Hallo Tim,
das sind ja immer ganz interessante Fragen, die da so kommen.
Bezüglich der Gefäße ist entscheidend, ob sich der glatte Muskeltonus im Vas afferens oder efferens ändert! So nach dem Motto:
Konstriktion Vas afferens: Glomeruläre Filtrationsrate sinkt
Dilatation Vas afferens: GFR steigt
Konstriktion Vas efferens: GFR steigt
Dilatation vas efferens: GFR sinkt
Die Vorstellung, die Du hattest, gilt also nur für das Vas efferens.
Allerdings bezweifele ich, dass das autonome Nervensystem einen besonders großen Einfluss auf die GFR hat, zumindest nicht direkt. Die GFR ist doch eher eine Konstante, und die Regulation erfolgt viel später (im spätdistalen Tubulus und Sammelrohr). Aber auch hier spielen m. E. andere Faktoren eine größere Rolle: Aldosteron, ADH, ANP... Möglicherweise hat das Autonome Nervensystem einen Angriffspunkt bei der Durchblutung des Nierenmarks, da hier auch der Gefäßtonus eine Rolle spielt. Weiß ich aber nicht genau, ob es wirklich so ist.
Was die GFR beeinflussen kann, sind extreme Blutdruckwerte (außerhalb der renalen Autoregulation) und zerstörte Nephrone. Erstere können natürlich durch das ANS verursacht werden.
Ach ja, und der Sympathikus kann die Nierenfunktion noch über eine Modulation des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems beeinflussen (Beta-Rezeptoren direkt in der Niere).