@Pellegrino:
Es gibt in unserem Gesundheitswesen reichlich Missstände, und ich unterstütze alles, was zur Beseitigung dieser Misststände beitragen könnte, aber das müssen konstruktive Aktionen sein. Ständiges Anprangern ohne Verbesserungsvorschläge bringt nichts. Und genau deshalb ist mir beim Lesen des von Dir geposteten Artikels aus der "Thüringer Allgemeinen" die Galle hochgekommen. Ich kann darin absolut nichts Konstruktives entdecken und frage mich , an wen dieser Artikel gerichtet ist und was er bewirken soll. Die einzige Anwort, die mir dazu einfällt: Er soll Oma Kasupke in ihrem Dorf in Thüringen Angst einjagen, dass sie demnächst keinen Arzt mehr finden wird. Und? Wie sollte sie darauf reagieren? Was sollte sie dagegen unternehmen?
Einige Zitate aus dem Artikel
http://www.thueringer-allgemeine.de/...=TA&dbserver=1
Dann sollte Frau Schütz, anstatt sich in einem Zeitungsinterview über ihre Arbeitsbedingungen zu beklagen, vor Ort zusammen mit anderen Medizinstudenten und Ärzten konkrete Verbesserungsvorschläge machen und sich für deren Verwirklichung einsetzen. Oma Kasupke aus Hintertupfingen kann ihr dabei nicht helfen."Das Traurige ist", sagt die 27-Jährige [Medizinstudentin] aus Rudolstadt, "dass Wunsch und Wirklichkeit auseinander driften." "Der Idealismus, den ich am Anfang vom Studium hatte, war durch die Arbeit im Krankenhaus immer mehr verloren gegangen."
Falls Missstände im Aufbau des Medizinstudiengangs die Ursache für die Abbrüche des Medizinstudiums sein sollten, müsste sich eben Herr Professor Hoppe zusammen mit Herrn Scheble und dem BVMD für Änderungen im Studiengang und Bezahlung des PJ einsetzen. Der simple Zeitungsleser hat keinen Einfluss auf die Gestaltung des Medizinstudiums."Sorgen bereitet uns, dass immer mehr junge Leute ihr Medizinstudium abbrechen", erklärt Bundesärztekammerpräsident Jörg-Dietrich Hoppe. Die einen werfen im theorielastigen Studium das Handtuch, andere beginnen in der Praxis-Phase zu murren.(.....)
Um den Umgang mit Patienten zu lernen, absolvieren Medizinstudenten drei Mal vier Monate im Krankenhaus. Ob dieses Praktische Jahr (PJ) zur Ausbildung taugt, ist in Deutschland heftig umstritten. "Die PJler sind nur billige Arbeitskräfte", sagt Veit Scheble, 26, Student in Jena und Vizepräsident der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland.(....)
Das Abschaffen solcher Zu- und Missstände wäre doch eine schöne Aufgabe für eine Ärztegewerkschaft.Im Klinikalltag ist das Weiterkommen dagegen allzu oft der Gunst des Chefarztes ausgeliefert. MB-Chef Ulrich Montgomery sprach einmal von einer "Hackordnung wie in der preußischen Armee". Darunter leiden viele Nachwuchsärzte.