Hallo Zusammen

Ich hatte kürzlich einen Fall, der mir keine Ruhe lässt.

Einsatz mit SoSi RTW in Ärztepraxis, Meldung Herzkreislaufbeschwerden

Pat: 18 Jährig, liegt bleich, kaltschweissig auf Liege, Kreislauf stark zentralisiert, eiskalte Extremitäten. Viggo mit Nacl liegt bereits. EKG zeigt SR mit 150 P, Ärztin hatte aber wohl schon vorher Bisoprolol verabr. BD 145/110 mmHg. Pat. wirkt ruhig, eingetrübt, Atmung normal. Temp (aufgrund rheumatischer Systemerkrankung gemessen: ) 37.8 C im Ohr

Anamnese: Pat. mit bekannter Kollagenose (war mir vorher nicht bekannt, erfuhr, dass dies eine rheumatologisch-systemische Autoimmunerkrankung sei) unter Dauerbehandlung mit Plaquenil 2×200mg (Antimalariamittel), Analgetika: Minalgin, Aspirin, Paracetamol. Mehrmalig aufgetret. Pyelonephritis aufgrund der systemischen Grunderkrankung.

Ärztin rapportierte uns, dass die Pat. die Praxis aufgrund eines starken Schwindel/Synkopegefühls aufgesucht habe, dass einfach nicht bessern wollte. Vor Ort sei dann die Tachykardie bei einer offensichtlich ruhigen, wenn nicht sogar eingetrübten Pat. aufgefallen. Während der Abklärungen in der Praxis habe sich der AZ der Pat. langsam verschlechtert, bis sie laut Aussage der Ärztin fast vom Stuhl gefallen wäre. Daraufhin wurde der Rettungsdienst alarmiert.

Während der Fahrt klagte die Pat. über plötzlich auftretende Übelkeit, welche mit einer I.V. Gabe Ondansetron gut behandelbar war. BD sank auf 120/80 P 90 unter Bisoprolol. SR. Keine Atemgeräusche, Darmgeräusche regelrecht. Pupillen unauffällig. Übergabe an ZNA, laut Klinik wurde die Pat. noch einen halben Tag überwacht. Mehr weiss ich leider nicht.


Nun würde ich gerne eure Meinungen hören:
Habt ihr Erfahrungen mit solchen "seltenen" Erkrakungen? Wie geht ihr damit um? Hat die Ärztin mit der Alarmierung überreagiert? Ursachen für den angetroffenen Zustand?

freue mich über einen Austausch ☺