Ich misch mich mal ein, auch wenn ich selbst noch kein Assi bin und auch kein Radiologe werde. Ich hatte selbst mal mit dem Gedanken gespielt, Radio zu machen (die interventionellen Sachen fand ich sehr cool), und hab da mal 2 Wochen in einem mittelgroßen KH in einer mittelgroßen Stadt in NRW famuliert.
Ich fand den Alltag eher etwas fade, weil man als Assistenzarzt verdammt viel Zeit damit verbringt, alleine in dunklen Kämmerchen zu sitzen und auf Bilder zu schauen. Wer gerne für sich arbeitet und seine Ruhe hat, der wird da vielleicht glücklich werden, ich fands etwas losgelöst von der Realität im KH-Alltag. Außerdem hat mich etwas gestört, dass man von den Patienten so gar nichts mitbekommt, und eigentlich so was wie der Dienstleister für alle anderen ist. Die Internisten und Chirurgen behandeln die Leute, und die Radiologen stehen nur in der Röntgenbesprechung Gewehr bei Fuß und zeigen Bilder, danach kann man die Patienten vergessen (wenn man sich überhaupt was zu ihnen gemerkt hat). Wenn man Facharzt bzw. Oberarzt ist, sieht das anders aus, weil man dann die interventionellen Sachen und so was wie Mamma-Stanzen machen kann.
Überstunden haben die Ärzte in "meinem" KH allerdings kaum gemacht, und die Nachtdienste waren extrem gechillt, weil jeder Radiologe nämlich zu Hause einen PC hatte, der mit dem KH verbunden war. Und wenn der nachts was befunden musste, wurde der einfach aus dem Bett geklingelt, hat sich an den PC gesetzt, das Bild angeschaut, und konnte dann wieder schlafen gehen, ohne ins KH kommen zu müssen. Keine Ahnung, ob das irgendwie verbreitet ist.
Gut ist natürlich, das man keine Stationsarbeit mit dem nervigen Papierkram hat, aber dafür sieht man die Patienten natürlich nur maximal beim Viggo-legen fürs Kontrast-CT. Muss man eben wissen, ob man so arbeiten will.
Zu Bewerbung und so kann ich nichts sagen, ich weiß nur, dass in "meinem" KH eine PJlerin sofort nach dem Examen eine Stelle gekriegt hat, ohne ihr PJ in der Radio gemacht zu haben (kannte das Haus von der Chirurgie und Inneren).