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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #781
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    @ Reflex: Du hast recht, tut mir leid. Insbesondere meine zweite Frage wurde schon mehrmals diskutiert.

    @Z?schata:

    Zitat Zitat von Z?schata Beitrag anzeigen
    Wofür willst du dir denn sowas „aufbauen“? Das kann ja nur aus finanziellen Motiven sein.
    Darf ich zurückfragen, warum das zwingend aus finanziellen Motiven sein muss? Kannst du mich anhand eines Kommentares so gut lesen?
    Ich wollte ja explizit keine Diskussion über die Wirksamkeit einzelner Beispiele. Ich habe beim Stöbern gesehen, dass es tatsächlich Praxen gibt, die diese Optionen anbieten (natürlich privat, aber anders geht es natürlich nicht) und andererseits gibt es in verschiedenen Techniken relativ neue vielversprechende Studien - aber natürlich ist das alles noch eher experimentell, keine Frage. Daher die Frage, inwieweit es realistisch sein könnte, so etwas selbst anzubieten.

    Zitat Zitat von Z?schata Beitrag anzeigen
    Das allerletzte was die Psychiatrie braucht sind Neurowissenschaftler, die ohne Kenntnis von Psychodynamik TMS, EKT, Ketamin (i.v., nasal, anal, schießmichtot) anbieten wollen. Das entspricht wahrscheinlich dem Plastiker, der nur Botox spritzt.
    Ich bin WBA in der Psychiatrie, kein Neurowissenschaftler. Ich bin nicht an der kosmetischen Behandlung von Patienten interessiert. Ich verstehe den Vergleich nicht.



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  2. #782
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    Naja, hier ist oft ein interessanter Ton. Mach dir keine Gedanken, es gibt wie immer viele verschiedene Meinungen.
    Meine:
    1. Ein forum in dem nicht immer die selben fragen neu diskutiert werden, ist obsolet. Es ist alles schon gefragt worden, dann kann man hierzu ja dicht machen und nur noch die Suche öffnen.
    2.Geräte Medizin in der Psychiatrie ist gross im kommen. Hier in der Schweiz wird das ein eigener Schwerpunkt und ich kenne einen Kollegen der 2 tms Geräte und 1 stosswellengerät hat und ekt mit einer Klinik anbietet. Das läuft finanziell weit besser als eine normale Praxis und ist für behandlungsresistente PatientInnen ein Segen. Vielleicht hast er weniger ahnung von Psychodynamik (kA), auf jeden Fall aber mehr von leitliniengerechter Behandlung. Ich bin froh dass jemand diese, aus meiner Sicht, langweiligen Dinge mit Begeisterung anbietet.

    Immer wieder erstaunt mich, wie wenig freundlichkeit und Empathie manche KollegInnen an den Tag legen, während sie gleichzeitig überzeugt sind die grossen Psychotherapeuten zu sein. Das da wohl Psychodynamisch dahinter steht...



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  3. #783
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    Zitat Zitat von Z?schata Beitrag anzeigen
    Wofür willst du dir denn sowas „aufbauen“? Das kann ja nur aus finanziellen Motiven sein. Das allerletzte was die Psychiatrie braucht sind Neurowissenschaftler, die ohne Kenntnis von Psychodynamik TMS, EKT, Ketamin (i.v., nasal, anal, schießmichtot) anbieten wollen. Das entspricht wahrscheinlich dem Plastiker, der nur Botox spritzt.
    Doch, es geht immer mehr in die Richtung. Auf der einen Seite eine Art Psychoingenieure, die sich gegenüber psychologischen Psychotherapeuten mit besonders viel Technik einerseits absetzen wollen, andererseits aber auch im Sinnzusammenhang genau in die Richtung der Verhaltenstherapie mit all ihren Tools und Fragebögen stehen. Es gibt z. B. in DL mindestens eine ambulante Praxis, die ausschließlich mit EKT arbeitet.

    Auf der anderen Seite die eher psychodynamisch und integrativ psychosomatisch (im eigentlichen Sinne) denkenden, die die ärztliche Psychotherapie ausbauen wollen, einschließlich z. B. der bisher weitgehend vernachlässigten Traumatologie.

    Die Psychomedizin spaltet sich also auf. Ob das gut ist oder nicht, ist die Frage. Ich finde es bedenklich, da sich Patientenströme nicht entsprechend aufteilen (lassen) und ich erlebe viele, die in der einseitig "biologisch" orientierten Psychiatrie hängen bleiben, ohne dass ihnen langfristig geholfen wird. Es gibt aber auch andere Menschen, die psychotherapeutisch "gequält" werden und es bringt nichts, weil die Sicht, das Wissen und die Erfahrung der Behandler zu gering sind.



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  4. #784
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    Zitat Zitat von rafiki Beitrag anzeigen
    Doch, es geht immer mehr in die Richtung. Auf der einen Seite eine Art Psychoingenieure, die sich gegenüber psychologischen Psychotherapeuten mit besonders viel Technik einerseits absetzen wollen, andererseits aber auch im Sinnzusammenhang genau in die Richtung der Verhaltenstherapie mit all ihren Tools und Fragebögen stehen.

    Die Psychomedizin spaltet sich also auf. Ob das gut ist oder nicht, ist die Frage. Ich finde es bedenklich, da sich Patientenströme nicht entsprechend aufteilen (lassen) und ich erlebe viele, die in der einseitig "biologisch" orientierten Psychiatrie hängen bleiben, ohne dass ihnen langfristig geholfen wird. Es gibt aber auch andere Menschen, die psychotherapeutisch "gequält" werden und es bringt nichts, weil die Sicht, das Wissen und die Erfahrung der Behandler zu gering sind.
    Dass es in der Richtung geht, wage ich nicht zu bezweifeln. Ich weiß, dass es nicht gefragt war. Meine Gereiztheit resultiert aus eigenen Erfahrungen mit meiner Klinik und auch vorherigen Psychiatrien. Bei uns werden allein aufgrund der Verfügbarkeit und der Zahlen Ketamin und EKT ohne Sinn und Verstand angewandt, von Stufenplan und Leitlinien schon mal keine Rede. Und das schlimmste ist für mich tatsächlich, dass Pat. psychiatrisch eskaliert werden, ohne dass der psychotherapeutische Teil mit reinkommt. So gesehen auf der psychiatrischen Privatstation: einmal drinne, bleibt man ewig in der Abhängigkeit von Pseudopharmakologen. Querüberweisung in die psychosomatische Abteilung? Fehlanzeige. Man kann nur mutmaßen, wie groß der angerichtete Schaden sein mag. Und das tut mir für unsere Pat. extrem leid. Wenn man dann schon von den nächsten Methoden hört, ohne dass selbst der basalste Umgang mit den seit Jahrzehnten vorhandenen Medikamenten sitzt und an WBAs gelehrt wird, dann macht mich das bedenklich. Sorry für den Rant und den sehr scharfen Ton!



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  5. #785
    Diamanten Mitglied
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    Semester:
    FÄ für Neurologie/Psychiatrie und Psychotherapie
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    Das Problem ist, was ich in der Praxis häufig erlebe, dass viele sehr technische Behandlungsmethoden, gerade bei therapieresistenten Patienten oft eher isoliert angewendet werden und selten als einzelne Bestandteile in einem umfassenden gesamt Behandlungskonzept integriert werden. Die Patienten setzen dann große Erwartungen und die Ergebnisse (von EKT abgesehen) sind dann langfristig eher ernüchternd. Studien, die ich gesehen habe, waren viele Effekte auch nur kurzfristig. In der kassenärztlichen Versorgung macht es finanziell keinen Sinn. Und als Privatpraxis laufe ich die Gefahr bestimmte Leistungen isoliert anzubieten, damit sich das Gerät lohnt. Ob das den Patienten hilft, sei mal dahin gestellt und deshalb sehe ich solche Entwicklungen sehr kritisch. Das gleiche gilt für Gesundheitsapps etc. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten Patienten medizinisch medial zu unterstützen. Aber eine teure App wird wenig ändern, wenn der Patient bislang wenig Strategien erlernt hat mit den auslösenden Faktoren der Erkrankung um zu gehen und überhaupt ins Handeln zu kommen. Das ist wie einem adipösen Patienten mit Essstörung zu sagen: „zähle einfach Kalorien und nimm ab“ und alles ist gut. Es wäre eigentlich erst einmal sinnvoller Therapeuten besser auszubilden und mehr Behandlungsoptionen für Patienten zu schaffen ist und dann auch mehr interdisziplinäre Vernetzung zu ermöglichen. Damit Patienten gerade im ambulanten Bereich überhaupt ne Chance auf eine suffiziente medizinische Versorgung haben.
    Geändert von Reflex (04.08.2022 um 06:40 Uhr)



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