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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #21
    Dunkelkammerforscher
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    Im schönen Süden
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    das war mal...
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    Zitat Zitat von Reflex Beitrag anzeigen
    Ich meinte im neurologischen Umgangsslang schon Hirninfarkte im Stromgebiet der A. cerebri posterior und bei denen kommen Verwirrtheitszustände schon relativ häufig vor, jenach Ausdehnung und betroffenen Hirnanteilen. Erfahrungsgemäß kann bei solchen Patienten die klinische Beurteilung des Gesichtsfeld, Paresen etc. schwierig sein, wenn diese Ausfälle nicht gerade hochgradig sind. Unabhängig davon habe ich aber auch schon erlebt, dass eine Aphasie als Delir verkannt wurde. Nichts desto trotz cerebrale Bildgebung finde ich beim einem akuten Verwirrtheitszustand einfach obligat, auch wenn eine metabolische Ursache naheliegend sein wird. Insbesondere wenn ich unkooperative Patienten habe, die klinisch-neurologisch krankheitsbedingt nicht sicher exploriert werden können.
    Danke für die Ausführung. Das die ein CCT bekommen finde ich im übrigen auch richtig, MR aber primär für Überdiagnostik.



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  2. #22
    Von hier an blind Avatar von Logo
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    Zitat Zitat von FirebirdUSA Beitrag anzeigen
    Danke für die Ausführung. Das die ein CCT bekommen finde ich im übrigen auch richtig, MR aber primär für Überdiagnostik.
    CCT sind hier alle d'accord. Bzgl. cMRT - da steht unsere neurolog. Konsiliardienst drauf. Wenn es umsetzbar ist, ermöglichen wir es, wenn nicht dann nicht. Das braucht man mit dem auch nicht zu diskutieren, steht immer im Konsil als Wunsch drin
    Und da unsere Radiologie eine Praxis mit erkauften Leistungen ist, ist die Schwelle zT. sehr niedrig
    Pure Vernunft darf niemals siegen!



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  3. #23
    Diamanten Mitglied Avatar von Fr.Pelz
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    10.711
    Hier war die Neurologin da, fand die Patientin unscharf orientiert "Krankenhaus" "Herbst 2012" und meinte dann, es wäre eben ein prolongiertes Delir, was jetzt so langsam am Abflauen sei, immerhin über 2 Wochen ist die Akutphase jetzt her. Also braucht sie anscheinend erstmal keine Betreuung, was die Angehörigen ja immer sehr erleichtert. Sie hat ausdrücklich keine spezifische Therapie empfohlen außer eben die allgemeinen Orientierungsmaßnahmen, passenderweise haben die Schwestern sie erstmal in ein anderes Zimmer gelegt, aber naja...
    Danke für eure Antworten
    And then again, it´s not out of the realm of extreme possibility...



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  4. #24
    Registrierter Benutzer
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    35
    Zitat Zitat von Fr.Pelz Beitrag anzeigen
    Hallo,
    ich habe gerade zwei (manchmal gibts ja komische Zufälle) Patienten, die initial mit einer Sepsis bzw einem akuten Nierenversagen und deutliche Desorientiertheit kamen, welches durch das akute Krankheitsbild ja erklärbar war. Beide Patienten wurden therapiert und sind jetzt klinisch sowie laborchemisch wieder im Rahmen, sind aber immer noch völlig desorientiert und delirant.
    Beide Patienten waren vorher geschäftsfähig (einen kannte ich schon vorher, bei der anderen versichern das die Angehörigen glaubhaft).
    1. Wie kann man diese Patienten therapieren? Die üblichen Maßnahmen der Delirtherapie (Ursachenbekämpfung, Orientierungspunkte bieten, medikamentöse Therapie) scheinen nicht zu greifen.
    2. Was wäre an Diagnostik sinnvoll? Ich hatte zb überlegt ein CT mit der Frage nach stattgehabtem Insult zu machen. Die eine Patientin hat eine niedrige klinische Wahrscheinlichkeit, sie war die ganze Zeit therapeutisch antikoaguliert und keine neurologischen Ausfälle. Der andere Patient weist eine sehr verwaschene Sprache auf.
    3. Wenn ich eine Diagnostik wie CT machen würde wollen, müsste ich, weil beide Patienten nicht mehr geschäftsfähig sind eine Eilbetreuung einleiten, oder? Bis die nicht da ist, sind mir eh die Hände gebunden, denn ich kann es ja nicht mehr als "Notfall" deklarieren (und somit ohne Aufklärung durchführen), da bei beiden Patienten das Zustandsbild seit über 1 Woche da ist.
    Was sagt ihr dazu?
    Natürlich kann ein Delir auch prolongiert verlaufen, das kann das schon erklären, aber ich würde es weiter abklären. Ein CT auch ohne eine Betreuung zu machen sollte Standard sein, zumindest in der Neurologie könnte man sonst nicht arbeiten. Es gibt genug Möglichkeiten der strukturellen Läsionen, die ein Delir auslösen können, daher auf jeden Fall sinnvoll. Was glaube ich noch nicht angesprochen wurde, ist die Durchführung eines EEG's, der komplex-fokale Status ist eine DD die man auf dem Schirm haben sollte insbesondere bei ausgeprägten metabolischen Störungen. Eine Lumbalpunktion kann man abhängig von der Klinik, dem Infektfocus (gibt es überhaupt einen) etc. auch diskutieren.

    PS.: auch wenn das Krankheitsbild über eine Woche besteht, kann es ein Notfall sein, z.B. ein SDH oder eine Encephalitis um nur 2 Sachen zu nennen.
    Geändert von OizO (29.10.2016 um 08:52 Uhr)



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