Pauschal alle 20min 4mg Rocuronium zu geben, würde ich prinzipiell schon mal nicht unterschreiben.
Letzten Endes solltest du dich mit den Details und Besonderheiten der jeweiligen Operation, des Patienten und zu erwartenden heißen Phasen befassen. An Literatur gibt es dazu o.g. Roissant oder aus dem angloamerikanischen Raum von Jaffe das Anesthesiologist's Manual of Surgical Procedures, was etwas ausführlicher ist, mir persönlich aber auch didaktisch und aufgrund der Bebilderung deutlich besser gefällt. Preislich geben sich die beiden nicht viel.
Ansonsten - wenn die Gelegenheit besteht - mal mit den Chirurgen quatschen. Oft freuen die sich, dass man Interesse an dem zeigt, was sie tun und man kann viel dabei lernen.
Hier noch ein paar nice to knows (falls du sie nicht eh schon kanntest):
- Wenn der Trokar inseriert wird, darf der Patient sich auf gar keinen Fall muksen
- Propofol Boli können bei der Hautnaht Wunder wirken, ebenso den Patienten etwas zu knicken, um etwas den Zug von der Bauchdecke zu nehmen. Auch wichtig: adaptiertes Flüssigkeitsmanagement (mit +8l Bilanz ohne guten Grund sind ödematöse Darmschlingen auch gern mal ein Problem)
- In Einzelfällen kann man auch in der AC mal über Lokalanästhetika bei den letzten 2cm oberflächlicher Naht nachdenken.
- intraoperatives TOF nutzen
Zuletzt noch zwei weitere Literaturempfehlungen:
- Guidelines on muscle relaxants and reversal in anaesthesia - Plaud et al. https://www.sciencedirect.com/scienc...52556820300102
- https://boa.coach/2020/07/01/ideen-a...argumentation/