Hallo liebe Leute,
ich habe mich nun nach reiflicher Überlegung (und auch euren Meinungen ) dafür entschieden, Medizin zu studieren. Für die, die mich noch nicht kennen : Ich bin 34 und war bis vor etwa einem halben Jahr selbständig. Ich habe vorher noch nicht studiert und befinde mich nun mitten im Pflegepraktikum.
Was mich irritiert und weswegen ich mich erneut ratsuchend an euch wende:
Das Praktikum macht mir sehr viel Spaß. Es fallen zwar Aussagen wie: "Dies ist die Schwesternküche. Wenn der Prof da drin ist, bist DU da nicht drin, klar?"....die Ärzte sind nicht gerade zuvorkommend, aber ich tue was ich kann und bin sehr freundlich und mache meinen Job. Schließlich bin ich ja nicht als Klinikdirektor eingestellt.
Nun habe ich mich ja sehr viel mit den dort arbeitenden "Kollegen" unterhalten und: was soll ich sagen...JEDER rät mit vom Studium ab. Und zwar aus folgenden Gründen: Ausbeuterische Arbeitszeiten (ich war 60-70Std./woche gewöhnt) mit regelmäßig über 70 Stunden/Woche, unfassbarer Kostendruck......Familien brechen auseinander. Von einem Chefarzt kommen die Kinder jedes Wochenende zur Klinik. Da macht er dann Sonntags seine Pause, damit er die überhaupt mal sieht.
Der Satz "Ich wäre besser Tierarzt geworden" kam mir zu Beginn wie ein Aufmunterer vor, allerdings ist der gar nicht so lustig gemeint, als er klingt.
Meine Fragen an euch (bitte teilt mir eure Erfahrug mit) lautet: Ist man als Pflegedienstler wirklich so weit unten in der Hierachie, dass keiner einem "Hallo" sagt?
und meine zweite Frage:
Ich bin immer von 50-60 Stunden/Woche Arbeitszeit ausgegangen. Ich dachte durch neue Tarifverträge und Anpassung der Arbeitsbedingungen wären solche Bedingungen wie in "meinem" Krankenhaus endlich ausgerottet.
Versteht mich bitte nicht falsch: Ich bin niemals von einer 38,5Stundenwoche ausgegangen. Aber auf Dauer kann man mit 70 Std./Woche doch keine Kinder in die Welt setzen. Also setzen schon, nur nicht erziehen, oder? Habt ihr zu diesem Thema vielleicht eine Einschätzung für mich, bitte?
Vielen DANK!!!