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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo zusammen,
    ich bin aktuell im Zwiespalt und möchte kurz meine Situation schildern.

    Ich bin Berufsanfänger in einer Unistadt und lebe hier mit meiner Partnerin, die noch hier studiert. Für mein Fach (Gyn) gäbe es nur ein Haus in der Stadt, das für mich in Frage käme, die Abteilung ist aber sehr beliebt und es wird seit Monaten keine Stelle frei.

    Habe mich also auch initiativ in anderen Städten beworben und hospitiert:
    - an einem pendelbaren Haus A (kirchlich, 500 Betten, Tür-zu-Klinik ca. 50min), und
    - an einem nicht pendelbaren Haus B (kommunal, 70km entfernt, Maximalversorger)

    Haus A konnte keine weitere Stelle schaffen, Haus B schon. Habe B mündlich zugesagt (Vertrag ist auf dem Weg) und schon begonnen, nach Wohnungen zu suchen (Entspannter Wohnungsmarkt). Muss mich gleichzeitig mit dem jetzigen Vermieter rumschlagen, weil die Mindestmietdauer noch nicht abgelaufen ist. Meine Partnerin würde mir zuliebe mit umziehen und müsste dann 3x die Woche zur Uni pendeln (Tür-zu-Uni 1,5-2h), will sich ggf. zusätzlich ein WG-Zimmer in der Unistadt anmieten.

    Nun ist völlig überraschend doch eine Stelle in Haus A freigeworden, und ich bin im Zwiespalt.

    Beide Häuser haben ein junges Assi-Team und flache Hierarchien. Jeweils viele FA, die ihre ganze Wb hier gemacht haben.
    Haus B ist von den Räumlichkeiten her moderner und digitalisierter (z.B. iPads statt Papier), auf Station gibt es 24h-Dienste, im Kreißsaal Schichtdienst (weniger Gehalt?). Es ist immer ein OA im Haus (großer Vorteil) und nach Umzug müsste ich nicht pendeln, sondern hätte einen kurzen Arbeitsweg (5-15min).
    Haus A ist weniger namenhaft, hat ausschließlich 16h-Bereitschaftsdienste, kein OA im Haus. Müsste wie gesagt pro Weg 50min pendeln (Zug), und nach der ursprünglichen Absage war ich irgendwie nicht groß enttäuscht. Obwohl man hier sicherlich gut ausgebildet wird.

    Mein schlechtes Gewissen habe ich vor allem meiner Partnerin gegenüber. Für sie hat ein Umzug keinerlei Vorteile und für mich ist das, wenn auch nur anfänglich, mit mehr Stress verbunden. Andererseits will sie nach ihrem Studium auf keinen Fall in der Unistadt bleiben, sodass ich spätestens in 2-3 Jahren mit ihr wegziehen und die Klinik wechseln würde - Haus A ist aus keiner anderen Großstadt pendelbar.

    Mache ich mir zu viele Gedanken? Bin ich egoistisch? Übersehe ich irgendeinen springenden Punkt?
    Danke für euren Rat.



  2. #2
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
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    19
    70km sind jetzt nicht die Strecke, wo ich sagen würde, dass man da nicht pendeln kann. OK, etwas stressig, aber machbar.

    Die wenigsten mache die komplette Fachweiterbildung in einem Haus. Daher würde auch nichts gegen Haus 1 sprechen.



  3. #3
    The cake was a lie. Avatar von Endoplasmatisches Reticulum
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    1.447
    Ich lese für keines der beiden Häuser großartige Begeisterung im Vergleich zum anderen Haus heraus. Demnach gehe ich davon aus, dass es dir selbst eigentlich relativ egal ist und für dich eher die Begleitumstände entscheiden?

    Grundsätzlich:

    - Digitalisierung ist wertlos, wenn sie strukturell nicht genutzt wird oder mehr Arbeit schafft. Ein Haus mit Planetten kann geiler sein als eines mit Tablets. Da wäre die Frage, wie die konkrete Umsetzung aussieht.

    - Ich persönlich würde IMMER 16h-Dienste vorziehen gegenüber 24h-Diensten. Aber das ist Geschmackssache. Ob ein Oberarzt im Haus ist, wäre mir lachs. Der muss reinkommen, wenn er halt muss. Und auch hier: Kommt auf die Umsetzung, das Abteilungsklima etc. an.

    - Welcher Wohnort ist dir sympathischer? Es gibt ein Leben abseits des Jobs. Da würde ich nicht nur auf die Pendelstrecke schauen.

    - Pendeln nervt kolossal und 50 min one way ist arg grenzwertig. Geht außerdem saftig ins Geld, wenn man dafür ein Auto braucht. Das ist schnell eine zweite Miete. Die Pendelzeit sollte man aber in Relation zum Arbeitsaufwand setzen. 30 min weniger pendeln aber 90 Überminuten mehr machen jeden Tag ist kein Gewinn.

    - "Namhaftigkeit" eines Krankenhauses ist als Arzt absolut irrelevant. Außer in Bezug auf Arbeitsbedingungen, die sind in extrem renommierten Häusern nämlich meist überproportional ätzend. Und wo wir dabei sind ...

    - Ich lese überhaupt nichts zu den Arbeitsbedingungen der beiden Häuser, dem Betriebsklima, den Teams, der Teamgröße, der Aufgabenverteilung, der Abnahme delegierbarer Tätigkeiten durch Hilfspersonal ... was eigentlich Hauptentscheidungsmerkmale sein sollten. Du scheinst nach dem Motto zu gehen: Hauptsache dieses Fach in dieser Gegend so schnell wie möglich, Rest egal. Kann man machen. Aber sei gewarnt: Die falsche Stelle anzunehmen kann sehr viel mehr und längerfristig schaden, als ein paar Monate länger zu suchen.
    Geändert von Endoplasmatisches Reticulum (29.11.2023 um 12:52 Uhr) Grund: Rächtschraibunk



  4. #4
    Diamanten Mitglied
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    Beides klingt nicht ganz optimal, aber B klingt für mich deutlich besser als A.

    Die wesentliche Frage ist aber, in was für einer Art von Stadt und Region ihr mittelfristig leben wollt.

    Und vielleicht ist für deine Freundin ja auch ein Uniwechsel denkbar.

    Am sinnvollsten ist es wohl, diese Fragen nicht mit uns zu besprechen, sondern mit deiner Freundin



  5. #5
    Registrierter Benutzer
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    Haus B. Nach den langen Diensten noch zu pendeln schlaucht einen noch viel mehr, da ist der kurze Weg wahrer Luxus. Zudem hast du die Option, bis zum FA dort zu bleiben (wobei ein Wechsel nach drei Jahren auch nicht schwer ist). Wenn deine Freundin nur drei Tage präsent sein muss, dann ist es für sie einfacher zu pendeln, zudem Uni auch lockerer (oder körperlich weniger zermürbend) ist als Dienste zu schieben. Macht es für sie Sinn ein Zimmer zu mieten, da die Präsenstage beieinander liegen? Ein Argument, welches du auch nennen kannst, ist dass du mehr Dienste schaffst, wenn du näher dran wohnst und sie finanziell besser "unterstützen" kannst (ich denke mal in nen 24er Dienst machst du soviel wie sie in nem Monat, wenn sie als Student arbeitet...). Bringt ja auch irgendwie nix, dass ihr zusammen wohnt, du aber nach der Arbeit zu nix mehr gebrauchen bist, weil du früh raus muss, spät nach Hause kommst, Zuhause nur halbtot ins Bett fällst und an vielen Wochenenden arbeiten oder Fortbildungen machen muss.....



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