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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Diamanten Mitglied Avatar von Relaxometrie
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    Wann wendet man die Hirntoddiagnostik an? Gibt es noch andere Gründe, als die Hirntod-Feststellung vor Organentnahme eines Organspenders?
    Darüber habe ich mich mit einer Kommilitonin unterhalten und bin unsicher geworden.
    Ich dachte, daß die Methode der Hirntoddiagnostik deswegen entstanden ist, weil man einen Organspender eben nicht einfach sterben lässt, weil die Organe ja möglichst lange perfundiert werden sollen. Deswegen wird der Patient noch beatmet und damit wird die Sauerstoffversorgung sichergestellt.
    Aber ohne die Möglichkeit der Organtransplantation bräuchte man das Instrument des Hirntodes doch eigentlich nicht, denn man würde irgendwann die Apparate abschalten (um das jetzt mal ganz einfach auszudrücken) und die althergebrachten sicheren Todeszeichen (Flecken, Starre, Fäulnis) wären Beweis genug, daß der Patient tot ist.
    Jetzt, während ich das hier schreibe, denke ich, daß der Hirntod ein Produkt der gesamten Intensivmedizin und unabhängig von möglicherweise stattfindenden Organtransplantationen ist.
    Ich habe die Durchführung der Hirntoddiagnostik nie direkt mitbekommen und kenne deswegen keine Beispiele.
    Bei welchen Krankheitsverläufen habt Ihr die Hirntoddiagnostik schonmal erlebt?



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  2. #2
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    Zitat Zitat von Relaxometrie
    Gibt es noch andere Gründe, als die Hirntod-Feststellung vor Organentnahme eines Organspenders? ...
    Aber ohne die Möglichkeit der Organtransplantation bräuchte man das Instrument des Hirntodes doch eigentlich nicht, denn man würde irgendwann die Apparate abschalten (um das jetzt mal ganz einfach auszudrücken) und die althergebrachten sicheren Todeszeichen (Flecken, Starre, Fäulnis) wären Beweis genug, daß der Patient tot ist.
    Sie stellt den Tod fest!
    Dies ist eine sichere Entscheidungsgrundlage
    für einen Therapieabbruch!

    Bevor man irgendwelche Apparate abschaltet (mal ganz einfach ausgedrückt) sollte man Intoxikationen,
    dämpfende Wirkung von Medikamenten,
    Relaxation, primäre Hypothermie,
    Kreislaufschock, Koma bei metabolischer,
    endokriner oder entzündlicher Erkrankungen unbedingt ausschließen. Deshalb sind die Untersucher zwei Ärzte mit mehrjähriger Erfahrung
    in der Intensivbehandlung von Patienten
    mit schweren Hirnschädigungen
    (unabhängig voneinander, nicht an
    Entnahme oder Übertragung beteiligt).


    Klinische Symptome sind:
    Koma!
    Ausfall der Hirnstammreflexe
    (beidseits erloschener Pupillen-Lichtreflex,
    beidseits erloschener Cornealreflex,
    Trigeminus-Schmerzreaktion fehlt,
    fehlender Pharyngeal- und Trachealreflex,
    okulozephaler Reflex fehlt (Puppenkopf-Phänomen),
    Ausfall der Spontanatmung ( Apnoe-Test )

    Die Irreversibilität muss zusätzlich mit apparativer
    Diagnostik nachgewiesen werden.
    Nachweis des Ausfalls der hirneigenen
    elektrischen Aktivität,
    Nachweis des progredienten, konsekutiven Verlustes
    oder Ausfalls der evozierten Potentiale (AEP/SEP)
    Nachweis des cerebralen Perfusionsstillstandes
    (Transkranielle Dopplersonographie,
    Perfusionsszintigraphie).
    Hallo!!!
    Ich bin Notarzt und das könnte gleich für Sie von Vorteil sein!



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  3. #3
    Banned
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    Zitat Zitat von Yash
    Die Irreversibilität muss zusätzlich mit apparativer
    Diagnostik nachgewiesen werden.
    Das hängt vom jeweiligen Land ab, da gibt es unterschiedliche Regelungen.



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  4. #4
    Diamanten Mitglied Avatar von Relaxometrie
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    Mit dem genauen Procedere der Hirntoddiagnostik habe ich mich auseinandergesetzt und ich kenne den Ablauf, der laut Transplantationsgesetz von der Bundesärztekammer bestimmt wird.
    Die Vorgehensweise "Voraussetzungen, klinische Symptome und Nachweis der Irreversibilität" ist mir klar.

    Meine Frage war nicht "Wie funktioniert die Hirntoddiagnosik?", sondern
    "Wann wird sie, außer vor einer geplanten Organentnahme zwecks Transplantation noch angewendet?"



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  5. #5
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    schlafloser Anästhesist
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    Zitat Zitat von Relaxometrie
    "Wann wird sie, außer vor einer geplanten Organentnahme zwecks Transplantation noch angewendet?"
    Naja...vor jedem Therapieabbruch halt.
    Also bevor man die kontrollierte Beatmung, die medikamentöse Therapie usw. aussetzt!

    Mit dem Hirntod ist naturwissenschaftlich-medizinisch der
    Tod des Menschen festgestellt!

    Bei fortgeführter maschineller
    Beatmung würde der Hirntote unausweichlich eine Asystolie entwickeln.
    Also nochmal!!!! Hirntod = Tod!
    Natürlich muss unabhängig vom Hirntodprotokoll die amtliche Todesbescheinigung ausgefüllt
    werden. Datum und Uhrzeit des festgestellten Todes
    sind mit den Angaben im Hirntodprotokoll identisch!

    Bis zum nächsten mal....

    Hallo!!!
    Ich bin Notarzt und das könnte gleich für Sie von Vorteil sein!



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