Diese Reaktion wenn Konsile gefordert werden stört mich bei einigen meiner operativen Kollegen immer wieder: "ist ein Anästhesieproblem, ich brauche kein Konsil, stört mich für meine OP alles nicht".
Es ist im Endeffekt ein Problem des Patienten und ein solches sollte das gesamte operative Team interessieren. Will man diese Trennung von Problemen in anästhesiologisch und chirurgisch weiterführen kann ich ja sagen "Der presst nicht, kann den prima beatmen - muss ein chirurgisches Problem sein, interessiert mich nicht." "Der Patient soll jetzt 5000IE Heparin bekommen? Brauchts für meine Narkose aber gar nicht, geb ich nicht".
Ja ich weiß, ist jetzt sehr überspitzt, aber da landet man doch wenn man perioperative Medizin nicht interdisziplinär angeht.
Ist doch für alle toll wenn der Patient den OP in Richtung Aufwachraum verlassen kann und nicht in Richtung ICU/Prosektur. Auch wenn dafür vielleicht zwei-drei Konsile und ein Aufschub der OP um drei Wochen notwendig war.
Ich bevorzuge es übrigens meine Konsile selbst zu stellen, aber das ist bei uns im Haus nicht mit allen operativen Fachabteilungen möglich. Das oben geschilderte Unverständnis für solche Konsile ist über alle operativen Abteilungen verteilt und eher von den einzelnen Kollegen abhängig.