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Zitat von
anignu
Bei Carotiden braucht man es nicht, da gibt es eh eine viel bessere Alternative zum Carotisstent, die OP.
Viel besser? Nach meinem Kenntnisstand sind die Verfahren gleichwertig, nach den letzten Studien. Das die OP trotzdem Vorteile bietet in den meisten Fällen sehe ich gerne ein, aber in der Notfallsituation ist die interventionelle Behandlung doch deutlich zielführender. Ich kann nämlich zusätzlich noch den M1/2 Thrombus entfernen.
Um zum Thema zurück zu kommen:
Wenn du eine sichere manifeste Hyperthyreose hast (TSH <0.01 und fT3/4 erhöht; nicht nur TSH etwas erniedrigt, das sieht man häufig mal bei Patienten mit Schlaganfall) solltest du dir überlegen was dem Patienten in der Akutsituation mehr schadet. Ein M1 Verschluß bringt dich im schlimmsten Fall um und macht dich zum Pflegefall, d.h. im Zweifel wenn es geht zur Diagnostik nativ CCT --> systemische Lyse und dann TOF-Angio. Wenn sich interventionell behandelbarer Verschluß bestätigt, nimmt man die thyreotox. Krise in Kauf. Bis man mit der Angio beginnt vergehen sicherlich aber auch nochmal 15-20 min, d.h. Irenat (hoch dosiert 40-80 Tropfen) und sofort dazu Carbimazol so früh wie möglich (am besten noch vor Beginn der nativ-CT Diagnostik), Irenat wirkt erst nach ca. 2h richtig... in der Regel weißt du aber erst von der Hyperthyreose wenn das KM schon drin ist. Zum Glück ist die unbehandelte, manifeste Hyperthyreose extrem selten, bei einer Mortalität von 30-50% der thyreotox. Krise ist die bis auf vitale Indikation gehaltene absolute KI durchaus berechtigt.