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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
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    13
    Hallo zusammen,

    da ich mich schon seit längerem für Skandinavien interessiere und ein Auswandern in diese Länder durch das Medizinstudium vergleichsweise unkompliziert wird (je nach Fachrichtung und Ortspräferenz), würde es mich einmal interessieren, inwieweit sich ein solcher (mehrjähriger) Aufenthalt förderlich auf die Karriere auswirkt, respektive inwieweit man als deutscher Arzt in Skandinavien Karriere machen kann.

    Wenn man sich einschlägige Artikel zum Thema durchliest, wird einem primär ein Bild suggeriert: Skandinavien - das Paradies für Ärzte, die mehr Zeit für ihre Familie haben wollen und/oder um Punkt 16:00 Uhr das Haus verlassen wollen.

    Was dabei offenbar vollkommen unter den Tisch fällt, sind Ärzte, welche ärztlich oder wissenschaftlich über das reguläre Maß hinaus ambitioniert sind, was insbesondere in Anbetracht international renommierter Institutionen wie bspw. dem Karolinska Institutet skurril wirkt.

    Deswegen wollte ich einmal im Forum nachfragen, ob es hier Auswanderungswillige gibt, die mehr zu diesem Thema in Erfahrung bringen konnten oder bereits Ausgewanderte, welche ihre Erfahrungen teilen könnten



  2. #2
    gern geschehen Avatar von Kackbratze
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    LV-426
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    Ober-Unarzt
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    23.453
    Karolinska ist eben universitär, die Grund- und Regelversorgung bietet die o.g. Arbeitsbedingungen. Wie im universitären Umfeld die Bedingungen sind kann ich nicht sagen.

    Kacken ist Liebe!
    Salmonella ist Kacken!


    What have you done today to earn your place in this crowded world?



  3. #3
    Diamanten Mitglied
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    Beiträge
    2.576
    Auch am KI sind die Arbeitsbedingungen ähnlich, ist aber hauptsächlich auch eine Einstellungssache - es ist vollkommen normal, dass auch der Prof. pünktlich geht und dass die Vorlesung eben früher endet, wenn die Kinder abgeholt werden müssen. Es hindert einen aber auch keiner dran so viel in der Freizeit zu forschen, wie man Lust hat. Im universitären Setting ist man mindestens genauso sehr Lehrer wie Arzt, Studentenunterricht wird groß geschrieben und nimmt im Alltag auch viel Raum ein, das muss man mögen. Diese Einstellung wird meiner Erfahrung nach in D nicht so intensiv gelebt wie dort.



  4. #4
    Registrierter Benutzer Avatar von Enni
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    139
    Heisann!

    Ich lebe und arbeite seit 7 Jahren in Norwegen und habe Erfahrung aus kleinen Krankenhäusern, Uniklinik und Hausarztpraxis.
    Zum einen ja, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird grossgeschrieben und gefördert. Es ist schon normal, dass man um 16.00 Uhr geht, weil der Kindergarten um 16.30 zu macht. Aber in vielen Kliniken sind auch lange Dienste > 24h die Regel. Ich arbeite zur Zeit in einer sehr kleinen Klinik und hatte Weihnachten vom 23-27.12. Dienst. Das heisst, ich war komplett alleine, hatte keinen Assistenzarzt und keinen weiteren Facharzt in der Nähe. Und ja, ich habe Heiligabend und am 1. Feiertag jeweils mehr als 18 Stunden gearbeitet.

    Die 2 Jahre, die ich an der Uni an (St. Olavs in Trondheim) bin ich kaum pünktlich nach Hause gegangen. Auf mich hat halt keiner im Kindergarten gewartet und somit konnte ich das zu Ende machen, was mein Kollege nicht geschafft hat, eben weil er seine Kinder aus dem Kindergarten abholen musste.
    Meine Chefin in Trondheim arbeitet klinisch von 8-16 Uhr und forscht "nebenbei". Im Nachtdienst konnte es also gut mal passieren, dass sie um 23 Uhr auf Station vorbei kam und einen Kaffee trinken wollte. Die Karriere muss nicht unbedingt leiden, wenn man in Skandinavien arbeitet, es kommt halt auf den eigenen Einsatz an.
    Von einem anderen Kollegen weiss ich, dass er fast jeden Abend bis Mitternacht aktiv an seinem Arbeitsrechner ist. Skype for Business zeigt mir morgens um 7.30 an, dass er seit 7 Stunden nicht mehr aktiv war. Auch er hat eine ganz normale Oberarztstelle in der Klinik.

    Eine gute Freundin von mir arbeitet an einem PhD Projekt und hat dafür ein Stipendium, das 50% ihres Grundgehalts deckt. Das heisst, sie arbeitet 50% klinisch (praktisch nur Dienste...) und offiziell 50% an ihrem Projekt. Wieviel sie für den PhD wirklich macht, ist eine andere Sache. Aber es sind deutlich mehr als 20 Stunden pro Woche.

    Also alles eine Sache der eigenen Motivation und des eigenen Einsatzes!
    Lykke til!



  5. #5
    Registrierter Benutzer
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    20.05.2015
    Beiträge
    189
    ch denke auch immer mal wieder ans Auswandern, wenn man den Lebensstandard nicht groß reduzieren will bleiben da realistisch gar nicht viele Optionen.

    Wie sieht es denn mit dem Gehalt in Norwegen aus? Laut meiner schnellen Internetrecherche ist da oft von +/- 1 Mio Kr. die Rede. Für Allgemeinmediziner gar oft nur zw. 700.000 bis 1 Mio. Das wäre ja dann im Vergleich zu Deutschland bei aktuellem Kurs etwa gleich viel bis teilweise deutlich weniger. Wenn man da die hohen Preise in Erwägung zieht müsste man ja finanziell sehr viel schlechter dastehen... Finde ich schwer zu glauben das in einem so reichen Land wie Norwegen die Situation derart ernüchternd ist.



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