Das Frage ich mich allerdings auch! Ich hätte es viermal versuchen können und hab es nicht gemacht. Ich habe mir versucht, den Arztberuf schlecht zu reden, dabei war der Wunsch immer präsent. Ich verstehe mich auch nicht wirklich, ich kann es mir nur so erklären, dass ich eben Angst hatte, dieses Gefühl zuzulassen, weil ich endlich "angekommen" sein wollte und meinen Berufsweg haben wollte.
Und ich kenne doch einige Leute, die in der Schule extrem gut waren, oder Mathematik und Biologie studiert und den Test auch nicht geschafft haben. Mein mathematisches Können war nie im Begabtenbereich und in Chemie war unser Lehrer nicht mehr als lustig. Deshalb habe ich mit zusätzlich eingeredet, dass ich sowieso keine Chance habe. Jetzt weiß ich natürlich, dass das vollkommener Blödsinn war! Und ich bin selbst schuld daran, aber leider kann ich es nicht mehr ändern.
Durch die ganzen Hürden, die sich leider aufgetan haben und dadurch, dass ich letztes Jahr eben schon ein Jahr in einer Schule unterrichtet habe, habe ich richtig Panik vor meiner Zukunft bekommen.
Ich habe mir, wie bereits schon gesagt, auch gedacht, zur Not studiere ich einfach Krankenschwester oder Hebamme. Aber irgendwie hab ich doch das Gefühl, dass es nicht das ist, was ich will. Nicht, weil man als Ärztin eine höhere Ausbildung hat, sondern alleine wegen der Tätigkeit.
Du hast sicher recht, und genau das denke ich mir eben. Manchmal denke ich mir: suche ich den leichteren Weg? Nur, weil Lehrerin jetzt eben nicht mein Traumberuf ist es ein paar Hürden gab, sollte man doch nicht gleich den Kopf in den Sand stecken und etwas anderes suchen. Es gibt immer Möglichkeiten. Und es ist einfach ein Luxusproblem.
Doch dann denke ich mir eben, dass ich das wirklich schon immer wollte, und eigentlich ist genau der schwierigere Weg.
Schließlich bereite ich mich wirklich sehr intensiv und gewissenhaft auf den Aufnahmetest vor, ich nehme noch mal ein langes, schwieriges Studium in Kauf, Jahre ohne Einkommen und erwäge es sogar, in ein anderes Land zu ziehen.
Und alles nur deshalb, weil ich einmal später ein erfülltes Berufsleben haben möchte.
Ich möchte mich weder zu einer Tätigkeit zwingen, die mir von Anfang an keine Freude bereitet hat, noch möchte ich zu Hause bleiben und Kinder hüten, um der Arbeit zu entkommen.
Danke jedenfalls auch Dir für deine Worte!