Zitat von
davo
@h3nni:
Erstens ist in Deutschland nicht alles schlecht. Es gibt auch in Deutschland Abteilungen und Kliniken, an denen man menschenwürdig arbeiten kann. Zweitens gibt es nicht überall anders dieselben Probleme. Schweden zum Beispiel ist in vielerlei Hinsicht völlig anders - was einige Vorteile für die Ärzte mit sich bringt und einige Nachteile für die Patienten. (Aber letzteres nicht unbedingt als Folge von ersterem.)
vom menschenwürdigen Arbeiten bin ich in meinen derzeitigen/bisherigen Wunschrichtungen auch ausgegangen. Nur ist zwischen "gerade legal" und "Selbstverwirklichung" doch eine gewisse Spannweite. Und wie weiter oben in diesem Beitrag schon gesagt fällt mir Ausland wegen der Sprache schwer. Ich weiß nicht mal, ob ich ein C1-Level angemessen fände, um zu praktizieren.
Ewig weiterzustudieren halte auch ich für keine Lösung - aber das bedeutet noch lange nicht, dass das Medizinstudium die falsche Wahl war. Es gibt eben sehr viele Optionen, auch in der Patientenversorgung, auch in Deutschland. Und man kann ja auch ins Ausland gehen. Man muss einfach nur den besten "fit" für sich selbst finden. Vom Arbeitsumfeld her, und vielleicht auch vom Gesundheitssystem her.
ist es auch nicht, sehe ich schon auch so. Allerdings hatte ich kaum Wartezeit vorm Studium und bin auch sonst relativ jung, sodass ich mir irgendwie noch Zeit nehmen will. Wie gesagt, ich mag das Studium und das Fach schon. Mit meiner Studienentscheidung an sich hadere ich nicht. Aber eben mit den Aussichten in der ärztlichen Tätigkeit, wie sie von vielen beschrieben wird.
Ich glaube also, dass du viel zu radikal, viel zu dogmatisch vorgehst, wenn du sagst, dass du, aufgrund dieser Probleme, die es tatsächlich häufig gibt, das gesamte Gesundheitssystem verdammst und meinst, darin keinen einzigen für dich passenden Job finden zu können. Such dir einfach einen Job, der gut zu dir passt. Durch die große Vielfalt an Optionen wird das bestimmt klappen.
Die große Anzahl der Optionen ist das nächste Problem. Woher weiß man, was wirklich zu einem passt? Eine Hospitation oder auch Famulatur kann sicherlich Einblicke liefern, der Arbeitsalltag ist aber doch ein anderer. Und wenn man dann immer weiter nach dem besten "fit" sucht, kommt man nie irgendwie zur Ruhe.