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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
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    02.08.2016
    Beiträge
    63
    Hallo liebe Forenmitglieder,

    ich weiß nicht, in welchem Bereich ich die Frage stellen sollte, deswegen versuche ich es einmal hier.

    Die Frage mag sich komisch anhören, aber ich frage mich zurzeit, wie lange es den Notarzt noch geben wird.
    Ich habe vor Medizin zu studieren und den Facharzt für Anästhesie zu machen, damit ich auch als Notarzt arbeiten kann.

    Mittlerweile ist es ja bekannt, dass es vor allem in ländlichen Bereichen nur wenige Notärzte gibt, weswegen ja nun der Notfallsanitäter die Ausbildung zum Rettungsassistenten abgelöst hat und mit Notfallkompetenzen ausgestattet wurde, sodass ein Notarzt nicht mehr in jedem Fall dazu gerufen werden muss. Desweiteren gibt es ja auch schon einen Telenotarzt, der per Telefon den Notfallsanitätern in einer Notfallsituation zur Seite steht.

    Nun frage ich mich: Wie lange wird es den Notarzt, wie man ihn heute kennt (im NEF oder RTH) noch geben? Ist dieser Beruf wirklich schon ein "Auslaufmodell", oder kann dieser eigentlich nie ersetzt werden?

    Liebe Grüße



  2. #2
    ehem-user-11022019-1151
    Guest
    Hallo,
    es gibt hier ein Rettungsdienst-Forum, vielleicht verschiebt ja einer der Mod das Thema dahin

    Eigentliche eine gute Frage.
    Jedoch denke ich nicht, dass das Konzept "Notarzt" ein Auslaufmodell ist.
    Zum einem dauert es noch einige Jahre, bis es zum einen genügend ausgebildete NFS gibt, zum anderen dauert es ziemlich lange, bis alle RettAss umgeschult sind.
    Zu der Sache mit den Kompetenzen.
    Hier sieht es im Moment so aus, dass diese Kompetenzen von dem ÄLRD genehmigt werden müssen.

    Ich persönliche bezweifle, dass ein NFS einen NA komplett ersetzen kann. Natürlich hat ein alter Hase im Rettungsdienst einen größeren Überblick als der frische NA, der gerade sein zweites oder drittes WB-Jahr angefangen hat.
    Jedoch gibt es verschiedene Situationen, in denen der RettAss einfach etwas überfordert wäre.
    Nehmen wir als Beispiel die Intubation. Für einen Anästhesisten tägliches Brot. Nenne mir einen RA bzw NFS der mind 50 Intubationen im Jahr macht.
    Ein anderes Beispiel sind die Medikamente. Die heutigen NFS werden in Pharmakologie besser ausgebildet als wir RAs damals. Jedoch wage ich zu bezweifeln, dass ein NFS wirklich alle Indikationen, Kontraindikationen, Wirkungsmechanismen, Unverträglichkeiten kennt und im Zwischenfall eine adäquate Behandlung durchführen kann.

    Ich schätze, dass unser System in Deutschland zu einem der besten zählt und ich denke, dass die notärztliche Versorgung da eine große Rolle spielt.
    Was sich ggf. ändern könnte, ist, dass z.B. der NA nicht zu jedem Unterzucker gerufen wird.

    Nur zur Info, die Ausbildung NFS gibt es nicht, weil es zu wenig NAs gibt.

    Ps: bevor jemand sagt, ich stelle den Rettungsdienst schlecht dar und halte die NAs für das einzig Wahre im RD - ich weiß, wovon ich rede ;)



  3. #3
    Registrierter Benutzer
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    02.08.2016
    Beiträge
    63
    @Liel
    Danke für die Antwort!

    Ich gehe zurzeit in die 12. Klasse und versuche, direkt nach dem Abitur mit dem Medizinstudium zu beginnen.
    Wenn ich dies tatsächlich schaffen sollte, würde ich ja sowieso frühestens 2026/2027 als Notarzt fahren dürfen. Bis dahin geht ja einige Zeit ins Land. Es ist einfach ein Traum von mir, Notarzt zu werden und ehrlich gesagt auch einer der Gründe, warum ich Medizin studieren möchte. Es wäre schon blöd, wenn es dann nicht mehr möglich ist, als Notarzt zu fahren.

    Dazu kommt ja auch noch das Problem mit den Honorarverträgen der Notärzte. Diesbezüglich ist ja ganz schön was los.

    Liebe Grüße



  4. #4
    straight outta hell
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    Ich fahre in einem Bundesland in dem bereits Rettungsassistenten sehr viel dürfen und sich die Kompentenzen durch den Notfallsanitäter nur in geringem Maß erweitern werden. Wir kommen hier schon recht oft ohne Notarzt aus aber eben auch oft genug nicht. Der Notarzt hat immer noch genug zu tun und es wird immer Einsätze geben, für die man Notärzte braucht.
    Z.b. wird ein Notfallsanitäter auch präklinisch keine Narkose fahren können und auch viele Medikamente werden weiterhin den Ärzte vorbehalten sein. Rein fachlich wird man auch in Zukunft Notärzte brauchen.

    Dass Notärzte, gerade die freiberuflichen Notarzte, aktuelle einen schlechten Stand haben, ist allerdings wahr. Da wird sich vermutlich in Zukunft noch einiges ändern und wenn der Notarzt irgendwann man mal keine Zukunft mehr hat, wird es eher an der Bürokratie scheitern.



  5. #5
    ehem-user-11022019-1151
    Guest
    Zitat Zitat von nie Beitrag anzeigen
    Z.b. wird ein Notfallsanitäter auch präklinisch keine Narkose fahren können und auch viele Medikamente werden weiterhin den Ärzte vorbehalten sein. Rein fachlich wird man auch in Zukunft Notärzte brauchen.
    .
    Das sehe ich auch so.
    Jedoch habe ich das Gefühl, dass sich in unserem Kreis das bisschen in die falsche Richtung entwickelt hat. Bisher hatten wir die Regelung, dass RettAss zu Schlaganfällen immer alleine fuhren und nur wenn Faktoren wie Bewusstseinstörungen etc dazu kamen, der NA mitalamiert wurde bzw. dann im Zweifelsfall nachgefordert wurde, was jedoch eher die Ausnahme blieb.
    Nun wurde die strukturierte Notrufabfrage eingeführt und prompt wird zu jedem Schlaganfall IMMER ein NA einbestellt.
    Wenn das so bleibt, muss man sich keine Sorgen über die Arbeit der NA machen.



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