Also 120 Überstunden in einem Jahr ist ja doch recht überschaubar!? Selbst wenns 240 sind. Das wäre so etwa eine Überstunde am Tag und die auch noch bezahlt!? Das würde ich vom Zeitaspekt her als sehr attraktive Stelle ansehen. Oder kommen noch mal haufenweise unbezahlte Überstunden dazu? In so gut wie jedem anderen Job mit vergleichbarem Gehalt geht man auch nicht jeden Tag um Punkt 16:00 Uhr nach Hause.
Zum Glück muss man sich ja nicht für eins der beiden Extreme entscheiden, denn beide sind imho sehr unattraktiv.
Wenn die "Arbeiten um zu Leben"-Option lautet, 40 Stunden + pro Woche in einem Beruf zu arbeiten, mit dem man sehr unzufrieden ist, mit dem Hintergedanke "Ich mach das ja nur, um abseits der Arbeit schön zu leben", dann finde ich das sehr unattraktiv. 5 Tage pro Woche leiden für schöne 2 Tage am Wochenende? Kommt mir jetzt nicht so toll vor, selbst wenn man schön wohnt Da würde ich dann lieber noch mal studieren.
Die beste Möglichkeit wäre dann vielleicht, sich im eigenen Beruf umzuorientieren. Evtl. z.B. auch selbstständig machen, was natürlich auch nichts für jeden ist, vor allem nicht für einen "Arbeiten um zu Leben"-Menschen.
Ein zweites Studium mit 36 ist natürlich finanziell nicht gerade die allerbeste Aktion. WENN man das aber mit irgendeinem Fach machen kann, dann meiner Meinung nach am ehesten mit Medizin. Mit fast jedem anderen Fach (Ingenieurwesen, Wirtschaftswissenschaften,...) ist man mit so einem Lebenslauf auf dem Arbeitsmarkt gebrandmarkt und bekommt kaum noch einen attraktiven Job. Als Arzt steigt man mit 42 im gleichen Job und mit gleichem Gehalt ein wie jeder andere Absolvent, aller Voraussicht nach ohne große Probleme bei der Stellensuche. Man muss nicht um Gehaltserhöhungen kämpfen und nach 5-6 Jahren im Job steht mit der Facharztprüfung in der Regel ein Gehaltssprung an. Eine eigene Praxis ist in dem Alter dann eher nicht mehr drin, aber das muss ja auch nicht unbedingt für jeden sein. Und vereinbar mit einer Familie ist ein Job in der Psychiatrie in einer Nicht-Uniklinik meiner Meinung nach schon. Und das Studium erst recht. Bleibt halt nur die Frage der Finanzierbarkeit des Studiums.