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    Erfahrungsbericht zum neuen Kurskonzept: FOBEL

    Kurz zu mir:
    Lars, RA und med. Student LMU

    The separation of talent and skill is one of the greatest misunderstood concepts for people who are trying to excel, who have dreams, who want to do things. Talent you have naturally. Skill is only developed by hours and hours and hours of beating on your craft.
    -Will Smith

    Was ein intensives Wochenende, kann ich nur sagen. Freitag war es endich soweit. Die Neugierde war riesig und ein gutes Stück Respekt war auch mit dabei. Der Kurs „Fortbildung besondere Einsaztlagen“ wurde in Regenstauf (Bayern) zum erste Mal angeboten.

    „Tranieren der Schnittstelle Rettungsdienst-Polizei bei gemeinsamen Einsätzen und das versorgen spezifischer Wunden“ standen im der Rettmobil-Flyer, über welchen ich zu diesem Kurs gekommen bin.
    Aus persönlichen Erfahrungen weiß ich, dass der Hauptberufliche Rettungsdienst längst nicht mehr nur das Auseinandersetzten mit medizinisch-/ technichen Problemen ist. Zumindest subjektiv empfunden, wobei es mitlerweile ja auch offizielle Zahlen gibt, hat die Bedeutung eines Einsatztaktischen Vorgehens zum Eigenwohl immer mehr an Bedeutung gewonnen.

    Das vor ca. einem Jahr eingefühte und meiner Meinung nach absolut notwendige REBEL System des bayerischen Staatsministerium, ist leider nie wirklich in Fahrt gekommen. Wir haben einen Haufen neues Material auf unsere RTWs bekommen, aber die dazugehörige Einweisung war, bei mir zumidest, leider bis heute nur eine Informationsmail.

    Lange Rede kurzer Sinn: aus Eigeninitative ging es Freitagmorgen zeitig ab nach Regenstauf. Der Kurs fand in den Räumlichkeiten der Malteserschule statt.
    Nach einer kurzen Begrüßungsrunde und einer Tasse Kaffee, ging es direkt los.
    Das theoretische Konzept hinter dem Kurs wurde vorgestellt und es wurde an konkreten, vergangenen Einsätzen die Theorie „was hätte hier besser laufen können“ herausgestellt.

    In der Kaffeepause kam ich mit dem einen der beiden Dozenten -Michael, ins Gespräch. Wenn auch etwas wortkarg über seinen beruflichen Hintergrund, war es fachlich ein mehr als interessantes Austauschen.

    Der zweite Teil bestand aus Theorie zu speziellen Verletzungsmustern, wie Messerstichen, Schusswunden und Explosionstraumata, aber auch einem im Anschluss stattfindenen Skilltraining zur Versorgung dieser Wunden.
    Absolut beeindruckend für mich war das Fachwissen der beiden Dozenten zu diesen Verletzungsmustern und zum Versorgungsmaterial wie Tourniquet, Chest Seal oder auch dem packing von Wunden.
    Der erwähnte „Personenschutz Hintergrund“ der Referenten, in welcher Form genau wollte wie oben erwähnd offensichtlich nicht verraten werden, war ihnen definitiv abzunehmen.
    Nach einem abschließenden Briefing für den zweiten Tag, wurden wir in den Feierabend entlassen.

    Der nächte Tag stand ganz im Zeichen der Praxis. Nach einer Begrüßungsrunde und dem kurzen vorstellen des Übungsmaterials für den heutigen Tag, starteten wir direkt mit einer kurzen Wiederholung der gestern trainierten Skills.

    Gegen 10 Uhr ging es dann aber in die vollen. Als ich im Ersten Fallbeispiel die Blutungssimulation einer arteriellen Blutung nach einem Messerangriff sah, wurde meine Vorstellung bei weitem übertroffen. Zum ersten Mal eine derart präperierte Wunde zu sehen, aus der wirklich warmes Kunstblut pulsierend heraus spritzt und dazu eine Mime, die ihre Rolle so überzeugend spielte, sodass ich mich mehr in einer Real-, als in einer Übungssituation wiederfand.
    Wahnsinn, was für eine Stressreaktion in meinem Körper ausgelöst wurde. Im anschließenden Feedback wurde in einer wirklich konstruktiven Art und Weise die Situation aufgearbeitet. Es war mir, aber auch den anderen Teilnehmern schnell klar: das sind Situationen die eben nicht zu unserem Tagesgeschäft gehören, wie die Versorgung eines ACS oder der VU mit Helmabnahme.

    Fallbeispiel um Fallbeispiel wurden Handlungsabläufe sicherer. Allerdings gab es auch immer wieder neue Stressoren die eingebaut wurden und meine Kollegen und mich zugegebenermaßen zeitweise mehr als gefordert haben!
    Auch die Verknüpfung der Schnittstelle Polizei-Rettungsdienst, mit deren Übergabeschema, war eine komplett neue, aber am Ende doch sinnvolle und stimmige Variante.

    Fazit:
    Am Ende kann ich nur sagen, dass es für mich die anstrengenste Fortbildung war, die ich bis jetzt machen durfte. Gleichzeitig habe ich noch nie in 2 Tagen so viel neues gelernt und für mich wirklich viele neue Erfahrungen gemacht. Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt, auch wenn ich es mir im vorhinein anders vorgestellt habe.
    Ich kann es nur jedem empfehlen über den Tellerrand zu schauen. Es hat sich gezeigt: Training ist definitiv mehr als nötig! Ich hoffe auch die Politik wird dies zeitnah begreifen. Es betrifft uns am Ende alle und gerade in schwierigen Situationen hat man nicht nur die Verantwortung für sich selber!

    Shortcut:

    -Großer Lerneffekt und viele neue Erfahrungen
    -Taktik ja, aber trotzdem sehr viel medizinischer Bezug
    -wir durften alles anfassen, auf machen und ausprobieren
    -kennenlernen und Umgang von nicht alltäglichem RD Material
    -Szenariensimulation (ich weiß nicht wie es realitätsnäher sein kann)
    -top Preis/Leistung (für das was geboten wird, einfach Wahnsinn)
    -Prinzipien der Traumaversorgung sollten bekannt sein (wird zwar nicht explizit gefordert, allerdings sehr anspruchsvolle Fallbeispiele)

    Für Informationen: www.mrsg.de ist der Veranstalter
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