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Sei froh, dass deine Uni so ein System hat - macht es deutlich bequemer, da man den Stoff nur einmal wiedergeben können muss, und sich stets auf nur einen Themenbereich konzentrieren kann.
Wenn du schon um halbfünf aufstehst, um genug Zeit zum Lernen zu haben, nutzt du deine Zeit nicht effizient. Das wird dich auf Dauer ruinieren. Es geht aber relativ vielen Studenten so, dass sie am Anfang des Studiums zu viel Zeit investieren, weil sie diese nicht effektiv nutzen, sondern viel zu wenig zielgerichtet lernen.
Mein Tipp für den Anfang: Schau dir zunächst einmal eine Klausur kurz an. Notiere dir ganz grob, welche Themen wie wichtig sind, schau dir an, was wie gefragt wird. Parallel dazu hör dich um welche Bücher so verwendet werden. Dann finde heraus wieviele Seiten das sind, und überlege, wieviele "Lerntage" du hast. (Mo-Fr = ein Drittel bis ein halber Lerntag, Sa oder So = ein Lerntag, ein Tag pro Woche lernfrei.) Dann rechne dir aus, wieviele Seiten du pro Lerntag schaffen müsstest, wenn du auch noch Zeit zum Wiederholen und zum Üben mit Altklausuren einplanst. Meines Erachtens sind, je nach Lerner und je nach Fach, wenn man geübt ist 40-100 Seiten pro Lerntag realistisch. Aber am Anfang des Studiums ist es völlig normal, dass man viel langsamer ist. Da würd ich im Idealfall nur 20-30 Seiten pro Lerntag einplanen.
Ich hab für jedes Fach anders gelernt. In Zellbiologie (bei uns ganz am Anfang, und vergleichsweise wenig Stoff) hab ich das erste Benninghoff-Kapitel gelesen und zusammengefasst, und mich dann den Stoff mit anderen in einer Lerngruppe abgeprüft. In Genetik hab ich mir die Folien durchgelesen und wichtige Fakten auf (elektronische) Lernkarten geschrieben. In Chemie hab ich ein paar niederschwellige Nachhilfebücher gelesen, viele Beispiele gerechnet, mir wichtige Formeln und wichtige Fakten auf Lernkarten geschrieben. In Physik hab ich unsere Vorlesungsfolien gelesen, Beispiele gerechnet, mir wichtige Formeln und wichtige Fakten auf Lernkarten geschrieben. In Termi hab ich Altklausuren gelernt. In Psycho hab ich mir die Medi-Learn-Hefte durchgelesen und ein paar seltsame Altfragen auswendig gelernt. Usw. usf.
Du wirst dir bei jedem Fach (oder in eurem Fall, Themenblock) separat überlegen müssen, wieviel Stoff das ist, ob es eher Detailwissen ist (dann eher Lernkarten) oder eher Verständniswissen (dann eher lesen, oder wenns wenig Stoff ist auch zusammenfassen), ob eher Standardwissen gefragt wird (dann eher normal lernen), oder ob eher absurde Details gefragt werden (wenns immer dieselben sind, eher Altklausuren lernen).
Such dir am besten gute/motivierte Leute (meist erkennt man ja schon im ersten Semester recht schnell, wer ein guter Student sein wird) und unterhalte dich oft mit denen. So erfährst du, wie sie lernen, was sie lernen, womit sie lernen, wieviel sie lernen. Das ist immer sehr hilfreich, um sich nicht in unsinnigen Sackgassen zu verlaufen.
Du hast erkannt, dass die Zeit nicht ausreicht, um alles zusammenzufassen - das ist gut. Du hast auch erkannt, dass dir die Vorlesungen nichts bringen - das ist auch gut. Wenn die Prüfung in einem Monat ist, hast du ziemlich sicher noch genug Zeit, selbst wenns eine sehr umfangreiche Prüfung wäre. Versuch also, dir mehr Gedanken über Menge und Art des Lernstoffs zu machen, und halte mit anderen Rücksprache. Das wird dir sicher ein paar Ideen geben. Dann musst du einen realistischen Lernplan erstellen, und den auch einhalten. Steter Tropfen höhlt den Stein. Wichtig ist, kontinuierlich am Stoff dranzubleiben, selbst wenn die Menge am Anfang unschaffbar wirkt.
Und das Wichtigste: Du musst deine Lernzeit reduzieren, sonst bist du in ein, zwei Semestern psychisch am Ende. Nicht jedes winzige Detail lernen, weil du das in der Schule immer so gemacht hast, sondern v.a. das lernen, was inhaltlich wichtig ist, was oft gefragt wird, was viele Punkte bringt.