Als von Schwester ein Person, die als Zeitungsjournalistin arbeitet, weiß ich ebenfalls wie die Arbeitsbedingungen da so sind. Meine Schwester arbeitet ca. 70 Stunden die Woche, wird bestenfalls ausgelacht wenn sie ihre Überstunden abfeiern will und bekommt (als Akademikerin!) ein Gehalt, für das in Deutschland kein Arzt das Haus verlassen würde. Und weil sie in ihrer Redaktion noch ein ganz kleines Licht ist, wird sie 1. alle paar Monate in einen andere Lokalredaktion versetzt (inklusive selbstfinanziertem Umzug) und schreibt 2. den ganzen Tag "Trash" Artikel weil die irgendwer schreiben muss und meine Schwester als Anfängerin da sicher nicht an die großen Themen des Qualitätjournalismus rangelassen wird.
Und meine Schwester hat in ihrer Branche eine Traumstelle ergattert mit quasi den besten Arbeitsbedingungen die zu finden waren. Resultat: sie schmeißt jetzt nach 2 Jahren alles hin und macht etwas ganz anderes.
Übrigens hat sie ihre Bachleorarbeit über eben diese Paywalls geschrieben, mit denen viele Zeitungen schon seit Jahren arbeiten. Eben weil der Verkauf von Anzeigen und Printausgaben diese Redaktionen schon seit Jahren nicht mehr über Wasser hält. Trotz maximalem Sparkurs (wenige Leute machen viel Arbeit für wenig Geld).
Kann mich da nur den anderen anschließen. Dann liest man den Trash halt nicht oder man ist bereit die paar Euro zu zahlen. Weiß sowieso nicht woher der Anspruch kommt alles Infos sofort und kostenlos serviert zu bekommen. In Prä-Internet-Zeiten musste man sein Geld auch ins Kiosk tragen um an Infos zu
kommen.