Ja, ich dachte mir auch; wenn das eine Erstschwangere liest, kann sie sich eigentlich nur vor Geburt und Wochenbett fürchten...
Ich bin leider nicht das Paradebeispiel für völlige Beruhigung, aber teilweise dann doch: Hatte 3 völlig unkomplizierte Geburten, davon zwei komplett ohne alles zuhause. Es folgten 3 gute Stillstarts, Geburtsgewicht erreicht nach einer Woche, bei den hausgeborenen am 3. Tag.
Als ich erstmals schwanger war, hat mein OA das erste Kind bekommen und auch Horrorgeschichten verbreitet, wie sie zu zweit so fertig sind mit der Versorgung, dass sie manchmal den ganzen Tag nicht zum Essen kommen... Konnte ich so nicht nachvollziehen. Wir hatten uns zum Beginn des Mutterschutzes einen jungen großen Hund angeschafft, zuhause lungerte ich viel auf der Couch rum, Kamin an, Stillen und Fernsehen, und hab an die Anfangszeit eigentlich ganz gute Erinnerungen. Jedenfalls war Nahrungsaufnahme oder duschen gehen nie ein Problem, im Sinne von "schaffe ich nicht zeitlich". Meine Mutter kam zum helfen, aber wir hatten damals einen so winzigen Hausstand, dass es eh kaum was zu tun gab. Zügig nahm ich die Hundespaziergänge wieder auf.
Beim zweiten herrschte zunächst bilderbuchmäßiges Babyglück, auf den Fotos sehe ich fast durch die Bank aus wie aus dem Katalog, immer rosig und lächelnd. Mein Mann war beruflich auf einer Messe, den Großen haben wir an die Oma abgegeben, ich war die ersten Tage allein mit Baby daheim, lag im Bett und genoss es tatsächlich einfach nur. Weil es wunderbares Frühlingswetter war gingen wir auch bald raus, Tragetuch, Kinderwagen, Spielplatz...
Bei der Dritten hatten wir leider Flöhe im ganzen (inzwischen riesigen) Haus, und ich noch dazu eine hochfieberhafte Mastitis am 7. Tag, also beides gleichzeitig und mein Mann drehte am Rad weil die Flohbekämpfung eine furchtbare Aufgabe ist und ich nicht nur keine Hilfe war, sondern selbst fast ein Pflegefall. Den klassischen Babyblues hatte ich nie, eher wurde ich bei der Tochter irgendwann durch Schlafmangel etwas hypomanisch und überaktiv, dabei gleichzeitig vergesslich bzw. hatte richtige Erinnerungslücken und musste mich bremsen. In die richtigen Relationen gesetzt hat uns das aber auch nicht so fertig gemacht, wir waren einfach froh dass die Kinder gesund und am leben waren, und so haben wir das auch irgendwie überstanden.
Ich denke man darf es auch jenen nicht übel nehmen, die halt wirklich ein schönes Wochenbett haben, und ihre Freude darüber kundtun. Das kann schon auch eine sehr zauberhafte Zeit sein. Und wenn man es nicht anders kennt, kann man eben auch nicht so leicht nachvollziehen, wieso andere da so straucheln.
Jetzt trete ich die letzten 5 Wochen der Schwangerschaft an, und bin sehr entspannt. War diesmal nur 4x bei meiner Gyn (davon 2x ohne Untersuchung, weil keine Sono dran war und ich in den vag. Untersuchungen keinen Benefit sehe), und 2x zur Sono beim Spezialisten. Und die sehen mich auch nicht mehr bis nach der Geburt, ich möchte keine Größenschätzungen und keine Muttermundbefunde. Das Kind bewegt sich sehr kräftig und regelmäßig, hält dabei die 1. SL ordnungsgemäß ein und ich wüsste nicht was da Gyn-Kontrollen daran noch optimieren könnten. Wiegen und Blutdruckmessen kann ich mir auch selber, bzw. bin ich mir sehr sicher dass ich eine Gestose merken würde, ebenfalls auffällig reduzierte Kindsbewegungen oder sowas.
Ja manchmal kann schwanger sein auch richtig unspektakulär und normal sein!