Ich finde, dass es eher Selbstbetrug ist, wenn man am Nachmittag die Lernkarten kreuzt, die man am Vormittag gelernt/gelesen hat.
Für den maximalen Lerneffekt wäre es wahrscheinlich optimal, eine Woche Pause zwischen lernen/lesen und kreuzen zu haben.
Aber um nicht zu sehr enttäuscht zu werden/sein, habe ich es so gemacht, dass ich während des Lernens/Lesens eines Faches immer das ganze Fach chronologisch gekreuzt habe. D.h. am ersten Innere-Lerntag die ältesten Innere-Fragen, usw. So hat man einerseits den Vorteil, dass man seinen Lernfortschritt etwas beobachten kann, da man am letzten Lerntag eines Fachs ja hoffentlich besser kreuzt als am ersten (was aber erstaunlich oft gar nicht der Fall war - oft waren meine Kreuzergebnisse eher konstant ), aber hat gleichzeitig nicht das Problem mit dem Selbstbetrug. Hat recht gut geklappt so.
Und ganz ehrlich, ich hab großteils eher gelesen als gelernt. Denn es ist halt einfach unmöglich, den gesamten Stoff des klinischen Studienabschnitts in nur 85 Lerntagen erneut zu lernen. Das darf man nie vergessen. Das ist ein völlig unrealistischer Anspruch, und letztlich auch gar nicht notwendig. Ich hab den Stoff gelesen, manches mehr, manches weniger, je nachdem was mich interessiert hat und was nicht. Außerdem hab ich darauf geachtet, am Tag nicht mehr als sechs Stunden in die M2-Vorbereitung zu investieren, d.h. nachdem ich ca. zwei Studen am Tag für das Kreuzen und die Top-100-Lernkarten (die ich mehrfach wiederholt habe) gebraucht habe, hab ich die Kapitel (ich hab mit Endspurt gelernt, nicht mit Amboss) einfach so schnell durchgenommen, dass ich in ca. vier Stunden fertig war. An Tagen mit mehr Stoff bin ich den Stoff also schneller/oberflächlicher durchgegangen als an Tagen mit weniger Stoff.
Falsch gekreuzte Fragen erneut zu kreuzen, ist IMHO sehr lohnenswert.