Ich gebe zu: die Rosskur, die der Wartezeitregelung wohl bevorsteht, sehe ich mit gemischten Gefühlen. Nicht weil ich die Problematik des "Ersitzens" nicht anerkenne, oder es nicht akzeptieren würde dass diese Quote eine Reduzierung erfahren könnte.
Nun sieht es aber danach aus als wenn man sie effektiv ganz abschafft, da eine Begrenzung auf einstellige WS de facto wohl eine verlagerte Notenauswahl bedeuten würde. Sprich, von einer tatsächlichen StudienwahlGARANTIE geht es in Richtung kompletter lebenslanger Absagen? Von Bestandsschutz kann man wohl nicht wirklich ausgehen.
Ich habe keine harten, ökonomischen Argumente dagegen, aber eine gewisse Wehmut. Biografien wie meine wird es in der zukünftigen Ärzteschaft wohl kaum noch geben. Es war bislang praktisch ein deutsches Alleinstellungsmerkmal, dass es Ü30 und Ü40-Studenten geben konnte, und ich bin extrem dankbar dafür. Jetzt wird es eben wie überall sonst: wer mit in der Regel besten Vorbedingungen früh leistungsstark und Auswahl-affin ist, kommt durch, gewürzt mit ein paar Aufsteigerwundern und Krankenschwestern für die soziale Quote.
In diesem Forum dürften besonders viele durch die Neuerungen betroffen sein - was sind Eure Gedanken dazu? Sind wir eine aussterbende Spezies?