Ist das Risiko nicht irgendwie bei 1:1000000? Also da ist es ja wahrscheinlicher, dass das Krankenhaus explodiert, alsdass der Patient eine Metamizolinduzierte Agranulozytose bekommt, oder?
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Zum Fall von Lizard würde ich jetzt gerne die juristische Beurteilung hören, allerdings befürchte ich, dass ich dann wieder weinen müsste.
Beim Lesen der aktuellen A&I kommt mir mal wieder die Galle hoch. Einer meiner Ex-Chefs war Mit-Autor des Leserbriefs als Antwort auf die "Empfehlungen zur perioperativen Anwendung von Metamizol" vor einigen Wochen und ich kann seine Ansicht über den überbordenden Aufklärungswahn wirklich gut nachvollziehen. Die Antwort der Autoren der "Empfehlungen" auf diesen Leserbrief mögen juristisch gesehen korrekt, aber im Alltag so gut wie nicht umsetzbar sein.
Hier geht im Groben es darum, dass alle Patienten, die im Rahmen der peri/postoperativen Schmerztherapie Novalgin erhalten, über das Risiko der Agranulozytose aufzuklären seien.......
Ganz ehrlich??? Bei mehr als 80% der Patienten in der Prämed-Ambulanz bin ich nach 20 Minuten Gespräch, dem Verwenden der Worte "Vollnarkose", "Medikamente über die Vene spritzen und schlafen", "Einführen des Beatmungsschlauchs" und "Beatmung durch ein Beatmungsgerät" schon froh, wenn sie hinterher nicht sagen "Ich will aber nicht diese Rückenmarksspritze!!".
Bei den allermeisten Patienten kann man sich das Aufklärungsgespräch doch eigentlich sparen, wie soll ich denen dann noch die Feinheiten des postoperativen Schmerztherapieschemas erklären, inklusive aller Möglichkeiten und Risiken die die verschiedenen medikamentösen Alternativen so bieten? Wo soll ich anfangen und wo aufhören???
Solche Artikel werden von Leuten geschrieben, die eine Prämed-Ambulanz sicher seit mehr als 10 Jahren nicht mehr von innen gesehen haben. Wenn sowas von Juristen gefordert wird, die für das Kopieren ihrer Unterlagen mindestens eine Sekretärin haben, wundere ich mich ja schon gar nicht mehr..... aber von den eigenen Kollegen?
Aber gut: einatmen - ausatmen.
Das Risiko ist annähernd genauso hoch wie bei Paracetamol...statistisch zumindest.
Aber die bei Paracetamol ist halt dosisabhängig, die bei Metamizol nicht.
Ich hatte schon 2x Patienten mit einer Metamizol-induzierten Agranulozytose, war nicht lustig. Einer ist dran verstorben.
Wir geben auf Order unseres Chefs seit 2 Jahren kaum noch Metamizol, klären daher auch nicht darüber auf. Wenn die Patienten wegen Kontraindikationen keine NSAR haben dürfen, kriegen sie nur Opioide. Auf den Stationen wird Metamizol aber weiterhin ausgeschenkt wie Glühwein.
Ist ja auch - abgesehen von der Agranulozytose - ein super Zeug.
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