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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #166
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
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    Ach ja.
    Ich arbeite ja im Krankenhaus. Wir haben ein MVZ das als normale Arztpraxis fungiert und eine Lidplastische Ambulanz ohne Kassenzulassung. Wenn untertags Notfälle reingeschneit kamen, wurden diese über die Notfallakte eingelesen und so behandelt. Nun werden alle Notfälle die vor 17 Uhr bzw. Mittwochs vor 14 und Freitags vor 15 Uhr kamen nicht bezahlt! Weil sie ja schließlich auch zu einem normalen Augenarzt hätten gehen können.
    Versucht mal, einen auf einer Augenabteilung im Krankenhaus (!) eingetroffenen Patienten zu den Niedergelassenen zu schicken, wo er in 3 Monaten irgendwann einen Termin bekommt... Notfälle werden ja weitestgehend von den Praxen abgelehnt.
    Das Ende vom Lied: Inzwischen läuft unser MVZ über, selbst Terminpatienten warten manchmal wie blöd. Hunderte Akten (von Monaten rüückwirkend) müssen mit Sonderbegründungen versehen werden, weshalb Krankenhausbehandlung und nicht Vorstellung beim Niedergelassenen nötig war. Einfach nur krank, alles das.
    Dann; laufend Pseudo-Zuweisungen ins Krankenhaus. Mit einem simplen Zoster ohne Augenbeteiligung z.B., Pat. kommt ohne Therapie, weil ja das Zostex knapp 100 Euro kostet, das verschreibt einfach keiner mehr "draußen"... Kinder werden auch häufig einfach abgeturft, ohne dass es jemand überhaupt versucht, sie zu behandeln, mit der fadenscheinigen Begründung dass sie sediert werden müssten (geht dann bei uns auch ohne...). Echt zum Kotzen.
    Und beruft man sich mal auf die Abmachungen der Notdienstregelung, erscheinen böse Briefe in den Zeitungen, von wegen da würde man vom KH weggeschickt und muss zum AA kilometerweit fahren... Sodass man letztlich doch eh jeden annehmen muss, der einfach erscheint, unabhängig von irgendwelchen Zuständigkeiten. Zu wildesten Tages- und Nachtzeiten, und das als Rufdiensthabender, der am Folgetag auch normal wieder arbeiten muss...



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  2. #167
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    Man muss es nicht verstehen... Klar, man kann auch mit dem Abrechnen tatsächlich getaner Arbeit Schindluder treiben, aber mal ehrlich: Dieses kryptische Hin- und Hergerechne macht doch hinten und vorne keinen Sinn. Zumal ich wetten würde, dass es nur eine verschwindend geringe Menge Menschen hierzulande gibt, die WIRKLICH wissen, wie die Dinge sich verhalten. So bis ins allerletzte Detail. *seufz*
    Aber schon lustig, dass es plötzlich wieder leichter ist, als konservativ tätiger Schamane unterzukommen.



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  3. #168
    Diamanten Mitglied
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    Zitat Zitat von Muriel Beitrag anzeigen
    So, Stand I/2012 KVNo:
    RLV der operativ tätigen Augenärzte: 12,91€ Die konservativ tätigen Kollegen bekommen ein bisschen mehr, weiß den genauen Wert jetzt aber nicht, ich meine um 17€ rum. Begründung der Aufsplittung: Die operierenden Schamanen verdienen sich ja dumm und dämlich mit den OPs, da müssen sie für den Rest ja nun wirklich nichts mehr bekommen... CAVE: Sobald man aos konservativ tätiger AA einen HH-Faden zieht, der bei einer auswärts stattgehabten OP versenkt wurde, zählt man automatisch für dieses Quartal als operativ tätig und bekommt für ALLE (!) Patienten dieses Quartals das gekürzte RLV! Man hat also 3 mögliche Alternativen: 1. Man ist so blöd und rechnet den HH-Faden ex ab mit oben genannten Folgen 2. Man zieht dann Dingen ohne die dafür zustehende Ziffer abzurechnen, damit man nicht in die Kürzung kommt 3. Man schickt konsequent alle Patienten damit zu der operierenden Stätte, die das dreifache dafür wahrscheinlich abrechnet. Alles völlig bescheuert.
    Zur Frage, was gehört denn zu dem RLV: Es wird eigentlich nur bezahlt, wenn der Patient Bschwerden angibt. Untersuchungen im Sinne von "Ich wollte mal beschwerdelos meine Augen kontrollieren lassen" werden eigentlich nicht bezahlt, da keine Vorsorgeuntersuchungen in der Augenheilkunde vorgesehen sind. Bei dem beschissenen RLV hat das bei uns zur Folge, das solche Patienten von nun an als Selbstzahler geführt werden. D.h. dass eigentlich nur das vorgetragene Beschwerdebild bezahlt wird, aber bei wechselnden Beschwerden innerhalb eines Quartals natürlich dennoch dann zum Flatratepreis von 12,91€ alles dazugehörende. In der Realität sieht das allerdings so aus, dass ich einen mir/der Praxis unbekannten Patienten oder aber einen, der seit Jahren nimmer da war, der sich nur wegen eines Hordeolums vorstellt, dennoch nicht nur mit einmal auf dat Knübbelchen gucken, im Idealfall Posiformin aufschreiben wegschicke, sondern immer einen Blick in Miosis auf die Papille und Makula werfe. Ich habe massenhaft Zufallsbefunde insbesondere Glaukome so gefunden, das wäre mMn fahrlässig es nicht zu tun, ist aber letztendlich eine nicht bezahlte Serviceleistung. Dinge, die seperat abgerechnet werden können, sind Mydriasis, wenn der Patiente dementsprechend rechtfertigende Beschwerden hat (hohe Myopie alleine reicht nicht, er muss dann Photopsien angeben oder so), HH-Faden ex (haha, s.o.), Stichinzision eines Hordeolums etc. YAG usw natürlich auch, das allerdings in der Anzahl pro Quartal auch gedeckelt.
    Eine neue Regelung bzgl. der Sonderlinsen bei Cat-OPs gibt es jetzt auch. Alle Sonderlinsen waren ja bisher völlig extrabudgetär zu handhaben, da nicht dem Katalog entsprechend und Regelungen wie, dass der Patient den Differenzbetrag zahlt zur Standard-IOL, gab es auch nicht, es galt das ganz oder gar nicht Prinzip. Das hat sich jetzt geändert. Der Patient bekommt also die "normale" OP bezahlt und muss nur die gelbe, apshärische, multifokale wasauchimmer IOL selber zahlen. Tja, aber damit laufen diese OPs dann wieder innerhalb des Budgets, so dass die Wartezeiten wieder viel länger werden, wir weniger operieren dürfen und dementsprechend weniger verdienen können. Aber die KK/KV sind ja schlau. Sie sagen, das sei so rechtswidrig, den Patienten so lange warten zu lassen und haben sich etwas ganz Schlaues einfallen lassen: Das Budget nach Vertrag, nach dem Patientenzahlen, die man operieren darf, festgelegt wird, ändert sich nicht, aber man kann nach EBM die Patienten operieren, da sind die Zahlen nicht gedeckelt, man darf so viel man will. Tja, aber nach EBM bekommt der Arzt nur gut die Hälfte für die OP ausbezahlt, um genau zu sein, deckt das nicht mal die OP-/Material- und Personalkosten. Aber den Patienten als Selbstzahler zu führen oder aber warten zu lassen, wäre ja unethisch Ein guter Freund, der ambulant ppVs operiert, zahlt derzeit für jede ppV 150€ drauf!
    Weitere schöne Geschichte: Unsere Praxis hat derzeit drei Kassensitze. Es waren vormals zwei (opreativ), dann wurde ein ehemals konservativer Sitz aufgekauft. Der Kollege, der diesen innehat, operiert auch. Das Budget fpr die Praxis wurde um genau 0 hochgesetzt, die erlaubte OP-Zahl wird also einfach von zwei auf drei Kollegen verteilt. Aber der neue Kollege wird selbstverständlich als operativ gehandelt und damit dem niedrigeren RLV zugerechnet. Herrliche Welt
    Das ist doch nur noch absurd... kein Wunder, dass Kaffka auf Deutsch geschrieben hat- da kann man so herrliche sinnentleerten Unfug im Gesundheitswesen finden. Mir stehen pro Kassenpatient sage und schreibe 12,91 EUR im Quartal zur Verfügung, mit denen ich seine/ihre fachärztliche Diagnostik/ Prävention/ Therapie durchführen soll?? D.h. ich darf sage und schreibe 4,30 pro Monat auf den Patienten verwenden??? Das ist weniger als der Gegenwert eine kleinen Pizza -ohne alles

    Die haben Sie ja nicht mehr alle...



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  4. #169
    wieder an Bord :-) Avatar von Muriel
    Mitglied seit
    04.04.2003
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    Oche -> Kölle
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    Am Freitag hatte ich einen jungen Mann, bei dem ich bei meinen rudimentären orthoptischen Fähigkeiten gezweifelt habe. Kurzinfo in der Warteliste im PC "DB seit 2 Tagen". Kommt rein, einseitige Ptosis, ich denke "alles klar NIII-Parese". Blick zwar II in Primärposition, aber eindeutige Anisokorie auch dabei. DB v.a. beimBlick zur Gegenseite passt auch. Hm, aber dann dabei eindeutig kontralateral zur Ptosis Abduzensparese und die Recti des Ptosisauges tun genau das, was sie sollen. Entweder ich bin total bescheuert (ok, in orhtoptischer Hinsicht ist das durchaus denkbar) oder der Gute hatte tatsächlich Läuse und Flöhe zusammen Die Konsequenz, ihn zur neurologischen Abklärung zu schicken, war ja eh die selbe, egal, was da nu auch immer ausgefallen ist. Aber inkomplette NII-Parese und kontralaterale Abduzensparese gleichzeitig, naja, mal schauen. Irgendwie hasse ich es nur, solche Überweisungen auszustellen, bei denen ich mir nicht 100% sicher bin und ich dann über Tage denke "Hoffentlich halten die Dich niciht für völlig Banane"



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    Die Konsequenz war ja richtig, mal gucken, was da rumkommt



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