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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Neulich las ich die Todesanzeige eines ehemaligen Mitschülers. Ich wusste dass er ziemlich abgestürzt war und erinnerte auch lebhaft seinen schulweit berühmten Drogenkunsum.

    Was nun die eigentliche Todesursache war weiss ich nicht, aber es brachte mich auf eine Frage. Und zwar kannte ich von ihm eigentlich keine Stories mit harten Drogen. Ob er später an diese geraten ist, weiss ich nicht. Berüchtigt war er jedenfalls für enormen Verbauch an Extacy, was damals in der Blüte seiner Popularität stand. Zwischendrin wurde gekifft.

    Nun fiel mir in meinen Berührungen mit der Psychiatrie auf, dass man dort eben gehäuft Leute zu sehen bekommt die durch unser "harmloses, legalisierungswürdiges" Pflänzchen C. ganz schön von der Rolle sind. Und angesichts der Erinnerung an diesen Mitschüler interessiert mich, ob es denn eigentlich auch quasi Extacy-Wracks gibt, also nicht Leute die via E. an noch härteres geraten sind, sondern wo explizit diese Droge gewütet hat. Es gab ja in den 90ern eine gar nicht so kleine Szene wo das Zeug wirklich exzessiv geschluckt wurde, und von früheren "Drogendekaden" gibt es vielleicht auch jeweils ein zeittypisches Bild von Junkies (70er), Koksern (80er) usw.

    Also: habt Ihr in der Psychiatrie Patienten mit expliziten Extacy-Spätfolgen? Wo sind die ganzen Leute abgeblieben, haben die das besser weggesteckt als andere Drogenszenen ihren Stoff, waren die Probleme eher akuter Natur (Kreislauf, Dehydrierung...)? Hat das Zeug irgendwelche Spuren in den Kliniken hinterlassen?



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  2. #2
    The Dark Enemy Avatar von morgoth
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    aus meiner dreijährigen berufserfahrung: kaum spätfolgen, die aktuell zu ausgedehnten akutpsychiatrischen behandlungen geführt haben.



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  3. #3
    Banned
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    Explizite Extacy-Spätfolgen kenne ich auch nicht - eher die allgemeinen, nämlich auf lange Zeit massive Erschöpfung, Demotivation, Immunsuppression.

    Die Drogenkonsumenten, die irgendwann in der Psychiatrie landen, haben fast immer eine andere Grundkrankheit, die sie mit den Drogen entweder schon selbst (unbewußt) "behandelt" haben, oder die Drogen sind auf eine Vulnerabilität für bestimmte Krankheiten gestoßen, oft auch einer Kombination beider Mechanismen. Typische Krankheiten: Schizophrenien und Affektpsychosen (v. a. Bipolare Störungen), beide haben eine sehr hohes Mortalitätsrisiko durch Unfälle, Gewaltkonflikte, Suizid und massive Selbstvernachlässigung.



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  4. #4
    Registrierter Benutzer
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    Die Drogenkonsumenten, die irgendwann in der Psychiatrie landen, haben fast immer eine andere Grundkrankheit, die sie mit den Drogen entweder schon selbst (unbewußt) "behandelt" haben, oder die Drogen sind auf eine Vulnerabilität für bestimmte Krankheiten gestoßen, oft auch einer Kombination beider Mechanismen. Typische Krankheiten: Schizophrenien und Affektpsychosen (v. a. Bipolare Störungen), beide haben eine sehr hohes Mortalitätsrisiko durch Unfälle, Gewaltkonflikte, Suizid und massive Selbstvernachlässigung.
    Das ist eine Möglichkeit der Darstellung, die der Orthodoxie entspricht, ansonsten wären die Psychiater mit ihrer ohnehin sehr dubiosen Psychopathologie-Nosologie natürlich wieder am Sand.

    Die allermeisten Drogenkonsumenten, die ich gesehen habe, haben allenfalls allein durch den meist jahrelangen multiplen Substanzkonsum (und die sozialen Umstände) Symptome, die bestimmten Psychiatrischen "Krankheiten" ähneln, sind aber - was Psychiater gerne übersehen bzw. ignorieren - SICHER in der Regel schwer körperlich (mitunter auch hirnorganisch, wird aber in den meisten Psychiatrien aus Kostengründen und Inkompetenz nicht weiter abgeklärt ) bedient.

    Die (möglichen) Selbstbehandlungen, die ich (bei kritischem Hinsehen) in meiner 10jährigen Tätigkeit in der Psychiatrie, davon 4 Jahre Sucht (Großstadt, also ALLES), gesehen habe, lassen sich an 4 Händen abzählen.

    Klar gibt es Drogenpsychosen, die soll man aber nicht mit einer sogenannten "Schizophrenie" verwechseln, weil sie eben im Längsschnitt in keine solche (zumindest nach den fachpolitisch konsentierten, mithin unwissenschaftlichen icd-10-Kriterien) münden. Und daß manche unter massivem Cannabiskonsum manisch werden, mei, das gibt es; die sind ohne (gröberen) Konsum aber meist unauffällig drauf (kann man gut bei forensischen Pat. demonstrieren). Mit einer (ohenhin seltenen, genuinen) Bipolaren Störung hat das wenig gemein, die wird dadurch auch nicht "demaskiert".

    Drogenkomnsum ist auch ein eminent soziales Phänomen und nicht bloß "aus der Person heraus" erklärbar; aber wenn man von Sozialen Lagen wenig Ahnung hat, ist der Pat. vor einem - wie bei kleinen Kindern - natürlich konkret und dankbarer als Erklärung seiner selbst......

    XTc alleine macht m.E. keine gravierenden Langzeitfolgen, aber in der Psychiatrie sieht man bei uns ohnehin selten Xtc-Psychosen (, die sind jedoch beeindruckend; meine erste hat uns "Erfahrenen" ein Mitpat. des Betroffenen aus dem Milieu auf Station aufgezeigt....) kommen vor. In der Regel hat man es in der stationären Psychiatrie aber mit Polytoxlern zu tun.



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  5. #5
    tachykard Avatar von Absolute Arrhythmie
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    Ich hab mich beim Lesen des Threads die ganze Zeit gewundert, schreibt sich das Zeug nicht Extasy?

    *sorry fürs OT -.-*
    "Hodor!" - Hodor



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