Hej,
also sensibles Thema finde ich, aber ich finde den Satz von Feuerblick dass das den Patienten ggü nicht ganz fair ist in dem Sinne unterstreichenswert, dass es einfach wichtig ist, wenn man in der Psychiatrie arbeitet, stabil auf seinen zwei Beinen zu stehen. ich hab auch einen sehr .. sagen wir mal... eckigen Weg hinter mir nach dem Studium und wollte eigentlich gerne Psychiatrie machen, habe das aber erstmal unterbrochen weil ich eben gemerkt habe, dass ich erstmal meinen eigenen Kram auf Reihe kriegen muss bevor ich jemandem anderen helfe, bzw mir das auch auf meine Gesundheit ging.
Sicherlich arbeiten in der Psychiatrie einige (nicht nur Ärzte), die selber auf dem ein oder anderen Weg aus eigener Erfahrung wissen, worum es geht, das finde ich prinzipiell auch keinen Hinderungsgrund, aber wichtig, dass man in der Lage ist, das zu trennen. Sonst kriegen Patienten (und auch Personal) Dinge ab, die man gar nicht auseinander differenziert bekommt (für dich selber). ich hätte das natürlich weiter machen können auf Kosten meiner Gesundheit, das machen ja viele in unserer Gesellschaft, aber mein eigener Anspruch ist es, das Fach was ich machen wollte, lieber nochmal unter anderen Umständen zu versuchen.
Und ich finde die Arbeit in der Psychiatrie auch was das Schichtmodell angeht für mich persönlich einfacher (kommt natürlich auf die Klinik an) wegzustecken, von der Belastung her ist es eine andere Schublade aber im Prinzip nicht weniger belastend (meine Meinung). Und Selbstschutz und -Fürsorge finde ich in der Psychiatrie so wichtig!
wenn du Infos brauchst was Nischen oder Lösungen auf Zeit angeht (auch außerhalb der Patientenversorgung) kannst du mich gerne anschreiben. Kompromisse wird man eingehen müssen, aber das Wichtigste bist du in erster Linie. und mit einem Jahr Innere und einem Jahr Neuro bist du ja für diverses gut "ausgestattet".
Letztlich musst du aber für dich wohl klären, was du willst. Den Rat dich behandeln zu lassen haben dir ja schon einige gegeben. Ich wollte dir nur sagen (weil es oft im Krankenhaus so scheint als wären die Kollegen alle so belastbar und stecken alles wunderbar weg) - es gibt auch andere, die lange suchen, um irgendwie einen Weg zu finden, gut arbeiten zu können.
Viele Grüße!