst/vorhast gut findet und unterstützt. Wenn das der Fall ist, gibt es nach Bedarf großzügig Labortage und Du kannst auch bei der Modalität (ob du zB lieber alle 6 Wochen mal ne komplette Woche ins Labor willst oder alle zwei Monate drei Wochen lang zwei Tage oder was auch immer) ein bisschen mitreden. Auch ein Jahr aussetzen mit Stipendium oder ähnliches wird dann unterstützt. Ohne Wohlwollen von oben - schwieriger. Reduzieren wird grundsätzlich nicht so gerne gesehen bei uns, auch nicht für Forschung, aber es gibt trotzdem eine steigende Anzahl von Leuten, die das machen.



  3. #3
    ehem-user-02-08-2021-1033
    Guest
    Zitat Zitat von PatrickSchwarz Beitrag anzeigen
    Hallo.

    Ich wollte mal gerne in die Runde fragen, wie die Erfahrung von Assistenärzten der Anästhesie an den Unikliniken, insbesondere in Freiburg, Mannheim, Heidelberg und Tübingen ist.
    - wie sind eure Arbeitszeitmodelle? (Kommt man - mehr oder weniger - pünktlich heim?)
    - werden Überstunden bei euch entlohnt?
    - wie ist die Stimmung innerhalb der Klinik?
    - werden Fortbildungen (Notarztkurs etc.) oder Kongresszeilnahmen bezahlt?
    - gibt es die Möglichkeit für Forschung auch zu reduzieren bzw. 1-2 Jahre auszusetzen (im Hinblick auf eine Habil zB)?

    Danke für eure Antworten!

    Gruß.
    Stimmung und pünktliches Heimkommen:
    Universitäre Anästhesie bedeutet immer Anästhesie an einem(Supra-)Maximalversorger. Das bedeutet die Versorgung schwerst kranker/verletzter Patienten mit Massivtransfusion fast schon im "Routinebetrieb". Je nach Haus auch mal mehr oder weniger ECMO-Patienten etc.
    Je nachdem welchen operativen Schwerpunkt dein Haus hat. Von den Transplantationen je nach Haus abgesehen... (Herz, Leber, Lunge etc.) Das sind immer extrem unplanbare Dinge. Die einerseits das Programm durcheinander bringen, aber andererseits auch Bestandteil des Dienstgeschäftes sind.

    Unter Strich ist universitäre Anästhesie kein entspannt nine to five Job mit entspannten geregelten Arbeitszeiten, sondern oftmals "Katastrophentourismus" im Routineprogramm. (Was aber nicht bedeutet, dass es nicht auch stinklangweilige Narkosen gibt.)
    Das hat natürlich, wenn Krankheitswellen sind, auch enormen Einfluss auf die Stimmung der Kollegen und der Pflege. Gestresst und überarbeitet ist niemand in Hochstimmung.

    Es ist alles schaffbar. Nur muss man sich dessen bewusst sein.

    Beim Thema Forschung:
    Das kommt auf das Wohlwollen der Obrigkeit an. Ohne Support von Oben brauchst du nicht versuchen zu habilitieren. Man habilitiert nicht. Man wird habilitiert. Das ist die Realität.



  4. #4
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    Hallo Patrick,

    bin selbst an einer der von dir genannten Unis tätig und ich denke, dass den Aussagen von Papiertiger und Elite RDH nichts wesentliches hinzuzufügen ist.

    Mein Vorschlag: Fang in einem kleineren Haus, mit überschaubarer Abteilung und im allgemeineren gesünderen Patientengut an und lerne dort erst mal die Basics. Nach etwa zwei Jahren, wenn du dir ein gewisses klinisches Selbstbewusstsein aufgebaut und Routine in Narkoseeinleitung und -führung hast, an die Uni gehen, komplexeres perioperatives Management lernen und habilitieren.

    Macht in meinen Augen einfach mehr Sinn.



  5. #5
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    Bin zwar woanders aber hier haben etliche Leute habilitiert. Keiner von ihnen hat auch nur 6 Monate (Sabbatical) ausgesetzt.
    Und ja - jeder wurde zuvor dafür "ausgewählt". Keiner hat sich selbst beworben ... Dein oberster Chef selbst entscheidet.



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