Ja, ich war auch sehr scharf auf alles was ich machen durfte in KPP... rückblickend...die lernt man ganz schnell im Medizinstudium, sie sind sehr schnell nichts besonderes und man schafft sich auch keinen Vorteil in dem man in seinem Leben 1-2 Blutabnahmen mehr gemacht hat. Ich durfte zwar recht viel, dafür wurde ich leider sehr schnell gezwungen auch sehr viel zu machen, ich musste sehr viel machen.
6:30-7:00 Übergabe
7:00-8:00 Betten machen, wiegen. Da musste ich mich extrem nach Pflegern richten - bei manchen habe ich direkt ein paar Zimmer selbstständig übernommen, bei anderen wurde ich angeschimpft, wenn ich alleine ins Zimmer reinging.
8:00 Blutzucker messen. Trotz Pankreasstation war es sehr schnell allein meine Aufgabe und Verantwortung. D.h wenn ich es nicht gemessen habe, hat es kein anderer gemessen. D.h ich wurde auch direkt angeschimpft, wenn ich es mal zeitlich nicht geschafft habe (weil mit Betten beschäftigt, Fahrdienst, etc). Oft ist deswegen bei (auch frisch pankreotektomierten) Patienten das erste Blutzuckerwert ausgefallen.
8:30 Essen austeilen. Oft alleine während Pfleger Pause gemacht haben. Während Frühstückspause musste natürlich ich zum Klingel laufen. Die Küche aufgeräumt und geputzt, da haben aber oft alle mitgeholfen.
9:00Danach die Blutdruck/Puls/Temperatur Runde. Wurde auch sehr schnell zur meine Verantwortung gemacht - was zwar cool ist, am Anfang...aber wenn dann man doch bei Waschen/Fahrdienst helfen soll, und so bei einem Post-OP Patienten nicht messen konnte...hat es auch keiner anderer gemacht. Es war recht schwierig immer alle Patienten aufzufinden. Theoretisch musste ich immer auch den Anwesenheitsknopf drücken, damit ich für Botengänge losgeshickt werden konnte, aber es war mir sehr schnell klar, dass so ich nie in meinem Leben die ganze Station schaffe.
11:00 Kurvenjagd, Messwerte eingeben, Strümpfe wechseln, Teilwäsche.
12:00 Kam Mittagessen. Davor war es wieder allein meine Verantwortung Tropfen zu richten und Blutzucker zu messen, danach Essen austeilen. Danach direkt wieder einsammeln, DK-s leeren...Übergabe, Dienstende.
Ich durfte zwar das ganze machen, fand es aber immer grenzwertig, dass ganz schnell es eben auch meine Verantwortung war, dh es hat wirklich keinen interessiert ob Blutzucker/BD gemessen wird oder nicht, was ich immer relativ grenzwertig fand auf eine chirurgischen Station nach großen Pankreaseingriffen. Kein Dankeschön dafür dass ich es mache, dafür ggf (falls es doch einen interessiert hat) Ankacken wenn ich es nicht geschafft habe.
Hauptproblem dabei: Der Lerneffekt ist so sehr schnell 0, weil ich eben diese Routine vom Tag zu Tag wiederholt hab, es war nur 6 Stunden durchgehend hektisch rumlaufen um das Tagespensum irgendwie zu schaffen.
Sorry, bin seitdem etwas zynisch zu dieser ganze Freude ("yay, Blutzucker abnehmen") oder so.