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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Liebe Medis,

    ich frage mich tatsächlich teilweise was die Medizin für seltsame, unausgesprochene Paradoxien aufweist.
    Seit Januar 21 dürfen nur noch Ärzte Tattoos lasern. Wir gehen zu dieser zeit ungefähr von 50% der 20-30 jährigen aus, die Tattoos tragen (Ipsons Statistik 2019). Demnach steigt natürlich synchron der Bedarf sich dieser wieder zu entledigen. 2021 wird als scheinbare Reaktion darauf vom BfS ein Gesetz erlassen, dass nur noch Ärzten die Laseranwendung erlaubt. Hier geht es im wesentlichen um Hautschäden bei ungeschulter Anwendung. Die eigentlichen Gefahren, vor denen das Bundesinstitut für Risikobewertung seit 2015 warnt (kanzerogene Spaltprodukte, unklarer Verbleib im Körper, kompletter Eintritt in das Lymphsystem) werden sowohl in keinem Erlass, als auch bei fast keinem der werbenden Anbieter (Praxen) erwähnt. Ärzte lasern happy drauf los und verdienen sich was dazu mit unwissenschaftlichen Versprechen wie "der Körper baut das ab."
    Seit den 80ern gilt der Laser als "Gold-Standard" und somit sicherste Methode. Blöd nur, dass Tattoos bis heute quasi gänzlich unerforscht sind und nie als medizinische Kategorie eingeordnet wurden. Bedeutet, der ursprüngliche Zufallsfund, dass Laser neben Pigmentflecken auch Tattoos aufhellen, fand lange vor wissenschaftlichen Erkenntnissen die wir heute haben was die Funktionsweise, Toxikologie von Tattoos, Wechselwirkungen, etc. angeht.
    Spätestens mit der exklusiven Anwendung durch Ärzte und der steigenden Zahl an Patienten, sollte das Ganze doch als medizinisches, gesamtgesellschaftliches Problem inklusive aller Bestrebungen zu Forschung, Alternativmethoden usw. im Sinne der Prävention gewertet werden. Scheint aber bei der alten Generation von Dermatologen teils aufgrund mangelndem Bezug, teils vermutlich aufgrund persönlicher Einstellung zu Tattoos nicht der Fall zu sein. Menschen denen von der Laseranwendung abgeraten wird, stehen eh seit jeher alleine da (Allergiker, Menschen mit dunklerer Haut,...). Im Zweifelsfall bleibt nur die Exzision (wie im Mittelalter).
    Klar ist das Thema Haut und damit auch Tattoos höchst komplex. Ich kann mich aber schwer damit abfinden den Laser, wie wir ihn heute anwenden als Ende der Fahnenstange zu sehen. Erstrecht weil bis auf einer Hand voll Start-Ups in den letzten 10-15 niemand sich ernsthafte Mühe in Sachen Forschung und Innovation gesteckt hat. Selbst Studien beziehen sich maximal auf die Farben an sich oder auf die Anwendung des Lasers. Gebt mal Tattooentfernung bei PubMed ein. Zwei Ergebnisse, bei schätzungsweise 1Mio aktuelle Behandlungen. Schon ein bisschen fragwürdig.
    Würde man vergangene Verfahren (Dermabrasion, Saline-Removal,...) mit dem gebündelten Ist-Stand vergleichen (Patente von Start-Ups, Schwachstellen des Lasers, Erkenntnisse zu Pigmenten und Verhalten im Organismus), würde man in einer Zeit wie dieser sicher auf neue Erkenntnisse stoßen. Eventuell wären diese sogar revolutionär nicht nur für eine ganze Generation was ihre Tattoosünden angeht, sondern auch für das Verständnis von Funktionsweisen der Haut generell.
    Was denkt ihr dazu? Das ist doch eigentlich eine super spannende Sache. Wieso keine AGs an Unis, Doktorarbeiten, eigene Start-Ups nach dem Studium, etc? Glaubt ihr die alten Hasen bremsen das aus? Ich habe oft das Gefühl dass die Medizin pennt in Bezug auf gesellschaftliche Nachfrage und Brisanz.
    Ich wäre auf jeden Fall sofort dabei in die Richtung was zu starten und bin für einen Austausch gerne zu haben.

    Hier sind einige Ansätze die ich zur Entwicklung neuer Verfahren gefunden habe:

    In diesem Link ist besonders die Nanotechnologie interessant. Die Firma Extatin hat aber leider aufgrund eines Todesfalls im Team die Arbeit pausiert:
    https://www.bodydetails.com/blog/gro...attoo-removal/

    Hier haben wir den Ansatz von ClearIT. Ein unter den Laser-Skeptikern auf Reddit und Co. hoch gehandeltes Start-Up:https://patents.google.com/patent/US20160331439A1/en

    Hier ein deutsches Unternehmen, das eine neue, sanftere und kontrolliertere Form der Dermabrasion entwickelt: http://aestheticare.biz/

    Es gibt noch wesentlich mehr. Unter anderem ein Patent aus Harvard von Rox Anderson (Laser innovator), der ebenfalls alleine als Ergänzung zum Laser dringenden Bedarf nach anderweitigem Entfernen von Partikeln sieht. Die meisten Ansätze vereinen eine Form von Absaugung/Extraktion. Die Challenge ist natürlich ein dennoch (möglichst) akzeptables, ästhetisches Ergebnis. Ich denke aber das kann sich auch mit Verbesserung einer Anwendung entwickeln (ich meine wie sahen die ersten Laserergebnisse aus?!)

    Bin gespannt was ihr dazu meint. Hoffe auf eine Debatte.

    LG

    Christoph



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  2. #2
    Registrierter Benutzer
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    Hier das Patent von Anderson und Co.
    Hatte den Link gerade nicht gefunden
    Auf jeden Fall dem Patent nach sowohl interessant als Ergänzung zum Laser, als auch langfristig als Ersatz:

    https://patents.google.com/patent/US20180311079A1/en



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  3. #3
    Gold Mitglied
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    Ich bin für ein generelles Verbot von Tattoos.



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  4. #4
    Diamanten Mitglied Avatar von jijichu
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    Zitat Zitat von pineapple Beitrag anzeigen
    Ich bin für ein generelles Verbot von Tattoos.
    Weil?



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  5. #5
    Banned
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    Ich bete zu Gott, dass Tattoos ein Trend vergleichbar wie Punks oä. sind......



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