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  1. #1
    Registrierter Benutzer Avatar von RS-USER-Elektro-Dengel
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    Ich möchte hier mal gerne den gestrigen Frontal 21 Bericht im ZDF zum Thema Schlaganfallversorgung "Zu spät und zu schlecht" zur Dskussion stellen.

    Link zum Bericht

    Mir persönl. is da mal kurz die Hutschnur hochgegangen. Eine der zentralen Thesen des Berichtes stellte eine schlechte präklinische Versorgung des Schlaganfalls in Deutschland, sowie eine mangelnde Kommunikation zw. Klink und Präklinik dar. Zudem wurde das Notfallbild des akuten Schlaganfalls v.a. durch Prof. Sefrin von der BAND (sicherich einigen ein Begriff) als absolute Notarztindikation dargestellt. Eine Pauschalisierung die mich von Seiten des Herrn Professors wenig überrascht. Er und seine Kollegen von der BAND waren auch auf der kürzlichen Diskussion des Gesundheitsaussusches des Bundestags zur Novellierung des RettAssG für einige wenig differenzierte und sinnentleerte Äusserungen verantwortlich.

    Diese Äusserung wurde in meinen Augen von seiten der Bericherstatter ebenfalls wenig differenziert betrachtet, von einem Vertreter der BF Hamburg vorgebrachte Gegenargumente wurden heruntergespielt. Alles in allem entsteht das Bild, der Rettungsdienst sei nicht in der Lage einen Schlaganfallpatienten ohne Notarzt fachgerecht zu versorgen.

    Ich für meinen Teil bin dar anderer Meinung. Zum einen muss differenziert werden, in welchem Zustand der Pat. sich befindet, denn Schaganfall ist nicht gleich Schlaganfall, und dann muss natürlich auch noch beachtet werden, dass sich die Diagnostik und Therapie am Notfallort, mangels CT-Möglichkeit auf ein Minimum beschränkt und der zügige Transport in ein geeignetes Krankenhaus Priorität hat.
    PRAXIS Dr. med. Hasenbein
    alle Kassen



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  2. #2
    Registrierter Benutzer Avatar von Beachbaer82
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    Für einen Laien ist dieser Beitrag mehr als verwirrend.
    Da sagt ein Prof. das es IMMER eine NA-Indikation stellt. Ein Dr. behauptet das Gegenteil.

    Und noch mehr Widersrpüche.
    Es ist leider so, dass man Glück oder Pech hat a) Wer hat auf RTW/NEF Dienst b) Wer hat Dienst in der aufnehmenden Klinik...

    Hier wird es so gehandhabt, dass zum Apoplex in der Regel KEIN Na mitfährt. Wir haben ein DIN A 4 Blatt das wir abhaken:

    Bewusstseinsstörung? Nein = weiter Ja= NA
    Unterzuckerung ausgeschlossen? Ja=weiter Nein= testen
    Symptombeginn > 3 Std? Nein=SpezialKH Ja= nächstes KH mit internistischer Station und Diagnostik
    ( Es gibt noch weitere kleine Ausschlusskritierien die ich net alle aufzählen mag )

    Sollte der Pat. in eine Spezialklinik kommen gibt es ein RA--> Arzt-Gespräch und ein Trsp mit SoSi erfolgt. Ein i.V.-Zugang ist in diesem Falle freigegeben.

    Das klappt super...

    Ich finde dieser Beitrag hat - außer Unruhe und Durcheinander - nichts gebracht...
    Fühle mich aber auch nicht angegriffen, weil ich weiß, dass ich meinen Pat. das Beste gebe. Und sollte dies net reichen so ist es von gaaaanz oben net anders gewollt!
    ( Nicht das ich fehlerlos sei, aber ich laß mich von sowas net beeindrucken )
    ... sonst hängst du da wie Jesus an Karfreitag! (B. Stromberg)



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  3. #3
    Registrierter Benutzer
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    Ich bin entsetzt, das entspricht wirklich nicht der Realität. Ich sehe das Manko eher bei den Hausärtzen, die erst mal abwarten und dann nach 5 Tagen eine Einweisung vornehmen.

    Unsere nächste Stroke ist 70km weit weg. Wenn wir jemanden haben, der da hin sollte, wird entweder geflogen, oder aber gleich mit dem RTW mit SoSi angefahren.

    Warum diese Frau in Berlin so lange in der Notaufnahme lag...... hat erstmal nichts mit der Präklinik zu tun. Ich denke, wir haben einen guten Rettungsdienst, der sich das nicht vorwerfen lassen muss.
    Das Leben ist ein Geschenk, das man nur EINMAL überreicht bekommt.........und manchmal ist es eine Fahrt auf einem Wildwasserfluss mit unendlichen vielen Stromschnellen auf dem Weg.

    +++++Hanna Erika Schwarz 14.01.08-08.07.08+++++
    +++++Clara Wehrle 31.07.2009+++++



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  4. #4
    Registrierter Benutzer Avatar von RS-USER-Elektro-Dengel
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    Noch was aus meinem RD-Bereich:

    Bei uns ist es auch nicht Usus auf einen Apo nen NA zu schicken. Der kommt in der Regel nur wenn zusätzl. eine Bewusstseinsstörung (min. Somnolenz) od. eine Atemstörung vorliegt, bzw. der Disponent aus einem anderen Grund die Notwendigkeit hierfür sieht. Ein isoliertes apoplektisches Geschehen wird hier prinzipiell nicht als Notarztindikation gesehen.

    Die präklinische Versorgung ist nicht standardisiert, es gibt keinen festen Algorithmus, was aber sicherlich eine gute Idee wäre.

    Die Therapie sieht bei mir prinzipiell so aus, dass ich nach Erhebung der Vitalparameter (insbes. RR, falls über 230 syst. -> NA) sowie Anamnese (mit besonderem Augenmerk auf neurologische Vorgeschichte und cardiovaskuläre Risikofaktoren sowie Medikation, Anticoagulation?) einen groben (wohlgemerkt groben) Neurostatus erhebe und parallel dazu hochdosiert Sauerstoff gebe. Im Auto kommt dann ein engmaschiges Monitoring dran und der Pat. bekommt einen Zugang (spätestens hier auch der BZ, wenn mögl. eher). Parallel erfolgt die Anmeldung für ein Stroke-Bett (primäres Haus hierfür is im Münchner Süden logischerweise Harlaching). Anschließend erfolgt (weiter unter engmaschingem Monitoring) der Transport, der dann prinzipiell mit SoSi erfolgt.

    Damit fährt man eigentl. sehr gut und hält die Zeit am Einsatzort kurz.

    Was die Übergabe im KH angeht kann ich nur für Harlaching sprechen (da ich noch nicht lange hier arbeite kann ich über die anderen Häuser nicht viel sagen).
    Bei der Anmeldung >>Stroke<< wird prinzipiell über die interne Aufnahme gefahren. Dort steht dann bereits ein Bett mit O2 bereit. Der diensthabende Neurologe wird angepiepst und is meistens kurz nach uns in der Notaufnahme. Die Übergabe wird, wenn möglich dem Neurologen gemacht, der dann entscheidet, ob der Pat. direkt weiter ins CT geht. Die "Door-to-needle-times" sind in Harlaching sehr kurz, was die gute Zusammenarbeit bestätigt. Die weitere Therape erfolgt auf der angeschlossenen Ströke-Unit. Solche Spässe wie im Bericht, a´la erst mal 3 std. rumliegen lassen sind hier undenkbar.
    PRAXIS Dr. med. Hasenbein
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  5. #5
    Registrierter Benutzer Avatar von Geduldsbalken-Träger
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    Tja, vielleicht sollte Prof. Sefrin sich mal besser um die Hausärzte kümmern...

    ...ich habe vor nicht allzulanger Zeit eine 94jährige Patientin gefahren.
    Nach Befragen der Angehörigen hatte sie nach dem morgendlichen Stuhlgang (7:30 Uhr) plötzlich eine ausgeprägte Halbseitenlähmung gezeigt. Der hinzugezogene Hausarzt kam "gegen Mittag", schrieb eine Einweisung "V.a. cerebraler Insult", hinterliess einen TraPo für einen KTW (!!) - nach dem Motto: "Wenn´s nicht besser wird" - und entschwand.
    Ich erschien gegen 15:30 Uhr (also etwa 8 Stunden nach Ereignis) mit meinem KTW, untersuchte die mittlerweile symptomfreie Patientin und verzichtete auf die Nachforderung eines NA wg. Ereignis-lange-her und aktueller Symptomfreiheit.
    Habe mich durch die LS im nächsten KH mit Stroke (10 Minuten - auch ohne SoSi) anmelden lassen und bin gefahren.

    Lieben Gruß
    Klaus

    P.S.: Der nächste freie NA hätte übrigens 15 Minuten gebraucht - war einiges los im Kreis...
    Es ist alles eine Frage der Organisation.



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