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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo Forum

    Befinde mich momentan in der Bewerbungsphase und ich kann mich einfach nicht zwischen mehreren Fächern entscheiden. Es gibt sowohl Pluspunkte für beide Fächer, sowie gravierende Nachteile. Vielleicht gibt es ja hier ein paar die schon in den genannten Fächern aktiv sind und mir evtl. ein wenig "Input" geben könnten, bzw. ein paar Sorgen entkräftigen können. Bin aber offen für jegliche Vorschläge, auch außerhalb der zwei genannten Optionen. Eins vorneweg: Chirurgische(lastige) Fächer fallen raus (liegt mir einfach nicht).

    Das Problem was ich mit der Radiologie habe ist: Ist sie evtl. in 10-15 Jahren "obsolet", bzw. auf ein Minimum an Stellen reduziert? Man hört ja jetzt schon, dass teilweise Bilder per Telemedizin in Indien befundet werden. Im weiteren Verlauf dann sogar vielleicht komplett durch intelligente Software bzw. AI ersetzt, und 1-2 Kollegen die das Ganze absegnen. Dazu im krassen Gegensatz steht die Tatsache, dass die Radiologie als eines der wenigen Fächer mehr Berufseinsteiger hat, als Kollegen die in Rente gehen. Daher evtl. in paar Jahren das "große Aufwachen"?
    Außerdem das Problem mit der Niederlassung: Ist es denn heute noch realistisch sich niederzulassen als Radiologe? Zumindest in meiner Umgebung gibt es a) keine freien Sitze und b)werden die vorhandenen alle von (Privat-)Kliniken aufgekauft und mit angestellten Radiologen "aufgefüllt". Kurzum: Lohnt sich die Radiologie denn rein finanziell noch? Ja, ich weiß alle Statistiken bejahen diese Frage: Aber ich glaub wenn man genauer hinsieht, sind es einige wenige die den Ausschlag in den Statistiken ausmachen. Scheint mir schon sehr stark ein "Flaschenhals"-Fach zu sein, mit dem Risiko in 10-20 Jahren nicht mehr in der jetzigen Form zu existieren.

    Die Psychiatrie dagegen hat denke ich als Fach definitiv Zukunft, jedoch habe ich aus Gesprächen mit Kollegen herausgehört, dass es wohl kaum lukrativ sein soll, sich als Psychiater niederzulassen. So dass es wohl auf eine lebenslange Klinikkarriere hinauslaufen würde. Jedoch würde ich die Option der Niederlassung doch gerne bei meiner Facharztwahl haben. Und was ich hier so im Forum gelesen haben, verdient ein niedergelassener Facharzt (!) in etwa ein AA-Gehalt. Meiner Meinung nach ein Unding.

    Aber vielleicht hat ja jemand noch einen guten Vorschlag . Mir wichtig sind:
    -kein/kaum chirurgischer Anteil
    -kein "Riesenfach" wie z.B. Innere in der Uniklinik
    -realistische Option der Niederlassung/Arbeiten außerhalb der Klinik mit fairer Vergütung
    -Fach mit Zukunft
    -kein kompletter Exot

    Und ja, ich weiß die eierlegende Wollmichsau gibt es nicht, aber vielleicht schätze ich die beiden Fächer auch einfach falsch ein. Ich danke euch allen schon mal im Voraus!



  2. #2
    Diamanten Mitglied
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    Zitat Zitat von semper_apertus Beitrag anzeigen
    Das Problem was ich mit der Radiologie habe ist: Ist sie evtl. in 10-15 Jahren "obsolet", bzw. auf ein Minimum an Stellen reduziert? Man hört ja jetzt schon, dass teilweise Bilder per Telemedizin in Indien befundet werden. Im weiteren Verlauf dann sogar vielleicht komplett durch intelligente Software bzw. AI ersetzt, und 1-2 Kollegen die das Ganze absegnen.
    die software soll den befunder in erster linie unterstützen, aber ob sie ihn komplett ersetzen kann...man weiß es nicht..wohin der trend uns auch hinführt, wird der alltag des zukünftigen diagnostischen radiologen anders sein, als heute.


    Zitat Zitat von semper_apertus Beitrag anzeigen
    Außerdem das Problem mit der Niederlassung: Ist es denn heute noch realistisch sich niederzulassen als Radiologe? Zumindest in meiner Umgebung gibt es a) keine freien Sitze und b)werden die vorhandenen alle von (Privat-)Kliniken aufgekauft und mit angestellten Radiologen "aufgefüllt".
    realistisch ja, aber sehr teuer. deswegen geht der trend von der einzelpraxis weg und hin zu gemeinschaftspraxen und mvz. und wenn auch noch dioe bürgerversicherung kommen sollte, dann wirds für alle praxen nochmal enger.

    Zitat Zitat von semper_apertus Beitrag anzeigen
    Die Psychiatrie dagegen hat denke ich als Fach definitiv Zukunft, jedoch habe ich aus Gesprächen mit Kollegen herausgehört, dass es wohl kaum lukrativ sein soll, sich als Psychiater niederzulassen.
    zukunft und arbeitsbedingungen hin oder her - man muss sein fach schon ein bisschen mögen. psachiatrie als fach ist schon geschmacksache.....und wenn mans mag - ok.


    Aber vielleicht hat ja jemand noch einen guten Vorschlag . Mir wichtig sind:
    -kein/kaum chirurgischer Anteil
    in der radiologie ist aktuell, auch aus o.g. gründen,die interventionelle radiologie zunehmend gefragt. sprich: wenn du das interventionelle arbeiten nicht magst, wirds mit der klinikkariere ab dem facharzt schwieriger, da die kliniken sich zumeist interventionalisten als oberärzte wünschen. klar gibt es rein diagnostisch tätige oberärzte, aber der trend geht eindeutig richtung katheter. wenn du aber eh in die praxis willst, dann ist es egal.

    mach einfach das, was dir halbbwegs spaß macht, die zukunft wirst du eh nie 100% prognostizieren können und in jedem fach kann man eine nische finden.
    Never wrestle with a pig, because you both get dirty, but the pig likes it!



  3. #3
    Registrierter Benutzer
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    Erst einmal danke für deine Antwort!

    die software soll den befunder in erster linie unterstützen, aber ob sie ihn komplett ersetzen kann...man weiß es nicht..wohin der trend uns auch hinführt, wird der alltag des zukünftigen diagnostischen radiologen anders sein, als heute.
    Eben, sehe ich genauso. Und neben dem Jobprofil wird es meiner Ansicht nach auch Änderungen in der Anzahl der verfügbaren Stellen geben. Für mich ist diese (massive) Unsicherheit leider ein Ausschlusskriterium.

    realistisch ja, aber sehr teuer. deswegen geht der trend von der einzelpraxis weg und hin zu gemeinschaftspraxen und mvz. und wenn auch noch dioe bürgerversicherung kommen sollte, dann wirds für alle praxen nochmal enger.
    Ok, ich muss gestehen, dass ich mich mit sowas leider kaum auskenne. Darf ich fragen warum du denkst, dass es dadurch schwerer für Praxen wird, und beziehst du da die MVZs mit ein? Dachte eigentlich MVZs seien politisch gewollt, und daher wäre es ja kontraproduktiv diese zu beschneiden. Eine generelle Frage zu MVZs: Ist man dort dann im Normalfall angestellt, oder Mitinhaber? Hat ja denke ich mal ganz erhebliche pekuniäre Konsequenzen?

    zukunft und arbeitsbedingungen hin oder her - man muss sein fach schon ein bisschen mögen. psachiatrie als fach ist schon geschmacksache.....und wenn mans mag - ok.
    "Ein bisschen mögen"( ;) ) tu ich sie ja beide, das ist ja das problem- auch wenn es rein objektiv betrachtet zwei komplett unterschiedliche, ja fast schon gegensätzliche Fächer sind.

    n der radiologie ist aktuell, auch aus o.g. gründen,die interventionelle radiologie zunehmend gefragt. sprich: wenn du das interventionelle arbeiten nicht magst, wirds mit der klinikkariere ab dem facharzt schwieriger, da die kliniken sich zumeist interventionalisten als oberärzte wünschen. klar gibt es rein diagnostisch tätige oberärzte, aber der trend geht eindeutig richtung katheter. wenn du aber eh in die praxis willst, dann ist es egal.
    Ja, danke, habe ich auch so auf dem Zettel. Vielleicht könnte ich mich aber zumindest mit dem Interventionellen arrangieren, um mir dann zumindest die Möglichkeiten am Krankenhaus zu bleiben offen zu halten. Wie gesagt, ich denke der niedergelassene diagnostische Radiologe wird in der Anzahl wie heute nicht 10-20 Jahre fortbestehen. Wobei man deren Lobby nicht unterschätzen sollte

    mach einfach das, was dir halbbwegs spaß macht, die zukunft wirst du eh nie 100% prognostizieren können und in jedem fach kann man eine nische finden.
    Damit hast du vollkommen recht, nur will ich halt nicht blindens irgendwo hineingeraten, und nachher heißt es: "Hättest du dir vorher überlegen müssen" oder "War doch abzusehen, dass..."

    Vielleicht haben sich ja auch andere AAs ähnliche Gedanken gemacht, bevor sie sich für eines der Fächer entschieden haben. Klar, man kann nicht alles zu 100% planen, aber ein bisschen Voraussicht schadet nicht



  4. #4
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
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    Solange die Software nicht die juristische Verantwortung für den Befund übernimmt, wird es immer Fachärzte für Radiologie geben müssen und damit auch Assistenzärzte. Der technische Fortschritt erleichtert dem Radiologen die Arbeit zweifellos und wird das auch in Zukunft tun, aber das geht ja schon seit 100 Jahren so. Allenfalls Hilfsberufe werden überflüssig (jemand fürs Bilderarchiv z.B.).

    In einem Land, in dem selbst Blutentnahmen wegen Bedenkenträgerei zu 90% durch das ärztliche Personal durchgeführt werden (müssen), wird ganz sicher nicht der gleiche Algorithmus, der den Lungenrundherd im Kontroll-CT gefunden hat, eine justitiable Diagnose stellen und die dem Patienten per Siri oder wasweißich vorlesen. Was die Niederlassungschancen angeht, wurde das korrekt beschrieben. Als niedergelassener Psychiater dagegen steht man vor recht geringen Einrichtekosten einer Praxis und auch eine Kassenzulassung dürfte leicht zu erlangen sein. Auf der Minusseite steht das Schlusslicht in der ambulanten Vergütung und ein nicht geringes Regressrisiko wg. teils teurer und dauerhaft zu verordnender Pharmazeutika (deswegen sind die Zulassungen auch easy zu haben) und die relative Unmöglichkeit, sich mit Privatpatienten querzufinanzieren (was durch die typische Patientenbiographien bedingt ist). Auf dem Sektor der "leichten" Erkrankungen konkurriert man dann noch mit Psychologen, Psychosomatikern und Ärztlichen Psychotherapeuten, so daß sich das klassische Klientel eher als Negativauslese (im medizinischen Sinne) zusammensetzen dürfte.
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
    Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"



  5. #5
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    Solange die Software nicht die juristische Verantwortung für den Befund übernimmt, wird es immer Fachärzte für Radiologie geben müssen und damit auch Assistenzärzte. Der technische Fortschritt erleichtert dem Radiologen die Arbeit zweifellos und wird das auch in Zukunft tun, aber das geht ja schon seit 100 Jahren so. Allenfalls Hilfsberufe werden überflüssig (jemand fürs Bilderarchiv z.B.).
    Sehe ich primär ähnlich, nur frage ich mich ob es dann noch 'ne ganze Kompanie an Radiologen braucht, oder ob da 2-3 reichen, die das Ganze abnicken, bzw. verantworten. Ansonsten geb ich dir Recht: den Radiologen wird es auch weiterhin brauchen! Wenn auch vielleicht in anderer Form und dezimiert.

    Als niedergelassener Psychiater dagegen steht man vor recht geringen Einrichtekosten einer Praxis und auch eine Kassenzulassung dürfte leicht zu erlangen sein. Auf der Minusseite steht das Schlusslicht in der ambulanten Vergütung und ein nicht geringes Regressrisiko wg. teils teurer und dauerhaft zu verordnender Pharmazeutika (deswegen sind die Zulassungen auch easy zu haben) und die relative Unmöglichkeit, sich mit Privatpatienten querzufinanzieren (was durch die typische Patientenbiographien bedingt ist). Auf dem Sektor der "leichten" Erkrankungen konkurriert man dann noch mit Psychologen, Psychosomatikern und Ärztlichen Psychotherapeuten, so daß sich das klassische Klientel eher als Negativauslese (im medizinischen Sinne) zusammensetzen dürfte.
    Danke dafür! Nochmal 'ne neue Info für mich, dass mit dem Regressrisiko war mir gar nicht bewusst. Summa summarum unterstreichst du damit mein eher negatives Bild einer möglichen Option als niedergelassener Psychiater.

    Wirklich vielen Dank für eure Tipps und Überlegungen. Gibt es denn andere Facharztrichtungen mit guter Chance der Niederlassung und ohne/mit wenig chirurgischem Anteil? Nur so als Input für meine Überlegungen



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