Ihr seid ja nun aus dem gröbsten raus....herzlichen Glückwunsch. Aber erzählt doch mal: Welche Famulaturen habt ihr gemacht. In welchen Fächern, was hat es Euch gebracht, was könnt ihr empfehlen ?
Ihr seid ja nun aus dem gröbsten raus....herzlichen Glückwunsch. Aber erzählt doch mal: Welche Famulaturen habt ihr gemacht. In welchen Fächern, was hat es Euch gebracht, was könnt ihr empfehlen ?
KEINE Wiederbeschaffung von Goldkugeln und anderen Preziosen !Das schlimme an den Minderwertigkeitskomplexen ist, daß die falschen Leute sie haben(Sir Alec Guiness)
Hallo Froschkönig.
Famulaturen können sicherlich zum angenehmeren Teil des Studiums gehören. Später hat man evtl. nie wieder die Möglichkeit, in bestimmte Bereiche hineinzuschnuppern. Ausserdem wird - wie wir ja alle wissen - die praktische Ausbildung an der Uni kaum gefördert was zur Folge hat, diese möglichst umfassend in den Famulaturen zu erwerben.
Ich persönlich habe folgende Famulaturen gemacht:
1. Anästhesie- und Intensivmedizin. Sehr interessant, leider hatte ich noch keinen Pharmakurs und die Intensivmedizin hat mich nach dem 5.Semester völlig überfordert. Die erste Famulatur sollte also etwas solides sein - Innere oder Chirurgie...
2. Chirurgie am Kreiskrankenhaus Norden/Norddeich. Kleines Haus ohne wilde Operationen, dafür konnte/durfte ich recht viel eigenständig arbeiten, gegen Ende sogar die chirurg. Ambulanz führen. Hier gilt: Je kleiner das Haus, desto mehr Möglichkeiten hat man, sich selbst einzubringen.
3. Anästhesie in Omagh/Nordirland. Mindestens eine ausländische Famualtur sollte schon sein. Für den Lebenslauf und die persönliche Horizonterweiterung. Hat Spass gemacht und war als 3.Famulatur ideal.
4. Chirurgische Notaufnahme Uniklinikum Essen. Da "ausschliesslich und ganztägig" (wichtiger Passus im Famulaturzeugnis) konnte das als 4wöchige Praxisfamulatur anerkannt werden. Hier hab ich wenig aktiv mitmachen können und hab stattdessen viel abgehangen.
Alles in allem zugegebenermassen etwas einseitig. Da ich aber mit Innere nix anfangen kann und ohnehin 4 Monate im PJ auf einer Inneren verbringen muss, hab ich mich ganz auf die Bereiche konzentriert, die ich definitiv später machen möchte. Famulaturen waren für mich auch immer Motivationsspritzen!
Okay, viel Gefasel aber vielleicht hilft es ja zur Entscheidungsfindung.
Gruss,
Der Captain.
www.Rippenspreizer.de - Lachen bis die Rippen krachen...
Also, dann fang ich mal an
1. Innere, direkt nach dem 1.klinischen Semester.
Würde ich rückwirkend nie wieder machen. Erstens nicht so früh und zweitens, weils im PJ noch genug "Innere"-Tätigkeiten zu tun gibt. Hat einfach null gebracht, diese Famulatur.
2. Anästhesie
war schon besser, fühlte mich danach, als ob ich ein bißchen was kann, da ich auch mal praktisch tätig sein durfte. Außerdem wars zeittechnisch recht angenehm.
3. Neurologie, hat mich interessiert und war dazu noch ne Auslandsfamulatur.
4.Dermatologie, hat mich interessiert und mir daher auch am meisten gebracht. War zum ersten Mal voll in den Stationsalltag integriert und fühlte mich nicht überflüssig, wie so manchesmal zuvor.
Zusammenfassend würde ich empfehlen, Famulaturen erst später im Studium zu machen. Dann aber NACHDEM man den entsprechenden Kurs schon hatte und nur in speziellen Fächern. Innere und Chirurgie hat man im PJ noch genug!
Gut sind auch immer Famulaturen in Verbindung mit der Doktorarbeit.
Dann geb ich auch noch meinen Senf dazu:
1. Famulatur (nach dem zweiten klin. Semester): Anästhesie in einem kleinen Kreiskrankenhaus. Wäre sicher noch besser gewesen, wenn nicht gerade ein neuer Chef angefangen hätte und wir nicht vier Famulanten und ein PJ für drei OP-Tische gewesen wären. Sonst aber vom Fach her okay.
2. Famulatur: Kinderarztpraxis. Die beste bisher! Ich durfte sehr viel selber machen und habe zum Ausgleich auch gerne mal den Arzthelferinnen im Streß ausgeholfen. Genial!!
3. Famulatur: Augenklinik. Gehört zu meiner Doktorarbeit. Da ich aber schon eine Ausbildung in der Abteilung gemacht hatte, gabs nicht viel Neues...
4. Famulatur (nächste Ferien): Gynäkologie.... ich bin gespannt...
Insgesamt würde ich auch eher dazu raten, sich evtl. interessierende Fächer anzuschauen, da man Innere und Chir. im PJ noch genug hat. Ich hab auch mal ein paar Ärzte gefragt, die waren der gleichen Meinung.
Auslandsfamulaturen sind, denke ich, nett für Bewerbungen, aber für mich war das nix....
Feuerblick
Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!
„Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)
Also, bei mir war's so:
1. Innere: ich find, das kann nicht schaden, auch wenn man es später noch mal macht. Innere braucht man immer und Blut abnehmen lernt man auch.
2. Derma: entsetzlich, war mehr 'ne Notlösung, weil ich schnell was brauchte und einen AIPler kannte. Nicht mein Fach und vor allem auch unsympathische Chef-/Oberärzte (wofür natürlich das Fach nichts kann, aber anscheinend häufen sich die Unsympathen in der Derma).
3. Anästhesie: Zwar auch nicht gerade mein Traumfach, aber intubiert hab ich viel und wohl auch was für's Leben gelernt.
4. Augen: Hat Spaß gemacht, hab was gelernt, durfte relativ viel selbständig machen und wußte hinterher, das es nicht mein Fach für's Leben ist (einfach zu eintönig in der täglichen Praxis)
5. Neuro: Juchu! War einfach toll - ich hatte als Famulant eigene Patienten! Auch wenn man nicht gerade Neurologe werden will, ein bißchen neurologische Untersuchungstechniken können nie schaden (Innere, Orthopädie...)
Naja, und vier Wochen hab ich noch in der Pharma "famuliert", war halt meine Doktorarbeit und irgendwoher muß man seine Praxisfamulatur ja bekommen.
Ich dachte ja immer, ich sei der einzige Student unserer Generation, der keine Famulatur im Ausland gemacht hat - wie schön, Feuerblick, das wir zu zweit sind.
Ich mach halt lieber Urlaub, wenn ich schon wegfahre.
Außerdem war ich in keinem so richtig operativen Fach, in der Derma hat man Famulanten nicht in den OP gelassen und bei Augen-OPs gibt es ja nicht so richtig viel für Anfänger zu machen. Ich war im PJ ein bißchen überrascht, wie spaßig Chirurgie sein kann, aber da ich sicher nicht mein Leben wie ein Weihnachtsmann verkleidet mit narkotisierten Patienten verbringen will, hab ich wohl auch nicht soviel verpaßt.
Grüße, Ute
si tacuisses, philosophus mansisses