Hallo,
also, warum einige nicht überzeugt haben: kein überzeugendes Anschreiben, keine Praktika im entsprechenden Bereich (z.B. aufgrund fehlenden PJs), usw... Dann kommt es häufig gar nicht erst zur Einladung. Die Noten sind sehr schwer einzuschätzen für uns. Wenn es daher gerade Bewerber mit Studium in Deutschland gibt und sehr guten oder guten NOten, werden eher die präferenziell in die engere Auswahl genommen. Man sieht aber auch ab und zu deutsche Bewerber aus Osteuropa mit sehr guten NOten, die als Gastarzt (!) in eigentlich recht leicht zugänglichen Fächern arbeiten. Insofern glaube ich, dass es diesen Bewerbern nicht immer ganz leicht fällt, in Deutschland eine Stelle zu kriegen, wenn es nicht gerade um das Kreiskrankenhaus auf dem Land in der Chirurgie oder Psychiatrie geht. Aber das ist natürlich nur ein Eindruck, den man durch solche Bewerbungen erhält. Auch kehren Bewerbungen häufig wieder, was auch dafür spricht, dass der Bewerber nicht woanders erfolgreich war.
Wenn jemand Vorklinik in Osteuropa und Klinik in D gemacht hat, machen wir da keinen Unterschied zu jemandem, der in D komplett studiert hat. Die Klinik und das PJ sind ja schon ausschlaggebend für die ärztliche Tätigkeit. Allerdings gucken wir nach der Examensnote und hier sind sehr oft bei BEwerbern, die Vorklinik in Osteuropa gemacht haben, die NOten dann im Examen recht schlecht (3-4), so dass sie nicht in die engere Auswahl kommen.
Wir hatten aber auch schon deutsche Bewerber aus Osteuropa zur Hospitation und BEwerbungsgesprächen bei uns, die einfach bei Patientenaufnahme, -vorstellung und Fachfragen einfach gar nicht überzeugen konnten (aber natürlich auch aus Deutschland, Österreich und sonst woher ). Von den osteuropäiscchen Absolventen wurde dann öfter auch gesagt, dass es schwer wäre, da es ja in Osteuropa viele der Therapien aus KOstengründen usw.. einfach kaum/nicht gäbe usw... Ich denke dann wäre aber umso stärker Literaturstudium notwendig bzw. intensive Praktika in anderen Ländern (hatten die meisten allerdings auch) wichtig um diese Defizite zu kompensieren. Auch die Lücken bei der praktischen Tätigkeit können ggf. ein Stück weit auf die Probleme der praktischen Ausbildung am Patienten bei Sprachschwierigkeiten/-barrieren zurückzuführen sein.
Das Problem ist einfach, dass es immer relativ schwierig ist Absolventen eines fremden Systems und deren Noten gut einzuschätzen. Bei österreichischen Absolventen fällt es auch schon immer schwieriger.
Ob natürlich die gleichen Bewerber mit Studium in D überzeugt hätten, kann, denke ich, niemand beantworten.
"Live as if you were to die tomorrow, learn as if you were to live forever."
(Maria Mitchell / Mahatma Gandhi)
Test vielen Dank für deine Einsicht, hast mir schon sehr weitergeholfen!
Also ich nehme für mich mit, dass ich auf jeden Fall Praktika in meinen Ferien in Deutschland absolvieren sollte, sind 8-12 Woche Praktika gängig im Medizinbereich? Weil das PJ lässt sich leider nur dort absolvieren.
Da ich vor dem Studium stehe kann ich noch nicht wissen welche Fachbereiche mich interessieren werden. Zum jetzigen Zeitpunkt interessiert mich vor allem: Chirurgie, plastische Chirurgie, Neurochirurgie. Aber eine Chirurgie Stelle werde ich schon irgendwo finden?
Ich schätze Leistungen vor dem Studium sind unwichtig? Hab nämlich noch ein M.Sc. in Elektrotechnik.
Geändert von Croin (05.04.2015 um 17:54 Uhr)