Weiss eigentlich jemand warum das alte Auswahlsystem verlassen wurde?
Das fand ich nämlich gar nicht so schlecht.
Also einige Plätze(kenn die Quoten nicht mehr,ist zu lange her) für die Abibesten, dann einige Plätze für die Besten vom Medizinertest, ich glaub noch ein paar wenige für ne Direktauswahl durch die Uni und ne Menge Plätze für die Wartezeitler. Was ich bei der Wartezeit-Quote damals gut fand, war dass der Abischnitt mit den Wartesemestern verrechnet wurde. Also jemand mit nem besseren Abi musste weniger warten.
Was ich schon besenklich finde ist, dass viele eine Ausbildung in nem med. Assistenzberuf machen mit dem Ziel, später eh nicht in dem Beruf zu arbeiten. Ist ja irgendwie schon ne Verschwendung von Ausbildungskapazitäten. Also das geht jetzt nicht gegen die, die es machen- klar ich würde wahrscheinlich auch alles dran setzen meinen Traum zu verwirklichen, aber das System dahinter finde ich merkwürdig. Da wäre es schon fast sinnvoller vorher nen Studium machen zu können (ohne damit die Chancen auf eine Medizinstudium noch zu verschlechtern), was man später noch brauchen könnte- z.B. in Richtung Controlling, Medizintechnik, aber auch z.B. Philosophie oder Pädagogik oder so.
Eigentlich könnte es mir egal sein- hab das Ganze hinter mir und hab noch ein Jahr bis zum Facharzt.
Achso zum Thema Assesment Center: Damit bekommt man keineswegs zwingend nur die Geeignetsten.
Ich hab meinen Studienplatz (und meinen Arbeitgeber) über ein Assesmentcenter bekommen. Da war die Studieneignung allerdings nur ein Teil. Erstens ist das sehr aufwendig- ich war 3 Tage da. Und meine Firma bekommt damit auch nicht alle faulen Eier raus. Für die,die es nicht wissen- ich bin bei der Bundeswehr und wir haben einige, die nach dem Studium bzw.kurz vor einem Auslandseinsatz abspringen, obwohl sie damals im Testverfahren angegeben haben, dass sie nicht nur wegen dem Geld über die Bundeswehr studieren und sondern wirklich Soldat werden wollten.
Gerade wenn es nur um ein Interview geht, bekommt man oft die, die sich am besten verkaufen können und die ihre Antworten am besten an die Anforderungen angepasst haben. Aber was sagt das über die Eignung aus?
Und gerade bei einem (Erst)Studium halte ich so ein Verfahren als Hauptkriterium für bedenklich. Es berücksichtigt keineswegs die Entwicklung über die nächsten 6 Jahre. Die (charakterlichen) Anforderungen an einen Arzt sind je nach Fachgebiet völlig unterschiedlich- diese steht aber zu Beginn des Studiums aber nur in wenigen Fällen fest.
Es geht doch erstmal drum, bei begrenzten Studienplätzen, primär die zuzulassen, die die größte Chance haben, das Studium erfolgreich zu absolvieren. Gibt nun mal Studien, die besagen, dass ein gutes Abi mit dem Studienerfolg korreliert. Die mit schlechterem Abi sind ja nicht generell vom Studium ausgeschlossen, haben dann aber größere Hürden zu überwinden.(aber wie gesagt, da fand ich das alte System auch besser).
Vielleicht haben wir ja genau aufgrund dieses Systems im Vergleich zu anderen Studienrichtungen so geringe Abbrecherquoten.