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Hallo,
erstmal zu meiner Situation: Ich bin momentan 23 Jahre alt und habe 2016 mit einem Schnitt von 1,4 Abitur gemacht. Außerdem hab ich einen Migrationshintergrund. Ich würde mich zudem als eher introvertiert einschätzen Nach dem Abi wusste ich erstmal nicht, was ich überhaupt machen will. Hab mich dann für verschiedene Bereiche beworben und am Ende mich dazu entschieden Medizin zu studieren. Ich weiß bis heute nicht zu 100% weshalb ich mich am Ende für Medizin entschieden hab. Vielleicht lag es mitunter einfach daran, dass ich mein Abitur nicht "verschwenden" wollte, was natürlich keinen Grund darstellen sollte wie mir jetzt klar ist und auch nicht wirklich stimmt, denn es kommt darauf sich weiterzuentwickeln als Person. Der menschliche Körper fasziniert mich und die Fächer der Vorklinik finde ich interessant aber nicht die Art und Weise wie sie gelehrt werden. Ich bin jemand der Qualität über Quantität schätzt und im Medizinstudium wird einem kaum Zeit gelassen sich richtig mit der Materie zu beschäftigen. Natürlich hat mich auch meine Familie etwas in diese Richtung gelenkt. Wenn ich an das Pflegepraktikum denke und das spätere Berufsleben überwältigten mich in der Vergangenheit oft intensive Angstgefühle. Es entstehen einfach negative Emotionen (Selbstzweifel, was wenn Patienten mich nicht mögen?, Dauerstress), wenn ich an den Krankenhausalltag und die Arbeit am Patienten denke. Ich hab schließlich 3 Jahre gebraucht, um zugelassen zu werden (über den Ham-Nat). Ich hatte nicht eingeplant, dass es so lange dauern würde, sondern es hat sich einfach so ergeben. Nach 1 - 2 Jahren dachte ich, dass es jetzt zu spät wäre, was anderes zu machen, weil ich jetzt schon so lange versucht hatte zum Studium zugelassen zu werden. Während dieser 3 Jahre verfiel ich außerdem in eine milde bis moderate Depression. Gründe sehe ich in familiären Problemen und einfach große Unsicherheit um meine Zukunft und ob ich eigentlich wirklich Medizin studieren will. In dieser Zeit hab ich weder ein Pflegepraktikum oder sonst etwas im medizinischen Bereich gemacht, sondern nur für ein paar Monate gearbeitet. Ich habe gemerkt, dass ich während meiner Schulzeit viel zu sehr auf das Abitur fixiert war. Ich habe nie in verschiedene Berufe geschnuppert, nie irgendwelche Praktika gemacht. Meine Sozialkompetenz liegt auch den meisten anderen etwas nach. Vor dem Studium habe ich in Kassel gewohnt, wo der Anteil an Personen mit Migrationshintergrund relativ hoch ist. Jetzt lebe ich in Magdeburg und es belastet mich spürbar. Ich merke einfach im Studium, wie mich Leute etwas komisch angucken oder sogar Angst vor mir haben. Viele denken auch zunächst ich sei ein Ausländer, der nach Deutschland zum Studieren gekommen ist. Als ich das Studium im vergangenen Wintersemester begonnen hab, war ich am Anfang direkt überfordert. Außerdem habe ich keine Freunde / Lernpartner gefunden und hab praktisch kein soziales Leben. Im 1. Semester bekam ich nur sehr wenig hin, im 2. Semester war es etwas besser aber auch hier hatte ich noch große Probleme. Heute hatte ich dann eine Sprechstunde bei dem Leiter für Anatomie und Histologie, da ich es nicht geschafft habe in den beiden Fächern alle Teil - Scheine zu erlangen (in den anderen Fächern hab ich es mit großer Mühe geschafft). Er meinte, dass ich davon ausgehen soll, dass ich keinen Platz im nächsten Jahr bekommen werde um die Kurse zu wiederholen aufgrund der Corona Pandemie. Die Vorklinik würde damit ab jetzt min. 4 Jahre dauern. Ich hatte schon im Laufe des Semesters mehrfach Gedanken darüber, dass Studium abzubrechen und jetzt erscheint es mir mehr und mehr als die richtige Lösung einen anderen Weg einzuschlagen.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir eure Gedanken zu meiner Situation geben könntet, da ich gerne noch ein paar äußere Einschätzungen hätte. Vielen Dank.