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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #26
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
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    Zitat Zitat von Muriel Beitrag anzeigen
    Quatsch. Der Stahlarbeiter arbeitet im Dreischichtmodell. Wenn er dann nachts acht Stunden arbeitet, bekommt er diese zu 200% vergütet. Dass er in dieser Woche eben nachts und nicht tagsüber seine acht Stunden reißt, ist ja völlig egal, Hauptsache am Ende kommt er auf die 40h/Woche (oder 38 oder was auch immer). Da wird natürlich nichts abgezogen. Wenn ich in der Klinik arbeite und Dienstag auf Mittwoch einen 24h-Dienst mache, dann mache ich eben 24h, die ich auch vergütet bekomme, gleichzeitig zieht mir der Arbeitgeber völlig zu Recht natürlich die eigentlich am Mittwoch zu leistenden 8h von meinemZeitkonto ab, da ich ja schließlich 24h und nicht 32h arbeite, sprich am Mittwoch imBett liegen, frühstücken gehe oder was auch immer. Warum diese einfache Rechnung nie verstanden und als schreckliche Ungerechtigkeit hervorgetan wird, ist mir schleierhaft. Davon unbenommen bleibt die Frage nach einer angemessenen Vergütung dieser 24 geleisteten Stunden. Wenn eine Klinik im Schichtmodell arbeitet, wird auch nichts abgezogen (Analog zum Stahlarbeiter), da da ja die 40h/Woche eben als reguläre Arbeitszeit zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten in den Dienstplan eingepflegt werden. Und glaub mir, das ist die definitiv schlechtere Variante. Quasi nix zum Grundgehalt dazu, und das Sozialleben sowie die eigene Gesundheit bei sieben Nachtdiensten am Stück und solchen Scherzen im Eimer.
    Eigentlich genau das, was ich geschrieben habe. Der Arbeiter reißt seine 40 Stunden nachts runter, kriegt einen mehr oder weniger hübschen Zuschlag und macht deswegen Nachtschicht. Für Gesundheit und Privatleben sicherlich nicht förderlich, aber darum ging es ja nicht. Unter Bereitschaftsdienst leidet mE Gesundheit und Privatleben ganz genauso, auch wenn man nur zu 75% oder 95% ausgelastet ist. Ich habe alle Stundenabrechnungen noch aufgehoben, für eine Nacht unter der Woche Dienst hatte ich dann "Minus 4", bei zwei Diensten "Minus 8". Tag nach dem Dienst war natürlich frei, nach ganzer Nacht durcharbeiten hat man aber nicht wirklich was davon. Einen leichten finanziellen Profit gab es höchstens am Freitagabend, oder am Wochenende. Wenn man zu mehreren ist, schaut aber immer einer in die Röhre, und der nächste Wochendtagdienst wird dann von den 8 Minusstunden komplett "aufgefressen". Wenn man Pech hat, kommt auch nur ein Grundgehalt bei rum, hat aber 8 Nächte und 2 WE im KH verbracht. Man kann auch übrigens toll vergleichen mit KollegInnen der gleichen Stufe, die noch keine Dienste machen können oder dürfen, dann sieht man gleich, was Sache ist. Letztendlich ein Traum für jeden AG, daß die Nachtarbeit so billig ist. Und genau aus diesem Grund werden ja auch gerne Elektiv-OPs in den Bereitschaftsdienst geschoben, es ist unterm Strich billiger.
    Die Ansicht, es wäre schon ok, für (vielleicht) etwas weniger Arbeit im BD etwas weniger Geld zu erhalten, ist verbreitet, aber, wie ich finde, leicht weltfremd. Du bist nicht dabeim, hast Dienstklamotten an und darfst auch nicht machen, was Du willst (schon mal versucht, ein Bier im BD zu trinken?). Darfst Du im BD das Krankenhaus verlassen? Übrigens könnte man ja auch die Tagvergütung um die Stunde für die Visite kürzen, weil man da ja auch nur im wesentlichen dem Chef hinterhertrottet...
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
    Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"



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  2. #27
    verfressen & bergsüchtig Avatar von Evil
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    Zitat Zitat von tarumo Beitrag anzeigen
    Du bist nicht dabeim, hast Dienstklamotten an und darfst auch nicht machen, was Du willst (schon mal versucht, ein Bier im BD zu trinken?). Darfst Du im BD das Krankenhaus verlassen? Übrigens könnte man ja auch die Tagvergütung um die Stunde für die Visite kürzen, weil man da ja auch nur im wesentlichen dem Chef hinterhertrottet...
    Du wunderst dich, daß Deine Beiträge ständig hinterfragt werden, wenn Du solche Thesen aufstellst? Finde den Fehler!
    Weil er da ist!
    George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen will



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  3. #28
    Administrator Avatar von Brutus
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    Zitat Zitat von FirebirdUSA Beitrag anzeigen
    3. beträgt die Bezahlung im Regelfall bei Bereitschaftsdienst 90 bzw. 95%, es sei denn du hast tatsächlich einen relativ ruhigen Job
    Oder der Arbeitgeber hat einen "guten" Personalplaner gehabt, der den BD so plant, dass die Zeiten der Inanspruchnahme noch in der Regelarbeitszeit liegen und danach dann "nur" noch BD mit wenig Arbeitsanfall liegt.
    Dann kann es tatsächlich zu Minusstunden kommen... Aber sollten die nicht laut MB abgeschafft werden, in dem die BD so bezahlt werden, dass man zumindest auf +/- 0 rauskommt?

    Zitat Zitat von Pflaume Beitrag anzeigen
    Mir auch. Wird auch vom Marburger Bund teilweise in Veröffentlichungen so dargestellt, als ob einem geleistete Arbeit vom Stundenzettel abgezogen wird. Finde ich durchschaubare Propaganda. Es ist doch klar, dass mit den geleisteten Stunden erst mal die 40 h Wochenkonto (für die man das Grundgehalt erhält) aufgefüllt werden müssen und nur das darüber hinausgehende bezahlt wird.
    D'Accord! Aber es hat halt schon ein G'schmäkle, wenn Du 20 Stunden im Haus bist, 8 Stunden Regelarbeit + 0,5 Stunden Pause, gefolgt von 11,5 Stunden BD, der aber eben aufgrund von geschickter Beratung nur mit 70% vergütet wird, obwohl Du mittlerweile deutlich mehr als 40% arbeitest im BD, und am nächsten Tag bleibt die ernüchternde Erkenntnis, dass vom BD EINE lächerliche Stunde übrigbleibt, die bezahlt wird. Und da gebe ich Tarumo in gewisser Weise recht: der AG schreibt mir vor, wo ich zu sein habe, wie schnell ich anfangen muss zu arbeiten, wo ich schlafen kann. Damit sollte eigentlich das Entgelt, genauso wie im ArbZG die Stunden, als Arbeitszeit angerechnet werden und wie die Regelarbeit vergütet werden. Denn solche Spielchen wie "Wir lassen den BD erst um 22 Uhr anfangen und bezahlen ihn nur mit 70%, ziehen aber zwei Arbeitstage ab, weil der AN ja am BD-Tag und am Tag danach nicht gearbeitet hat, und dafür darf der AN dann - 5 Stunden "nacharbeiten", sollten doch endlich der Vergangenheit angehören.
    Aber wahrscheinlich wird erst der entsprechende Druck etwas bewirken. Die kleinen Häuser auf dem Land bemerken es ja bereits, dass man den AN entgegen kommen muss. Ich kenne ein Haus, dass BD pauschal mit +30€/h und OHNE Abzug des folgenden Tages vergütet. Und bei einer unserer letzten Besprechungen meinte ein ÄD durchaus ernsthaft, dass es "irgendwann" wohl so kommen muss, dass die Stunden zu 100% bezahlt und ohne Abzug des Folgetags berechnet werden müssten, wenn man eben weiterhin AN finden will, die gewillt sind am entsprechenden Haus zu arbeiten und auch Dienste zu leisten...

    Dass Bereitschaftsdienst nicht mit 100% vergütet wird, was z.B. ein guter Freund von mir ständig mit der Begründung "auch wenn ich schlafe oder nur rumsitze, bin ich ja trotzdem in der Klinik" bemängelt, finde ich auch nicht beklagenswert. Denn Vollarbeit ist einfach anstrengender als Bereitschaftsdienst (zumindest wenn es wirklich Bereitschaftsdienst ist). Man könnte niemals so viele Stunden voll arbeiten, wie man Bereitschaftsdienst leistet, und somit kann man sich eben durch den Bereitschaftsdienst schon auch relativ gesehen mehr Geld erarbeiten (solange es eben wirklich Bereitschaftsdienst ist).
    Sehe ich nicht so! Mit Ende 20 oder Anfang 30 konnte ich auch 2 Tage CounterStrike durchspielen, ohne ernsthaft müde zu werden. Aber wenn in der Nacht mittlerweile 5 Mal die Intensiv anruft, dann bin ich genauso platt am nächsten Morgen, als wenn ich durchgearbeitet hätte. Und das waren Telefonate, die im Schnitt 1-2 Minuten gedauert haben... Davon ab, wenn ich überlege, wieviele Dienste ich in letzter Zeit Ruhe hatte, die kann ich an einer Hand abzählen.
    Auf der anderen Seite sind die meisten 24h BD-Dienste ja mittlerweile zu gut 100% bezahlt, 90% BD, dazu Zuschläge, kommt man auf ca. 100%.
    I'm a very stable genius!



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  4. #29
    Platin Mitglied
    Mitglied seit
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    Da kann man jetzt auch nicht unbedingt Aussagen treffen, die für jedes Krankenhaus zustimmen, sondern man sollte seine eigene Situation überprüfen und sich fragen, ob man mit der derzeitigen Vergütung und Arbeitsbelastung zufrieden ist. Dann sich mit den anderen Assistenzärzten absprechen und zusammen mit dem Sprecher und der Verwaltung eine Lösung finden. In manchen Häusern ist die Dienstbelastung natürlich geringer und ich persönlich finde es durchaus berechtigt, weniger als 100% Vergütung nachts zu erhalten (wie gesagt, für mich in meiner Situation in meinem Krankenhaus bei meiner durchschnittlichen
    Dienstbelastung, die in manchen Nächten enorm, in anderen Nächten auch extrem ruhig sein

    (...) Du bist nicht dabeim, hast Dienstklamotten an und darfst auch nicht machen, was Du willst (schon mal versucht, ein Bier im BD zu trinken?). Darfst Du im BD das Krankenhaus verlassen? (...)


    Alles richtig, die Frage habe ich mir auch schon gestellt. Allerdings kann ich Samstags mit meinem Laptop während eines ruhigen Dienstes Fussball streamen (natürlich legal), einen Cappuccino trinken und mit Freunden telefonieren, was ich alles bezahlt bekomme. Dass ich dafür nur 70% bekomme, ist für mich durchaus verschmerzbar (vor allem aufgrund fehlender Minusstunden).

    Andererseits wird der BD auch durchaus gerne (bei mir Innere) genutzt, um liegen geblieben Schreibtischarbeit, vor alle Briefe schreiben, zu erledigen. Da müsste man eigentlich konsequent genug sein, um die nicht während des BD, sondern während der regulären Arbeitszeit zu erledigen, auch auf Kosten von Überstunden.



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  5. #30
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    Letztendlich bringt es überhaupt nichts, irgendwas zu "planen", jeder, der in Deutschland in einem KH arbeitet, weiß, daß viele "Notfall"-Patienten kommen, wie sie wollen (und nicht, wie es medizinisch zu erwarten wäre). Variablen sind u.a. Feiertage, Fernsehprogramm, Wetter und Sprechstunden der niedergelassenen Ärzte.
    Fair wäre es, dann einen komplett durchgearbeiteten BD ex post dann auch zu 100 oder 110% zu bezahlen. Sollte im EDV-Zeitalter theoretisch kein Problem sein.
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