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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
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    Hallo ihr Lieben

    Zwar dauert es bei mir noch eine Weile, bis ich tatsächlich als Ärztin arbeiten kann.
    Mich würde aber trotzdem sehr interessieren, wie sich das Leben als Assistenzarzt in der Schweiz so gestaltet... Für mich steht fest, dass ich diesen Beruf wähle und dass er auch viel von einem abverlangt - gerade unter anderem deshalb fasziniert er mich. Doch so ein paar Gedanken schwirren mir dann doch durch den Kopf:

    Liest man Artikel aus der Schweiz, so wird häufig von den negativen Seiten gesprochen:
    illegale Arbeitszeiten, Stress, Arbeit bis zur Erschöpfung, keine Zeit für Familie, Freunde und für sich ...

    Wie "schlimm" ist das denn tatsächlich? Gibt es vielleicht hier Assistenzärzte, die in der Schweiz arbeiten und mir ein bisschen von ihrem Alltag erzählen könnten?

    Würde mich sehr freuen

    Liebe Grüsse
    Millefleure



  2. #2
    Diamanten Mitglied
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    5. WBJ Psychiatrie
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    Kommt drauf an wo. Ich bin zwar noch Student, aber habe zwei Monate lang in der Schweiz famuliert - es gibt manche Abteilungen/Kliniken, in denen es sehr gemütlich zugeht und andere, in denen es sehr extrem zugeht. Die großen Unterschiede merkt man ja schon sehr schnell, wenn man sich einfach mal die PJ-Rankings durchliest...

    Dass die Regelarbeitszeit fast immer höher und der Urlaubsanspruch fast immer niedriger als in Deutschland ist, kommt natürlich auch noch hinzu.



  3. #3
    Platin Mitglied
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    510
    Also wir haben im Vertrag eine 50-Stunden Woche. In einer normalen Arbeitswoche halte ich die auch üblicherweise ein, da wir relativ gut besetzt sind mit den Stellen. Die, die neu beginnen sind oft einfach noch sehr viel langsamer und weniger effizient, daher machen Anfangs fast alle ziemliche Überstunden. Bei uns kann man die abbauen, ist aber nicht überall so.

    Natürlich leidet da das Sozialleben darunter, das kann man wohl nicht abstreiten.



  4. #4
    Registrierter Benutzer
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    116
    Bei uns ist es auch eine 50 Stunden Woche und jede Minute drüber kam man mit Freizeit ausgleichen. Ich finde das total entspannt. Ich habe nirgends in Deutschland von Assistenten mit weniger als 50 Stunden Arbeitszeit gehört. Auch der Stress auf Arbeit kommt mir bedeutend geringer vor da viele nervige Kleinigkeiten bei uns von der Pflege übernommen werden. Auch wenn mir vieles an Deutschland fehlt. V.a. Amazon und die unkomplizierte Krankenversicherung. Kann ich mir nicht vorstellen in absehbarer Zeit zurück zu gehen. Kaum Streß und ein lächerlich hohes Gehalt sind einfach zu gute Argumente für mich. Urlaub sind bei uns 25 Tage im Jahr, man kann aber ein monat unbezahlten urlaub pro jahr nehmen was wegen des 13. Gehalts sehr entspannt geht.
    Wenn du weniger arbeiten willst kannst du hier relativ entspannt reduzieren. Viele arbeiten 80 oder 60% und haben dann entsprechend frei.
    Geändert von tensun (27.05.2017 um 18:24 Uhr) Grund: Teilzeit



  5. #5
    Diamanten Mitglied
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    Ich hab natürlich nur einen sehr begrenzten Einblick, da bisher nur zwei Monate lang als Famulant dort, aber mein Eindruck war, dass man in der Schweiz meist viel "erholsamer" arbeitet, und mehr Zeit verbringt um mit den Kollegen (inkl. der Pflege) zu reden. Die Morgenbesprechung fängt nicht sofort an, sondern man unterhält sich zuerst einmal etwas über das Wochenende, man nimmt sich Zeit für ein langes Znüni mit den Kollegen, man nimmt sich Zeit für ein sehr gutes Mittagessen gemeinsam mit den Kollegen und danach vielleicht auch noch ein Glace, man nimmt sich Zeit für ein Zvieri mit dem Oberarzt. Und das nicht nur im psychiatrischen Bereich sondern auch in der Inneren Medizin und in der Pädiatrie, zumindest in den Spitälern wo ich war. Das reduziert den Nachteil durch die längeren Arbeitszeiten IMHO beträchtlich, und sorgt sicher dafür, dass man lieber zur Arbeit geht, und weniger gehetzt ist. Ist aber sicher auch eine Typfrage - viele Deutsche wollen sicher eher möglichst effizient arbeiten und möglichst schnell wieder nach Hause.

    Dass sehr viele 80% arbeiten stimmt. Z.B. gabs in den Spitälern, wo ich war, viele (auch leitende) Oberärzte, die nur vier Tage in der Woche arbeiten.



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