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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
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    Hallo,

    ich habe eine persönliche Frage. Meine Tochter war aufgrund eines Engstands im Unterkiefer bei einem Kieferorthopäden, der ihr Gebiss im Zuge der Behandlung mit festsitzender Zahnspange von einer ursprünglichen Klasse I nunmehr auf eine Klasse II verschlechtert hat. Nachdem ich rechtlich gegen ihn vorgehen möchte, hatte ich monatelang um Herausgabe der Patientendokumentation ersucht. Erst mein Anwalt hat es schlußendlich geschafft diese zu bekommen. Interessanterweise haben die Gipsmodelle des Unter- und Oberkiefers meiner Tochter, die nach der Behandlung genommen wurden, keine Klasse II, sondern sind nahezu perfekt (ihre Zähne, aber nicht ihre tatsächliche Zahnstellung!) Meine Frage nun an den Zahntechniker - wie ist das möglich? Wurde dazu das Negativ verändert, oder ist das eventuell noch weiche Gipsmodell verändert worden?

    Schöne Grüße aus Wien,

    Gatumon



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  2. #2
    Heimkehrer Avatar von netfinder
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  3. #3
    Registrierter Benutzer Avatar von art3
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    also zunächst vorab: ja, bin zahntechniker.

    Also zu möglichen Veränderungen an den Modellen. Ohne dir Angst machen zu wollen: Da gibt es sehr viele Möglichkeiten, wie ein fehlerhaftes Modell entstehen kann. Ich zähle einfach mal Möglichkeiten auf, die aus meiner reichhaltigen Modellherstellungserfahrung durchaus in Frage kommen:

    1.Erhöhte/verringerte Abbindeexpansion, durch

    a) falsches Verhältnis Wasser/Gips
    b) nichteinhalten der Rührzeit (ggf.auchnoch nicht unter Vakuum angerührt)
    c) Anmischen mit Trimmerwasser (gipsgesättigtes Wasser statt Leitungswasser oder wie empfohlen destiliertem Wasser

    Das sind typische Fehler! Man beachte, dass in den meisten Laboren die Auszubildenden für die Modellherstellung "zuständig" sind.Oft auch diejenigen im ersten Lehrjahr.

    2.Falsche Lagerung der Alginatabdrücke (wenn es sich um Alginat handelt)

    a) Zu lange bis zum Ausgießen gewartet und Abdruck nicht feucht gelagert. Führt zu Austrocknen und Kontraktion. Nicht nur Dimensionen sondern auch Formen sind verändert.
    b)Zu feuchte Lagerung vor Ausgießen: Aufquellen der Abdrücke.
    c) Mechanische Verformung der Abdrücke duch schlechten Sitz in Abformlöffel (meist nicht Schuld des Labors)

    3.Falsche Verarbeitung der abgebundenen Modelle.

    Gerne werden Abformungen zu früh vom Modell entfernt, weils alles schnell gehen muss. Modell zwar fest, aber noch nicht fest genug. Modelle werden danach meist getrimmt. Unwichtig was das ist. Oft nur am "Nasstrimmer". Modell nimmt Wasser besonders gut auf, wenn es noch nicht endgültig abgebunden ist bzw. in diesem Stadium sind die Veränderungen am "schlimmsten". Expansionsfehler, Erosion der Zahnoberflächen usw. Danach werden Modelle beschliffen. Der Schleifstaub lässt sich besonders gut mit Zahnbürsten und Wasser entfernen. An dieser Stelle brauche ich glaube nicht weiter reden.

    Zur Info: Expansionsveränderungen sind zwar nicht erstrebenswert, aber um einen derartigen Fehler wie von dir erwähnt hervorzurufen, muss man sich fast schon mühe geben oder sehr unfähig sein.

    PS: Falss du von mutwilliger nachträglicher Veränderung sprichst, muss ich dir leider sagen: Vorallem im Punkt 3 beschriebenen Stadium lassen sich Modelle sehr sehr gut bearbeiten. Die STELLUNG der Zähne auf dem Modell jedoch mutwillig zu verändern ist schwer. Dazu muss man den Abdruck in eine gezielte Position verformen und auchnoch gut fixieren. Das ist fast nicht möglich.
    Geändert von art3 (01.04.2008 um 20:50 Uhr)



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  4. #4
    Registrierter Benutzer
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    ..eine nachträgliche korrektur des gipsmodells ist zwar aufwendig, aber nicht unmöglich.
    dazu gießt man zunächst nur die zähne aus und versenkt in ihnen kleine pins. sind sie ausgehärtet werden sie isoliert und der gesamte ausdruck wird ausgegossen mit gips. ist das modell hart, kann man nun die einzelnen zähne rausnehmen und durch bearbeiten (schleifen) des restlichen abdrucks (zahnfleisch usw.) so platz schaffen, dass die gipszähne opftimal "neu aufgestellt" werden können. dann werden die arbeitsspuren beseitigt (z.b. auffüllen des zahnfleisches mit wachs). das gefälschte modell wird dann noch dupliert (also ein abdruck von der falschen situation gemacht), nochmals ausgegossen- fertig. so wird es bei transparenten zahnspangen gemacht, um leichte fehlstellungen zu korrigieren- die patienten bekommen dann eine "knirscherschiene", die nicht passt und durch den permanenten leichten druck so die zähne in die gewünschte position bringen.
    wie gesagt, sehr aufwendig und eigentlich nur von gekonnten zahntechnikern anzufertigen- aber unmöglich ist es nicht.
    gute zahntechniker sind halt manchmal auch gute und ideenreiche pfuscher ;o)



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  5. #5
    *hat sich verabschiedet* Avatar von hennessy
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    27.02.2007
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    Zitat Zitat von winne_2
    .. ..so wird es bei transparenten zahnspangen gemacht, um leichte fehlstellungen zu korrigieren- die patienten bekommen dann eine "knirscherschiene", die nicht passt und durch den permanenten leichten druck so die zähne in die gewünschte position bringen....
    geht auch computergestützt. Die Technik nennt sich "Invisalign"



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